16.02.2018, 3363 Zeichen
Die Aktienmärkte in Europa haben sich am Donnerstag weiter stabilisiert. Der Risikoappetit scheint wieder deutlich zugenommen zu haben. Am stärksten legte der Industriesektor zu mit plus 1,7%, gefolgt vom Bergbausektor, der um 1,6% stieg. Schlusslicht war die Versorgerbranche mit minus 0,5%. Spitzenreiter im EuroStoxx50 war Airbus, der Flugzeugbauer konnte seinen Reingewinn im abgelaufenen Jahr verdreifachen. Diese Gewinnentwicklung und die Aussicht auf steigende Dividende lockte die Käufer an und der Titel stieg um 10,3% nach oben. Zur Freude unter den Investoren trug auch der französische Industriekonzern Schneider Electric bei. Nach einem Rekordgewinn im abgelaufenen Jahr will er nun die Dividende erhöhen, was den Papieren ein Plus von 3,4% bescherte. Für die Aktien des Pariser Beratungs- und IT-Dienstleistungsunternehmens Capgemini ging es trotz eines Gewinnrückgangs um 2,3% hoch. Auch hier half die Aussicht auf steigende Dividenden. Zu den Verlierern zählte Nestle mit einem Minus von 2,1%, hier hatte eine schwächerer Nachfrage gegen Jahresende für Unmut unter den Investoren gesorgt. Lloyds will sich von seinen Anteilen an Standard Life Aberdeen trennen, daraufhin sackte der Kurs des Versicherers um 7,5% ab. Allianz-Aktien profitierten mit einem Plus von 0,8% von positiven Analystenkommentaren.
Moderat höher konnte gestern der ATX schliessen, wobei die deutlichen zwischenzeitlichen Gewinne im Späthandel großteils wieder aufgegeben werden mussten. Zumtobel und Vienna Insurance konnten jeweils Gewinne von rund 2,0% verzeichnen. Strabag konnte die Bauproduktion im Vorjahr deutlich erhöhen und verzeichnete gestern ein Plus von 1,7%. Gesucht waren auch OMV und Andritz, hier betrugen die Zuwächse 1,3% beziehungsweise 1,5%. Abgeben musste hingegen Erste Group, der Titel ging 0,3% tiefer aus dem Handel.
Den fünften Tag in Folge ging es in den USA nach oben, wobei gestern die Wirtschaftsdaten nur bedingt zur guten Stimmung beitragen konnten. Die Erzeugerpreise wurden über den Erwartungen gemeldet, die Industrieproduktion war dagegen schwächer als allgemein angenommen. Gesucht war Cisco, der Netzwerkspezialist war im vergangenen Quartal erstmals seit anderthalb Jahren wieder gewachsen und konnte 4,7% zulegen. Der krisengeschüttelte Generikahersteller Teva konnte gestern 7,7% zulegen, nachdem bekannt wurde, dass Warren Buffett in das Unternehmen investiert hat. Zudem hat der Starinvestor seine Anteile an Apple kräftig ausgebaut, das schlug sich in einem Kurszuwachs von 3,4% nieder. Bristol-Myers Squibb profitierte von positiven Analystenkommentaren und konnte 5,6% zulegen.
Gemischt war die Entwicklung gestern bei den Ölpreisen, während Brent nahezu unverändert schloss konnte WIT einen Tagesgewinn von 1,2% erzielen. Wenig Veränderung gab es bei Gold, das Edelmetall beendet den Handel nahezu unverändert bei einer Notierung von 1.354 US-Dollar. Nach wie vor sehr stark ist der Euro, auch gestern ging es fast den ganzen Tag über nach oben, gegen Abend wurde die Gemeinschaftswährung bei einer Marke von rund 1,25 zum US-Dollar gehandelt.
Vorbörslich sind die europ. Börsen leicht positiv indiziert. Die asiatischen Börsen schließen mehrheitlich im Plus. Von der Makroseite werden diverse US-Daten gemeldet. Von der Unternehmenseite berichtete heute Früh Allianz (im Rahmen der Erwartungen) und Eni (über Erwartungen) Ergebnisse.
Börsepeople im Podcast S22/11: Martina Draper
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