Ich stimme der Verwendung von Cookies zu. Auch wenn ich diese Website weiter nutze, gilt dies als Zustimmung.

Bitte lesen und akzeptieren Sie die Datenschutzinformation und Cookie-Informationen, damit Sie unser Angebot weiter nutzen können. Natürlich können Sie diese Einwilligung jederzeit widerrufen.





Das Finanzverhalten der österreichischen Haushalte (Martin Ertl)

6 weitere Bilder
(mit historischen Bildtexten)

Finanzvermögen

Guthabenzinsen

Finanzverhalten

Aktien nach Einkommen

Aktien nach Altersgruppe

Zinsen

Autor:
Martin Ertl

Chief Economist, UNIQA Capital Markets GmbH

>> Website


>> zur Startseite mit allen Blogs

30.04.2018, 5954 Zeichen
  • Die Präferenz für das Sparen am Bankkonto bleibt trotz Nullzinsen groß.
  • Im europäischen Vergleich haben vor allem Österreichs ältere Bevölkerungsgruppen eine geringe Präferenz für Vorsorge mit Aktien. 
  • Das Anlageverhalten der Jungen könnte mittelfristig einiges in Bewegung bringen. 

Einerseits tragen die Haushalte durch Konsum und Investitionen wesentlich zur Wirtschaftsleistung Österreichs bei, andererseits sind sie durch ihre Nettogeldvermögensbildung der wichtigste Bereitsteller von Finanzvermögen und stellen den anderen volkswirtschaftlichen Sektoren, insbesondere Banken, Investmentfonds und Versicherungen, aber auch den Unternehmen, Mittel zur Verfügung.  

    Mit Jahresende 2017 betrug das Finanzvermögen der Haushalte 646,3 Mrd. EUR, welchem Verbindlichkeiten in Höhe von 184,5 Mrd. EUR gegenüberstanden (OeNB). Gegenüber 2016 verzeichneten die Finanzvermögen einen Zuwachs von 20,4 Mrd. EUR oder 3,3 %. Der Anstieg lag damit etwa im Durchschnitt der jährlichen Veränderung seit 2006 (3,4 %). Den größten Anteil (Grafik 1) nehmen mit 21,3 % (137,8 Mrd. EUR) und 16 % (104,7 Mrd. EUR) der gesamten Finanzvermögen die täglichen fälligen Bankeinlagen und gebundene Spareinlagen ein (in Summe 37,5 % bzw. 242,5 Mrd. EUR). 

Während der Anteil der Bankeinlagen an den gesamten Finanzvermögen seit 2007 relativ konstant bei rund 39 % lag, hat in den vergangenen Jahren eine signifikante Verschiebung von gebundenen auf täglich fällige Bankeinlagen stattgefunden. Aufgrund des geringen Zinsunterschieds war eine zeitliche Bindung aus Sicht des Anlegers weniger sinnvoll. Der Anteil der Lebensversicherungen blieb trotz des Niedrigzinsumfelds seit 2007 relativ konstant bei rund 13 % (80,9 % Mrd. EUR in 2017). Veranlagungen am Kapitalmarkt (Investmentfonds, gelistete und nicht gelistete Aktien und Anleihen) kamen auf 18,4 % (119,0 Mrd. EUR) und Beteiligungen umfassten 17,6 % (114,0 Mrd. EUR). Eine Bargeldhortung (22,7 Mrd. EUR bzw. 3,5 %) infolge der Nullzinsen ist generell nicht zu beobachten, da der Bargeldanteil relativ nahe am langfristigen Schnitt blieb (3,3 %). 

Größere Veränderungen, welche einerseits aus Bewertungsveränderungen und andererseits aus Umschichtungen bzw. Neuveranlagungen resultieren, ergaben sich innerhalb festverzinslicher Wertpapiere zwischen kurzen und langen Laufzeiten (+12,9 % bzw. -8,9 %). Andere Finanzmarktveranlagungen verzeichneten auch aus Bewertungsgewinnen resultierende Zuwächse. Dazu zählten gelistete Aktien (+16,9 %) und Investmentfonds (+8,2 % gegenüber dem Vorjahr). Auch Lebensversicherungen verzeichneten einen jährlichen Zuwachs von 11,1 % in 2017. Weiteres beliefen sich (kapitalgedeckte) Pensionsansprüche auf 42,7 Mrd. EUR (6,6 %), welche aber nur einen geringen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr verzeichneten (+2,0 %). Dem Finanzvermögen stand 2016 ein geschätztes Immobilienvermögen von 801 Mrd. EUR gegenüber [1]. 

