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Lebensversicherung: Bye, bye (Christoph Scherbaum)

Autor:
Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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Lange Jahre waren Kapitallebensversicherungen die liebste Altersvorsorge der Deutschen. Aber die Zeit ist vorbei. Erst wurde das Steuerprivileg gekippt und dann wurde auch noch der Zins quasi abgeschafft. Es ist an der Zeit „Bye, bye“ zu sagen…

Abschied auf Raten. Waren es zunächst nur die Kunden, die sich vom Produkt Lebensversicherung verabschiedeten, folgt nun eine ganze Branche. Die Zahl der Anbieter von Lebensversicherungen ist seit dem Jahr 2000 fast um ein Drittel gesunken. In jüngster Zeit waren dabei auch große Namen, wie ARAG, Ergo oder Generali dabei. Ein Ende des Trends ist nicht in Sicht. Aber das ist auch gut so.

Infografik: Lebensversicherungen - immer weniger bieten sie an | Statista Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Ein Produkt, das niemand braucht. Um zu verstehen, warum niemand eine (Kapital-)Lebensversicherung benötigt, muss man sich die Funktionen, die dahinter stehen, anschauen. Normalerweise ist es so: Ein Versicherter zahlt monatliche Beiträge und bekommt im Regelfall in zwei Fällen eine Auszahlung. Zum Ende der Laufzeit (oft zu Rentenbeginn) als Einmalzahlung oder im Fall des Todes als Todesfallleistung. Dann wiederum erhält aber nicht der Versicherte, sondern der Begünstigte das Geld. Etwa die Ehefrau oder die Kinder.

Diese Todesfallleistung hat aber mit dem großen Konstrukt Kapitallebensversicherung nichts zu tun. Diese Funktion ist als Risikolebensversicherung nämlich auch kostengünstig einzeln erhältlich. Für den Hauptverdiener einer Familie ist eine solche Absicherung sinnvoll. Eine Jahresprämie von 200, 300 Euro sollte da ausreichend sein. Um jedoch den Spareffekt einer Lebensversicherung zu erzielen, braucht niemand ein solches Produkt. Die Lösung sieht wie folgt aus: Ein ETF-Sparplan.

Einfach, transparent und liquide. Während eine Lebensversicherung immer an Laufzeiten gebunden ist und selten das darin angelegte Geld frühzeitig verfügbar ist, gibt es in Form eines ETF-Sparplans ganz identische Möglichkeiten der Anlage, mit deutlich mehr Vorteilen: Die monatliche Zahlung fließt in ETFs und wird so kostengünstig direkt am Kapitalmarkt investiert. Jeder Anleger weiß dabei stets worin sein Geld investiert ist (etwa in die 30 DAX-Aktien). Zudem können die ETF-Anteile jederzeit über die Börse verkauft werden. Simpler geht es nicht.

FAZIT. Das Ende der Lebensversicherung kommt nicht überraschend. Sie wurde einfach nicht mehr benötigt. Die Funktion einer Lebensversicherung kann mit einer Risikolebensversicherung und einem ETF-Sparplan viel einfacher, transparenter und kostengünstiger übernommen werden. Mit etwas Erfahrung darf es dann natürlich auch ein Direktinvestment in Aktien sein. Aber für den Anfang ist ein Sparplan die richtige Lösung. Sparpläne bekommt man über die bekannten Online-Broker kostengünstig angeboten – einen entsprechenden Depot-Vergleich kann man hier machen.

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