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Agrana-HV 3: Handelbarkeit soll erhöht werden, Rückforderungsfragen (Günter Luntsch)

18.07.2018, 4777 Zeichen

Agrana-HV 3.Vor der Generaldebatte wurde die Präsenz festgestellt: 348 Aktionäre bzw. Aktionärsvertreter mit 13,362.326 Aktien waren anwesend, das sind 85,53% des Grundkapitals. Erstredner Knap fragte, wer bei der algerischen Fruchtzubereitungsfirma die restlichen 51% hält, staatliche algerische Institute oder Private. Er sprach das Kurzgastspiel im ATX an und erkundigte sich, ob wir die Rückkehr in den ATX anstreben. Er meinte, der Aktiensplit komme 1 Jahr zu spät, er hätte im steigenden Markt erfolgen sollen, er glaube nicht, dass der Split in der derzeitigen Situation dem Kurs gut tun wird. Er fragte nach dem negativen Einmaleffekt von 0,7 Mio. Euro bei Lemarco in Rumänien. Zu den 5,1 Mio. Euro Rückforderungen aus Zuckerproduktionsabgabe fragte er, welche Jahre das betreffe, und wann das fällig ist. Die EU-Zuckermarktreform sei ja nichts neues, er fragte, warum überhaupt eine Übernahme von Sunoko zu verhandeln begonnen wurde, was der verlorene Aufwand ist, ob wir die Gespräche wieder aufnehmen werden, und unter welchen Bedingungen. Weiters interessierte ihn, wessen Bedienungsfehler den Unfall in Aschach ausgelöst hat, was die Versicherung gedeckt hat, ob es Schadenersatzansprüche gegeben hat, und ob diese von der Versicherung gedeckt sind. Er fragte, ob wir nach dem Betrugsfall in Mexiko Geld zurück bekommen haben. Weiters hatte er Fragen zu den Verbindlichkeiten, zu Fremdwährungseffekten, zum Superädifikat in Pischelsdorf (ob wir den Grund dazu kaufen), zu den Prozessriskenrückstellungen, zu den 76 Mio. Euro Erlösen aus Beteiligungen, zu den Vorstandsvergütungen (warum Büttner plötzlich mehr bekommen hat, ob das ein a.o. Bonus ist), und wie wir auf die Anti-Zucker-Kampagnen reagieren.

Ein Aktionär hatte Fragen zur Fructose, die im Obst gesund, aber im hochkonzentrierten Saft schädlich sei, er zählte einige Krankheiten auf, die durch das "metabolische Syndrom" verursacht würden. Ein anderer Aktionär bedankte sich für die großzügige Unterstützung des Theaters an der Wien. Der weltführende Ruf Österreichs in Musik und Kultur sei besonders dem Agrana-Sponsoring zu verdanken. Er erhielt Applaus aus dem Publikum.

Aktionär Berger äußerte die Hoffnung, nächstes Jahr die gleiche Dividende zu bekommen, und er fragte, wie lange die Zuckerschwäche dauern wird. Zu den neuen Verpackungen mit dem Schriftzug "gentechnikfrei" fragte er, was wir mit den ganzen Sachen tun, die schon im Handel stehen, die würde dann ja niemand kaufen. Zu den 84 Lehrlingen fragte er, wie viele davon Migranten sind, die Voest habe keine guten Erfahrungen damit gemacht (die Voest-HV fand 2 Tage davor statt. Ich nehme an, Berger meinte noch nicht anerkannte Flüchtlinge, denn diese waren im Jahr davor Thema auf der HV), und er fragte nach der Höhe der Lehrlingsförderung. Er hatte einige Spezialfragen zu Produkten, er fragte ebenfalls nach dem Superädifikat in Pischelsdorf, und er fragte, wie es in der Ukraine weitergeht, wo wir 4,8 Mio. Euro bei einem Kunden abschreiben hätten müssen. Da wir 4 Fruchtwerke in den USA hätten, fragte er, wie die Entwicklung dort weitergeht. Weiters erwähnte er die Konkurrenz durch Südzucker in den Supermärkten. Nach der Erklärung des Podiums, diese Frage müsse er an die Südzucker stellen, nicht an die Agrana, gab es Beifall aus dem Publikum. Ein Aktionär fragte nach Kurspflege für die Aktie. Zu China und Algerien fragte er, ob die Produkte im Land verkauft oder "reimportiert" werden. Berger meldete sich erneut zu Wort und fragte, warum wir Rohzucker aus Brasilien nach Rumänien importiert hätten.

Antworten: Das Problem für Agrana im ATX sei die deutliche Kursentwicklung anderer Aktien gewesen, wir seien auf Beobachtungsplatz 29 zurückgefallen. Wir wollen die Handelbarkeit erhöhen, den Aktiensplit würden wir nicht als Instrument zur Kurspflege sehen, er sei dafür nicht das geeignete Instrument. Der Fall Lemarco begleite uns seit 3 Jahren, bei Nichterwerb sei ein Pönale von Agrana zu zahlen. Wir seien der Meinung, dass nichts zu bezahlen ist, wir seien auf zusätzlichen Zinsaufwand verklagt worden, das Verfahren sei nach wie vor anhängig. Die Zuckerproduktionsabgaberückforderungen würden 1999/2000 und 2000/2001 betreffen und bis 30.9.2018 fällig sein. Den Forderungen stünden Verbindlichkeiten gegenüber den Rübenbauern in Höhe von 3,2 Mio. Euro gegenüber, ein Teil der Rückvergütung müsse nämlich weitergereicht werden. Knap fragte nach, ob es weitere Rückforderungen gäbe, Antwort: "Nein, gibt es nicht."

Das ist jetzt mehr als die Hälfte meiner Agrana-Mitschrift, es ist bald zu Ende. Hier noch einmal der Link zur Präsentation, im vorherigen Link hat sich ein Fehler eingeschlichen: https://www.agrana.com/fileadmin/inhalte/agrana_group/presentations/2018_19/DE/AGRANA_HV_6.7.2018_DE_web.pdf 
Agrana (86,96/87,44 , 0,69% )


(18.07.2018)

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