  Österreichs Haushalte veranlagen eher zurückhaltend und haben eine hohe Liquiditätspräferenz. Rund 40 % der Sparvermögen liegen relativ konstant (seit 2007) auf Bankkonten und das relativ unabhängig vom Zinsertrag (Grafik 3). 

  Wenn das Zinsdifferential – der Unterscheid zwischen dem Zinssatz auf täglich fälliges Geld und jenem bei zeitlicher Bindung – sehr gering wird, lohnt sich der Gang in die Bankfiliale nicht mehr und Konsumenten bevorzugen täglich fällige Bankeinlagen. Seit 2012 liegt das Zinsdifferential unter einem Prozentpunkt und zuletzt nur noch bei 0,1 bis 0,2 Prozentpunkten. Was allerdings nicht bedeutet, dass Bargeld unter der Matratze landet: Der Anteil von Banknoten und Münzen lag 2017 kaum verändert beim langjährigen Durchschnitt. 

  Die umfassendste Haushaltsbefragung zur Finanzanlage und dem Konsumverhalten – der europaweite Household Finance and Consumption Survey (HFCS, April 2017) zeichnet ein detailliertes Bild. Praktisch jeder österreichische Haushalt verfügt heutzutage über ein Bankkonto, was weder ungewöhnlich noch überraschend ist (Grafik 4). 

Nur in Griechenland (74,6 %), Zypern (82,7 %), Lettland (80,2 %) und Ungarn (82,8 %) ist der Anteil relativ niedrig. Auch der Teil der österreichischen Haushalte, welcher über Investmentfonds verfügt ist mit 10 % leicht über dem Euroraum-Durchschnitt (9,4 %) allerdings geringer als in Deutschland (13,1 %). 

Ähnliches gilt für Aktien: Der Anteil heimischer Haushalte mit Aktienbesitz (5,4 %) liegt sowohl hinter Deutschland (9,6 %) als auch hinter dem gesamten Euroraum (8,8 %). Am stärksten fällt der Unterschied bei der privaten Pensionsvorsorge und Lebensversicherungen ins Auge, was auch an der unterschiedlichen institutionellen Ausgestaltung der öffentlichen Pensionsvorsorge liegen dürfte. Insgesamt verfügt in Deutschland fast jeder zweite Haushalt über eine private Altersvorsorge (46,3 %), während der Anteil in Österreich (14,5 %) selbst im Vergleich mit dem gesamten Euroraum (30,3 %) sehr gering ist. 

Aktien sind im internationalen Vergleich nicht nur allgemein nicht sehr beliebt, sondern über alle Einkommensschichten nicht besonders stark vertreten (Grafik 5). 

  Im Vergleich zu Deutschlands Reichsten (90-100 % Perzentil der Einkommensverteilung), von welchen 29,2 % der Haushalte über Aktien verfügen, sind es in Österreich nur 17,2 % der „Top 10 %“-Haushalte. Von den Haushalten der breiten Mittelschicht haben weniger als 5 % auch Aktien. 

Die Zurückhaltung beim Ansparen mit Aktien könnte sich in Zukunft jedoch ändern, denn die größten Unterschiede in der Präferenz für Aktien ergeben sich in den älteren Bevölkerungsgruppen (Grafik 6). Die Jugend holt auf: Während nur 3,5 % der Haushalte im Pensionsalter Aktien besitzen (im Vergleich Deutschland: 14,2 %), sind es bei den unter 30-Jährigen nur noch gering weniger als beim sparefrohen Nachbarn. 

