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Sparplan: Nicht perfekt aber alternativlos (Michael Plos)

19.03.2018, 4379 Zeichen

Beim Sparen geht es mehr ums „Machen“ als ums „Nachdenken“. Wobei mit Nachdenken eigentlich „Nichtstun“ gemeint ist. Wie in allen Lebensbereichen gilt auch hier: Der mittelmäßige aber ausgeführte Plan schlägt den in der Theorie Perfekten um Längen.

Der allerwichtigste Plan bei finanziellen Überlegungen ist (zumindest am Anfang) der Sparplan. Und der stellt absolut keine Ausnahme dar. Dennoch: Eine nicht enden wollende akademische Diskussion beschäftigt sich damit, ob Einmalerläge oder kontinuierliches Sparen überlegen sind. Kleiner Spoiler: Unter dem Strich kürt die Literatur bzw. die wissenschaftliche Evidenz die Einmalerläge zum Sieger.

Der Verlierer ist der Sieger

Und trotzdem ist das Mittel der Wahl für die allermeisten Menschen der Sparplan. Und das hat zwei Gründe.

Der erste ist völlig banal. Die meisten Menschen haben schlicht nicht die Wahl zwischen Einmalerlag und Sparplan. 50 Euro monatlich ansparen oder gleich 5.000 Euro? Die Frage stellt sich für die meisten Sparer ganz einfach nicht.

50 Euro monatlich ansparen oder gleich 5.000 Euro? Die Frage stellt sich für die meisten Sparer ganz einfach nicht.

Der zweite Grund liegt in der herrlichen Automatisierung, die ein Sparplan mit sich bringt. Denn – Cost Average Effekt (den es im Grunde ja nicht gibt) hin oder her – zu günstigen Kursen zu kaufen, treibt die Rendite langfristig nach oben. Der Sparplan ist völlig frei von Emotionen. Kauft also auch, wenn es an der Börse kracht.

Anleger, die manuell bzw. nicht regelmäßig investieren, neigen schon einmal dazu, in Krisenzeiten Geld aus den Märkten zu ziehen. In aller Regel ein Fehler. Wenn auch ein verständlicher. An der Börse ist Langfristigkeit Trumpf.

Der Startvorteil

Sparpläne sind vor allem für Anfänger eine tolle Sache. Denn Verluste tun nunmal sehr weh – auch wenn es sich nur um Buchverluste (also nicht realisierte Verluste) handelt. Je kleiner diese in absoluten Zahlen ausfallen, desto besser. Irgendwann gewöhnt man sich an das Rauschen der Börse bzw. macht sich völlig frei davon. Zum Beispiel indem man gar nicht mehr auf die Börsenberichterstattung achtet.

Wer mit kleinen Beträgen startet, kann fast gar nicht verlieren. Steigen die Kurse, macht das Investieren Spaß. Bei seitwärtslaufenden Märkten wird zwar vielleicht die Geduld auf die Probe gestellt, man muss aber keine schmerzhaften Buchverluste in Kauf nehmen.

Und wenn es tatsächlich abwärts geht, hat man gleich zwei Vorteile … Dieser Vorteile muss man sich allerdings bewusst sein, sonst helfen sie einem auch nicht wirklich.

Und wenn es tatsächlich abwärts geht, hat man gleich zwei Vorteile. Der eine: Buchverluste sind in absoluten Zahlen relativ klein. Der andere: Man kauft während der Phase der fallenden Kurse mehr Anteile als zuvor. Dieser Vorteile muss man sich allerdings bewusst sein, sonst helfen sie einem auch nicht wirklich.

Ausnahmesituation

Wir wissen nun also, dass der Sparplan für die Allermeisten völlig alternativlos ist, weil gar kein Startkapital zur Verfügung steht. Doch wie sieht es nun für jene aus, die doch eine größere Summe zur Verfügung haben.

Die haben mehrere Möglichkeiten.

  1. Alles auf einmal investieren: Dafür sprechen wissenschaftliche Erkenntnisse und Transaktionskosten.
  2. Geld „aufsplitten“ und nach und nach investieren: Kann für den Kopf von Vorteil sein. Ist aber in aller Regel Variante 1 nicht überlegen.
  3. Geld gar nicht anlegen: Kann man machen. Ist langfristig aber sowohl der Variante 1 als auch der Variante 2 unterlegen.

Ich neige deshalb dazu Variante 4 ins Auge zu fassen. Variante 4 beschreibt ein sowohl als auch. Heißt: Geld auf einmal investieren und einen Sparplan starten.

