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BMW, Daimler & Co: Autoaktien sind hochinteressant (Gastautor, Christoph Scherbaum)

Autor:
Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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24.01.2018, 3623 Zeichen

Autoaktien waren schon lange nicht mehr die Lieblinge der Anleger. Die Anzeichen für eine starke Performance sind allerdings vorhanden und fundamental gut untermauert.

Die Aktie von BMW (WKN: 519000 / ISIN: DE0005190003) bricht gerade nach einer zweijährigen Konsolidierung nach oben aus. Ähnlich sieht es bei Daimler (WKN: 710000 / ISIN: DE0007100000) aus. Toyota (WKN: 853510 / ISIN: JP3633400001) arbeitet noch daran. Ford (WKN: 502391 / ISIN: US3453708600) hingegen enttäuschte zuletzt mit Zahlen und geht weiter seinen Weg nach unten. Das Bild ist global nicht eindeutig. Insgesamt ist das Umfeld jedoch für alle gleichermaßen attraktiv.

Quelle: Guidants

Einige Unternehmen sind zu wahren Spottpreisen bewertet. BMW ist an der Börse 61 Mrd. Euro wert. Das Unternehmen schreibt einen Umsatz von knapp 100 Mrd., hat eine Dividendenrendite von fast 4 % und schreibt ca. 7 Mrd. Gewinn. Ein KGV von 8 kann man wirklich nicht als teuer betrachten.

Viele Autobauer sind derzeit so günstig bewertet. Das hat natürlich einen Grund. Nicht alles, was optisch günstig wirkt, ist es auch. Gleich mehrere Sorgen haben Anleger davor zurückgehalten bei Autoaktien zuzugreifen. Da sind zum einen die Sorgen um den US-Automarkt. Seit 2016 schrumpfte der Markt (Grafik 1).

Grafik: GodmodeTrader.de

Der Rückgang der Verkäufe wurde kurzfristig durch die Hurrikans gestoppt. Viele Autos mussten ersetzt werden, was den Absatz ankurbelte. Danach ging es wieder bergab. Es sah nach einer Trendfortsetzung nach unten aus. Nun aber sind die Dezemberdaten da. Sie zeigen wieder nach oben. Es besteht Hoffnung, dass der US-Automarkt stabil bleibt und nicht weiter schrumpft.

Der größte Automarkt der Welt, China, zeigt ebenfalls keine Abkühlung. Genau das wurde befürchtet, doch der Abschwung bleibt aus. Der Absatz konnte gegen Jahresende 2017 sogar wieder deutlich zulegen. Es deutet alles auf einen weiterhin wachsenden Markt hin.

Es ist nicht nur der Absatz, der Anlegern Sorgen bereitete. Es waren auch die Preise. Verkaufszahlen sind nicht alles. Es geht auch um die Marge, die erzielt werden kann. In den USA sanken die Preise für Gebrauchtwagen so stark wie seit der Rezession nicht mehr. Autobauer interessiert vor allem der Preis für Neuwagen, doch wenn Gebrauchtwagen zu billig werden, hilft das dem Absatz von Neuwagen nicht.

Grafik: GodmodeTrader.de

Der Abwärtstrend bei den Preisen ist noch nicht eindeutig gestoppt. Es besteht jedoch auch hier eine berechtigte Hoffnung, dass die Preise zumindest nicht weiter fallen werden. Bei gleichzeitig global wachsendem Absatz bedeutet das am Ende mehr Gewinn.

Aktienkurse spiegeln die besseren Aussichten bisher kaum wider. Grafik 3 zeigt einige ausgewählte Aktien im Langfristvergleich. Von wenigen Ausnahmen wie Fiat und Tesla abgesehen, befinden sich die Aktien der Autobauer seit Jahren in einer Konsolidierung. Sie kommen einfach nicht vom Fleck.

Grafik: GodmodeTrader.de

Nicht jede Aktie wird in den kommenden Monaten nach oben ziehen. Deutsche Autobauer, insbesondere BMW, sehen allerdings attraktiv aus. Dass Anleger dem Kurs trotz der Euroaufwertung zum charttechnischen Ausbruch verholfen haben, ist ein sehr starkes Signal.

Lesen Sie zum Thema Automobilaktien auch diesen Kommentar meines Kollegen Oliver Baron aus dem Vorjahr.

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Autor: Clemens Schmale, Finanzmarktanalyst bei GodmodeTrader.de

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die CASMOS Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.


(24.01.2018)

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