[1] Einkommen, Konsum und Vermögen der Haushalte, Sektorale Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen 1997-2016, Statistiken Sonderheft, OeNB

Authors

Martin Ertl Franz Zobl

Chief Economist Economist

UNIQA Capital Markets GmbH UNIQA Capital Markets GmbH

 


(30.04.2018)

BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Wiener Börse Party #1058: ATX vor dem Dezember-Verfall etwas schwächer, EVN mit der schönen 3; Opening Bell Thomas Hahn




 

Bildnachweis

1. Finanzvermögen

2. Finanzvermögen

3. Guthabenzinsen

4. Finanzverhalten

5. Aktien nach Einkommen

6. Aktien nach Altersgruppe

7. Zinsen

Aktien auf dem Radar:VIG, Austriacard Holdings AG, Amag, Pierer Mobility, EuroTeleSites AG, Palfinger, CPI Europe AG, ATX, ATX Prime, ATX TR, ATX NTR, DO&CO, Erste Group, Uniqa, Frequentis, UBM, Frauenthal, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Kapsch TrafficCom, Warimpex, AT&S, EVN, FACC, Österreichische Post, E.ON , Zalando, Fresenius Medical Care, Volkswagen Vz., Mercedes-Benz Group, BMW.


Random Partner

FACC
Die FACC ist führend in der Entwicklung und Produktion von Komponenten und Systemen aus Composite-Materialien. Die FACC Leichtbaulösungen sorgen in Verkehrs-, Fracht-, Businessflugzeugen und Hubschraubern für Sicherheit und Gewichtsersparnis, aber auch Schallreduktion. Zu den Kunden zählen u.a. wichtige Flugzeug- und Triebwerkshersteller.

>> Besuchen Sie 62 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


Finanzvermögen


Guthabenzinsen


Finanzverhalten


Aktien nach Einkommen


Aktien nach Altersgruppe


Zinsen


 Latest Blogs

» Österreich-Depots: Immer wieder am All-time-High gescheitert (Depot Komm...

» Börsegeschichte 18.12.: ams, voestalpine, Semperit, CA Immo (Börse Gesch...

» Nachlese: Wolfgang Matejka, Gunter Deuber und Christian Drastil werden a...

» PIR-News: EVN, RBI, Strabag, Erste Group, Research zu Uniqa (Christine P...

» Wiener Börse Party #1058: ATX vor dem Dezember-Verfall etwas schwächer, ...

» Wiener Börse zu Mittag leichter: EVN, Porr, Pierer Mobility gesucht

» Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Vienna Calling am 29.12., Lars Reichel ...

» ATX-Trends: VIG, RBI, Bawag, AT&S ...

» Österreich-Depots: Kleine Korrektur (Depot Kommentar)

» Börsegeschichte 17.12.: Extremes zu Lenzing (Börse Geschichte) (BörseGes...


Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten


Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    Star der Stunde: EVN 1.38%, Rutsch der Stunde: Telekom Austria -0.75%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 14-15: RBI(2), Kontron(1), FACC(1), Uniqa(1)
    Star der Stunde: UBM 0.99%, Rutsch der Stunde: Pierer Mobility -0.46%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 13-14: Porr(1), Erste Group(1), RBI(1)
    Star der Stunde: Agrana 0.44%, Rutsch der Stunde: RBI -1.8%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 12-13: Porr(3), FACC(1), Mayr-Melnhof(1)
    Star der Stunde: Polytec Group 0.91%, Rutsch der Stunde: EVN -2.66%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 11-12: Wienerberger(2), Kontron(2), Porr(1)
    Star der Stunde: EVN 4.25%, Rutsch der Stunde: UBM -3.59%

    Featured Partner Video

    Börsepeople im Podcast S22/07: Peter Neubauer

    Peter Neubauer ist Gründer Forum F und der Austrian Payment Academy. Und er ist wohl der Mr. Payment in Österreich, hat unfassbares Wissen und noch mehr Anekdoten zu diesem Thema. Und ich war nervö...

    Books josefchladek.com

    Nikola Mihov
    The Last Gift
    2025
    Self published

    Florian Rainer
    Tagada
    2025
    Fotohof

    Konrad Werner Schulze
    Der Stahlskelettbau
    1928
    Wissenschaftl. Verlag Dr. Zaugg & Co.