Durchhalten

Die Phrase, dass es sich bei Geldanlage um einen Marathon handelt, ist abgedroschen. Dennoch ist sie wahr. Denn Langstrecke ist auch Kopfsache. Da muss man sich schon mal mit Tricks helfen. Hier ein persönlicher Tipp:

Langstrecke ist auch Kopfsache. Da muss man sich schon mal mit Tricks helfen

Es lohnt sich ein richtig ambitioniertes finanzielles Ziel festzulegen. Auch wenn man mit kleinen Beträgen beginnt zu sparen, kann man etwa das Ziel 100.000 Euro ins Auge fassen. Warum? Dieses Ziel ist so groß, dass man es – ähnlich einem richtig hohen Berggipfel bei einer Wanderung – während des Weges niemals aus den Augen verlieren kann. Auch dann nicht, wenn der Weg unangenehm wird.

Im Original hier erschienen: Sparplan: Nicht perfekt aber alternativlos


(19.03.2018)

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1. Liste, Check, Checklist, Checkliste, Info, Information, Zettel (Bild: Pixabay/TeroVesalainen https://pixabay.com/de/checkliste-überprüfen-liste-marker-2077018/ )   >> Öffnen auf photaq.com

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    Beim Sparen geht es mehr ums „Machen“ als ums „Nachdenken“. Wobei mit Nachdenken eigentlich „Nichtstun“ gemeint ist. Wie in allen Lebensbereichen gilt auch hier: Der mittelmäßige aber ausgeführte Plan schlägt den in der Theorie Perfekten um Längen.

    Der allerwichtigste Plan bei finanziellen Überlegungen ist (zumindest am Anfang) der Sparplan. Und der stellt absolut keine Ausnahme dar. Dennoch: Eine nicht enden wollende akademische Diskussion beschäftigt sich damit, ob Einmalerläge oder kontinuierliches Sparen überlegen sind. Kleiner Spoiler: Unter dem Strich kürt die Literatur bzw. die wissenschaftliche Evidenz die Einmalerläge zum Sieger.

    Der Verlierer ist der Sieger

    Und trotzdem ist das Mittel der Wahl für die allermeisten Menschen der Sparplan. Und das hat zwei Gründe.

    Der erste ist völlig banal. Die meisten Menschen haben schlicht nicht die Wahl zwischen Einmalerlag und Sparplan. 50 Euro monatlich ansparen oder gleich 5.000 Euro? Die Frage stellt sich für die meisten Sparer ganz einfach nicht.

    50 Euro monatlich ansparen oder gleich 5.000 Euro? Die Frage stellt sich für die meisten Sparer ganz einfach nicht.

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    Anleger, die manuell bzw. nicht regelmäßig investieren, neigen schon einmal dazu, in Krisenzeiten Geld aus den Märkten zu ziehen. In aller Regel ein Fehler. Wenn auch ein verständlicher. An der Börse ist Langfristigkeit Trumpf.

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    Sparpläne sind vor allem für Anfänger eine tolle Sache. Denn Verluste tun nunmal sehr weh – auch wenn es sich nur um Buchverluste (also nicht realisierte Verluste) handelt. Je kleiner diese in absoluten Zahlen ausfallen, desto besser. Irgendwann gewöhnt man sich an das Rauschen der Börse bzw. macht sich völlig frei davon. Zum Beispiel indem man gar nicht mehr auf die Börsenberichterstattung achtet.

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    Und wenn es tatsächlich abwärts geht, hat man gleich zwei Vorteile … Dieser Vorteile muss man sich allerdings bewusst sein, sonst helfen sie einem auch nicht wirklich.

    Und wenn es tatsächlich abwärts geht, hat man gleich zwei Vorteile. Der eine: Buchverluste sind in absoluten Zahlen relativ klein. Der andere: Man kauft während der Phase der fallenden Kurse mehr Anteile als zuvor. Dieser Vorteile muss man sich allerdings bewusst sein, sonst helfen sie einem auch nicht wirklich.

    Ausnahmesituation

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    Die haben mehrere Möglichkeiten.

    1. Alles auf einmal investieren: Dafür sprechen wissenschaftliche Erkenntnisse und Transaktionskosten.
    2. Geld „aufsplitten“ und nach und nach investieren: Kann für den Kopf von Vorteil sein. Ist aber in aller Regel Variante 1 nicht überlegen.
    3. Geld gar nicht anlegen: Kann man machen. Ist langfristig aber sowohl der Variante 1 als auch der Variante 2 unterlegen.

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    Durchhalten

    Die Phrase, dass es sich bei Geldanlage um einen Marathon handelt, ist abgedroschen. Dennoch ist sie wahr. Denn Langstrecke ist auch Kopfsache. Da muss man sich schon mal mit Tricks helfen. Hier ein persönlicher Tipp:

    Langstrecke ist auch Kopfsache. Da muss man sich schon mal mit Tricks helfen

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