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Ahlers: Nebenwert macht sich hübsch (Marc Schmidt, Christoph Scherbaum)

Autor:
Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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07.02.2018, 3639 Zeichen

Beim Herforder Mode-Hersteller Ahlers strebt man die Umwandlung der Vorzugsaktien (WKN: 500973 / ISIN: DE0005009732) in Stammaktien (WKN: 500970 / ISIN: DE0005009708) an. Damit könnte das Unternehmen, das Marken wie Pierre Cardin, Baldessarini und Otto Kern im Portofolio hat, endlich für manchen Anleger deutlich interessanter werden.

Konkret teilte Ahlers mit:

„Vorstand und Aufsichtsrat der Ahlers AG haben heute beschlossen, der Hauptversammlung der Stammaktionäre (am 7. März 2018) sowie der gesonderten Versammlung der Vorzugsaktionäre am 24. April 2018 die Umwandlung der Vorzugsaktien in Stammaktien vorzuschlagen.

Es ist geplant, die Vorzugsaktien obligatorisch im Verhältnis 1:1 ohne Zuzahlungen in stimmberechtigte Stammaktien umzuwandeln. Zugleich sollen alle Aktien auf Namensaktien umgestellt und das den 500 vinkulierten Namensaktien zustehende Entsendungsrecht eines Aufsichtsratsmitglieds sowie deren Vinkulierung aufgehoben werden. Der anteilige Grundkapitalbetrag, den eine Aktie an der Ahlers AG repräsentiert, bleibt unverändert.

Mit dieser Maßnahme vereinfacht die Ahlers AG ihre Aktienstruktur und entspricht dem „one share – one vote“-Prinzip. Die bisherigen Vorzugsaktien werden als Stammaktien wie bisher handelbar sein. Die einheitliche Aktienstruktur soll die Attraktivität der Ahlers-Aktie stärken und die Handelsliquidität an der Börse vergrößern.“

Spannend wird dabei auch sein, wie sich im kommenden Jahr die Dividende entwickelt. Erst bei der Bekanntgabe der Zahlen zum vierten Quartal vor zwei Wochen wurde erklärt, dass man der Hauptversammlung eine stabile Dividende von 0,15 Euro je Stamm- und 0,20 Euro je Vorzugsaktie vorschlagen wird. Ahlers hatte im vierten Quartal 2016/17 trotz auslaufender Aktivitäten bei Gin Tonic und im Private Label Geschäft erwartungsgemäß ein Umsatzplus von 5,7 Prozent erzielt. Der Gesamtumsatz 2016/17 lag bei 235,9 Mio. Euro.

Durch höhere Aufwendungen für Kommissionierungen für das eCommerce- und Wholesale-Geschäft, Anschubkosten für das ERP-Projekt (Enterprise Resource Planning) in der GoLive Phase sowie eine niedrigere Rohertragsmarge lagen die Ergebnisse des vierten Quartals 2017 nur leicht über denen des Vorjahres. Erwartet hatte der Vorstand deutlich größere Zuwächse und deshalb wurden die Jahresziele für das EBITDA mit 8,3 Mio. Euro (Vorjahr 9,2 Mio. Euro) und das Konzernergebnis nach Steuern mit 1,9 Mio. Euro (Vorjahr 2,5 Mio. Euro) nicht erreicht. Geplant war, ein leichtes Ergebnisplus auf allen Ebenen zu erzielen. Durch niedrigere Vorräte und ein generell reduziertes Net Working Capital lag der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit dagegen mit 10,2 Mio. Euro um mehr als 100 Prozent über dem Vorjahr (4,9 Mio. Euro) und damit voll im Plan.

Ahlers-Vorzüge-Chart: boerse-frankfurt.de

An der Börse richtet sich der Blick nun vor allem auf die am 28. Februar 2018 stattfindende Bilanzpressekonferenz. An diesem Tag wird auch die erste Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2017/18 präsentiert. Durch eingeleitete Weichenstellungen und Maßnahmen erwartet der Vorstand bereits heute für das gerade begonnene Geschäftsjahr Zuwächse bei Umsatz und Ergebnis. Man darf also gespannt sein. Vor dem Hintergrund besserer Zahlen und der Aktienzusammenlegung könnte die Ahlers-Aktie damit auch für Neuanleger interessant werden. Aktuell bietet die Vorzugsaktie aber bereits mit 4 Prozent Dividendenrendite einige Gründe für ein Engagement.

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