    Sasha & Cami Stone
    Femmes. Collection d'études photographiques du corps humain
    1933
    Arts et Métiers Graphiques

    Oliver Gerhartz
    The waning season
    2025
    Nearest Truth


    30.04.2018, 5954 Zeichen
    • Die Präferenz für das Sparen am Bankkonto bleibt trotz Nullzinsen groß.
    • Im europäischen Vergleich haben vor allem Österreichs ältere Bevölkerungsgruppen eine geringe Präferenz für Vorsorge mit Aktien. 
    • Das Anlageverhalten der Jungen könnte mittelfristig einiges in Bewegung bringen. 

    Einerseits tragen die Haushalte durch Konsum und Investitionen wesentlich zur Wirtschaftsleistung Österreichs bei, andererseits sind sie durch ihre Nettogeldvermögensbildung der wichtigste Bereitsteller von Finanzvermögen und stellen den anderen volkswirtschaftlichen Sektoren, insbesondere Banken, Investmentfonds und Versicherungen, aber auch den Unternehmen, Mittel zur Verfügung.  

        Mit Jahresende 2017 betrug das Finanzvermögen der Haushalte 646,3 Mrd. EUR, welchem Verbindlichkeiten in Höhe von 184,5 Mrd. EUR gegenüberstanden (OeNB). Gegenüber 2016 verzeichneten die Finanzvermögen einen Zuwachs von 20,4 Mrd. EUR oder 3,3 %. Der Anstieg lag damit etwa im Durchschnitt der jährlichen Veränderung seit 2006 (3,4 %). Den größten Anteil (Grafik 1) nehmen mit 21,3 % (137,8 Mrd. EUR) und 16 % (104,7 Mrd. EUR) der gesamten Finanzvermögen die täglichen fälligen Bankeinlagen und gebundene Spareinlagen ein (in Summe 37,5 % bzw. 242,5 Mrd. EUR). 

    Während der Anteil der Bankeinlagen an den gesamten Finanzvermögen seit 2007 relativ konstant bei rund 39 % lag, hat in den vergangenen Jahren eine signifikante Verschiebung von gebundenen auf täglich fällige Bankeinlagen stattgefunden. Aufgrund des geringen Zinsunterschieds war eine zeitliche Bindung aus Sicht des Anlegers weniger sinnvoll. Der Anteil der Lebensversicherungen blieb trotz des Niedrigzinsumfelds seit 2007 relativ konstant bei rund 13 % (80,9 % Mrd. EUR in 2017). Veranlagungen am Kapitalmarkt (Investmentfonds, gelistete und nicht gelistete Aktien und Anleihen) kamen auf 18,4 % (119,0 Mrd. EUR) und Beteiligungen umfassten 17,6 % (114,0 Mrd. EUR). Eine Bargeldhortung (22,7 Mrd. EUR bzw. 3,5 %) infolge der Nullzinsen ist generell nicht zu beobachten, da der Bargeldanteil relativ nahe am langfristigen Schnitt blieb (3,3 %). 

    Größere Veränderungen, welche einerseits aus Bewertungsveränderungen und andererseits aus Umschichtungen bzw. Neuveranlagungen resultieren, ergaben sich innerhalb festverzinslicher Wertpapiere zwischen kurzen und langen Laufzeiten (+12,9 % bzw. -8,9 %). Andere Finanzmarktveranlagungen verzeichneten auch aus Bewertungsgewinnen resultierende Zuwächse. Dazu zählten gelistete Aktien (+16,9 %) und Investmentfonds (+8,2 % gegenüber dem Vorjahr). Auch Lebensversicherungen verzeichneten einen jährlichen Zuwachs von 11,1 % in 2017. Weiteres beliefen sich (kapitalgedeckte) Pensionsansprüche auf 42,7 Mrd. EUR (6,6 %), welche aber nur einen geringen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr verzeichneten (+2,0 %). Dem Finanzvermögen stand 2016 ein geschätztes Immobilienvermögen von 801 Mrd. EUR gegenüber [1]. 

