21.12.2017, 3661 Zeichen
Investoren warten eher ab: beim Dax setzten sich am Mittwoch die Verluste vom Vortag fort. Erneut belastete ein starker Euro die Entwicklung des deutschen Leitindex, auch ein zurückhaltender Börsenstart an der Wall Street wurde als Grund genannt. Die Aussicht auf die US-Steuerreform noch vor Weihnachten gilt als bereits eingepreist. Der Dax schloss 1,1 Prozent tiefer bei 13.069,17 Punkten. Auf Unternehmensseite zogen am Mittwoch die Versorger Innogy und RWE Aufmerksamkeit auf sich. Dass Innogy-Chef Peter Terium überraschend mit sofortiger Wirkung seinen Posten aufgibt, sorgte bei beiden Titeln zunächst für Kursgewinne um über drei Prozent. Sowohl die Papiere von Innogy als auch die des Mutterkonzerns RWE gaben die Gewinne aber wieder ab und schlossen leicht im Minus. Der ATX verlor 0,4%, verkauft wurden Lenzing (-3,5%), Lenzing (-2,6%) und S-Immo (-2,5%).
Die US-Indizes rutschten am Mittwoch trotz erfolgreicher Verabschiedung einer als historisch zu betrachtenden Steuerreform ab. US-Präsident Trump wird das Gesetz wahrscheinlich nicht vor Anfang 2018 unterzeichnen, da der typische Prüfungsprozess mit etwa sieben Tagen zu veranschlagen ist. Verlierer bei den Sektoren waren Versorger (-0,7 %) und Finanzen (-0,4 %), während Oil & Gas (+1,5 %) und Telecoms (+0,6 %) solide Gewinne einfahren konnten. Die Verkäufe von existierenden Immobilien legten im November um 5,6 % zu und auch der Wert des Oktobers wurde leicht nach oben revidiert.
Für den Eurokurs ging es zur Wochenmitte bergauf. Die Gemeinschaftswährung kostete am späten Nachmittag 1,1902 US-Dollar und war damit teurer als morgens. Im frühen Handel lag der Kurs noch bei 1,1829 Dollar. Laut Händlern gab es keine ersichtlichen Gründe für den Kursanstieg. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1845 (Dienstag: 1,1823) Dollar fest. Der Ölpreis konnte nach über Erwartungen fallenden Lagerbestände in den USA leicht zulegen.
Vorbörslich sind die europ. Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Börsen schließen leicht im Plus. Heute erhalten Investoren unter anderem den dritten Schätzwert für das US-Wachstum im dritten Quartal (Konsens +3,3 %), sowie den Stand des Philadelphia Fed Index für Dezember (Konsens 21,0) und die Initial Claims (Konsens 236.000). Von der Unternehmensseite berichtete heute Früh Buwog.
UNTERNEHMENSNACHRICHTEN
Buwog
legte heute Morgen aufgrund des schiefen Geschäftsjahres die Ergebnisse für das erste Halbjahr 2017/18 vor. Dabei konnten die Mieterträge (Nettokaltmiete) leicht verbessert werden auf €104,8Mio. Dementsprechend konnte der Bereich Asset Management ebenfalls ein leichtes Plus erzielen, ebenso wie das Segment Property Sales. Der Bereich Property Development konnte jedoch eine deutliche Steigerung erzielen auf €30,3Mio. nach €2,1Mio. im Vorjahr. Dies ist vor allem auf die Übergabe von Projekten in Wien (Southgate) und Berlin (Seefeld I) zurückzuführen. Das EBITDA konnte daher um 23,5% angehoben werden ggü. dem Vorjahr auf €106,7Mio. Aufgrund des weiterhin starken Bewertungsergebnisses (bereits im Vorfeld angekündigt) konnte das Nettoergebnis auf €180,4Mio. verbessert werden nach €146,2Mio. im Vorjahr. Der Recurring FFO lag mit €76,3Mio. um 32,4% über dem Vorjahreswert, während der NAV/Aktie um 4% angehoben werden konnte auf €24,9. Für das Gesamtjahr wird der Recurring FFO weiterhin bei mindestens €125Mio. gesehen. Angesichts des kürzlich veröffentlichten Übernahmeangebots der Vonovia SE dürften die Zahlen aber insgesamt eine untergeordnete Rolle spielen.
H1/17: Nettokaltmiete: €104,8Mio. (Vj.: 104,4); EBITDA: €106,7Mio. (Vj.: 86,4); Konzernergebnis: €180,4Mio. (Vj.: 146,2); Recurring FFO: €76,3Mio. (Vj.: 57,6)
kapitalmarkt-stimme.at daily voice: Frequentis setzt sich beim Jugendwort des Jahres gegen Andritz und Verbund durch, Schade um 6B47
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