      Österreichs Haushalte veranlagen eher zurückhaltend und haben eine hohe Liquiditätspräferenz. Rund 40 % der Sparvermögen liegen relativ konstant (seit 2007) auf Bankkonten und das relativ unabhängig vom Zinsertrag (Grafik 3). 

      Wenn das Zinsdifferential – der Unterscheid zwischen dem Zinssatz auf täglich fälliges Geld und jenem bei zeitlicher Bindung – sehr gering wird, lohnt sich der Gang in die Bankfiliale nicht mehr und Konsumenten bevorzugen täglich fällige Bankeinlagen. Seit 2012 liegt das Zinsdifferential unter einem Prozentpunkt und zuletzt nur noch bei 0,1 bis 0,2 Prozentpunkten. Was allerdings nicht bedeutet, dass Bargeld unter der Matratze landet: Der Anteil von Banknoten und Münzen lag 2017 kaum verändert beim langjährigen Durchschnitt. 

      Die umfassendste Haushaltsbefragung zur Finanzanlage und dem Konsumverhalten – der europaweite Household Finance and Consumption Survey (HFCS, April 2017) zeichnet ein detailliertes Bild. Praktisch jeder österreichische Haushalt verfügt heutzutage über ein Bankkonto, was weder ungewöhnlich noch überraschend ist (Grafik 4). 

    Nur in Griechenland (74,6 %), Zypern (82,7 %), Lettland (80,2 %) und Ungarn (82,8 %) ist der Anteil relativ niedrig. Auch der Teil der österreichischen Haushalte, welcher über Investmentfonds verfügt ist mit 10 % leicht über dem Euroraum-Durchschnitt (9,4 %) allerdings geringer als in Deutschland (13,1 %). 

    Ähnliches gilt für Aktien: Der Anteil heimischer Haushalte mit Aktienbesitz (5,4 %) liegt sowohl hinter Deutschland (9,6 %) als auch hinter dem gesamten Euroraum (8,8 %). Am stärksten fällt der Unterschied bei der privaten Pensionsvorsorge und Lebensversicherungen ins Auge, was auch an der unterschiedlichen institutionellen Ausgestaltung der öffentlichen Pensionsvorsorge liegen dürfte. Insgesamt verfügt in Deutschland fast jeder zweite Haushalt über eine private Altersvorsorge (46,3 %), während der Anteil in Österreich (14,5 %) selbst im Vergleich mit dem gesamten Euroraum (30,3 %) sehr gering ist. 

    Aktien sind im internationalen Vergleich nicht nur allgemein nicht sehr beliebt, sondern über alle Einkommensschichten nicht besonders stark vertreten (Grafik 5). 

      Im Vergleich zu Deutschlands Reichsten (90-100 % Perzentil der Einkommensverteilung), von welchen 29,2 % der Haushalte über Aktien verfügen, sind es in Österreich nur 17,2 % der „Top 10 %“-Haushalte. Von den Haushalten der breiten Mittelschicht haben weniger als 5 % auch Aktien. 

    Die Zurückhaltung beim Ansparen mit Aktien könnte sich in Zukunft jedoch ändern, denn die größten Unterschiede in der Präferenz für Aktien ergeben sich in den älteren Bevölkerungsgruppen (Grafik 6). Die Jugend holt auf: Während nur 3,5 % der Haushalte im Pensionsalter Aktien besitzen (im Vergleich Deutschland: 14,2 %), sind es bei den unter 30-Jährigen nur noch gering weniger als beim sparefrohen Nachbarn. 

    [1] Einkommen, Konsum und Vermögen der Haushalte, Sektorale Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen 1997-2016, Statistiken Sonderheft, OeNB

    Authors

    Martin Ertl Franz Zobl

    Chief Economist Economist

    UNIQA Capital Markets GmbH UNIQA Capital Markets GmbH

     


    (30.04.2018)

    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    Wiener Börse Party #1058: ATX vor dem Dezember-Verfall etwas schwächer, EVN mit der schönen 3; Opening Bell Thomas Hahn




     

    Bildnachweis

    1. Finanzvermögen

    2. Finanzvermögen

    3. Guthabenzinsen

    4. Finanzverhalten

    5. Aktien nach Einkommen

    6. Aktien nach Altersgruppe

    7. Zinsen

    Aktien auf dem Radar:VIG, Austriacard Holdings AG, Amag, Pierer Mobility, EuroTeleSites AG, Palfinger, CPI Europe AG, ATX, ATX Prime, ATX TR, ATX NTR, DO&CO, Erste Group, Uniqa, Frequentis, UBM, Frauenthal, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Kapsch TrafficCom, Warimpex, AT&S, EVN, FACC, Österreichische Post, E.ON , Zalando, Fresenius Medical Care, Volkswagen Vz., Mercedes-Benz Group, BMW.


    Random Partner

    FACC
    Die FACC ist führend in der Entwicklung und Produktion von Komponenten und Systemen aus Composite-Materialien. Die FACC Leichtbaulösungen sorgen in Verkehrs-, Fracht-, Businessflugzeugen und Hubschraubern für Sicherheit und Gewichtsersparnis, aber auch Schallreduktion. Zu den Kunden zählen u.a. wichtige Flugzeug- und Triebwerkshersteller.

    >> Besuchen Sie 62 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


    Finanzvermögen


    Guthabenzinsen


    Finanzverhalten


    Aktien nach Einkommen


    Aktien nach Altersgruppe


    Zinsen


     Latest Blogs

    » Österreich-Depots: Immer wieder am All-time-High gescheitert (Depot Komm...

    » Börsegeschichte 18.12.: ams, voestalpine, Semperit, CA Immo (Börse Gesch...

    » Nachlese: Wolfgang Matejka, Gunter Deuber und Christian Drastil werden a...

    » PIR-News: EVN, RBI, Strabag, Erste Group, Research zu Uniqa (Christine P...

    » Wiener Börse Party #1058: ATX vor dem Dezember-Verfall etwas schwächer, ...

    » Wiener Börse zu Mittag leichter: EVN, Porr, Pierer Mobility gesucht

    » Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Vienna Calling am 29.12., Lars Reichel ...

    » ATX-Trends: VIG, RBI, Bawag, AT&S ...

    » Österreich-Depots: Kleine Korrektur (Depot Kommentar)

    » Börsegeschichte 17.12.: Extremes zu Lenzing (Börse Geschichte) (BörseGes...


    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten


    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      Star der Stunde: EVN 1.38%, Rutsch der Stunde: Telekom Austria -0.75%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 14-15: RBI(2), Kontron(1), FACC(1), Uniqa(1)
      Star der Stunde: UBM 0.99%, Rutsch der Stunde: Pierer Mobility -0.46%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 13-14: Porr(1), Erste Group(1), RBI(1)
      Star der Stunde: Agrana 0.44%, Rutsch der Stunde: RBI -1.8%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 12-13: Porr(3), FACC(1), Mayr-Melnhof(1)
      Star der Stunde: Polytec Group 0.91%, Rutsch der Stunde: EVN -2.66%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 11-12: Wienerberger(2), Kontron(2), Porr(1)
      Star der Stunde: EVN 4.25%, Rutsch der Stunde: UBM -3.59%

      Featured Partner Video

      Börsepeople im Podcast S22/07: Peter Neubauer

      Peter Neubauer ist Gründer Forum F und der Austrian Payment Academy. Und er ist wohl der Mr. Payment in Österreich, hat unfassbares Wissen und noch mehr Anekdoten zu diesem Thema. Und ich war nervö...

      Books josefchladek.com

      Adriano Zanni
      Sequenze di Fabbrica
      2025
      Boring Machines

      John Gossage
      The Romance industry
      2002
      Nazraeli

      Julie van der Vaart
      Particles
      2025
      Origini edizioni

      Konrad Werner Schulze
      Der Stahlskelettbau
      1928
      Wissenschaftl. Verlag Dr. Zaugg & Co.

      Regina Anzenberger
      The Australian Journey
      2025
      AnzenbergerEdition