07.08.2018, 7339 Zeichen
Andreas Kern" data-udi="umb://media/6dc0a03189d846a88cd0b6381a4e183f" />
Im US-Tech-Sektor läuft derzeit nicht nur die mit Spannung erwartete Berichtssaison, es fand darüber hinaus auch noch ein „Rennen“ der besonderen Art statt. Gemeint ist die magische Schwelle von einer Billion US-Dollar Börsenwert, die nie zuvor ein Unternehmen erreicht hatte. Die besten Chancen auf diesen prestigeträchtigen Titel schien lange Zeit Jeff Bezos mit Amazon zu haben. Tatsächlich haben ihn nun aber der iPhone-Hersteller Apple und sein CEO Tim Cook überholt. Im Kielwasser starker Quartalszahlen überschritt die Apple-Aktie erstmals die magische Grenze. Das Rennen ist entschieden. Damit bringt es der Konzern auf einen Marktwert, der in etwa dem der zwölf größten DAX-Unternehmen zusammen entspricht. Allein dieser Umstand zeigt, wie sehr der technologische Fortschritt unsere Welt und unseren Alltag in den letzten Jahren verändert hat.

Der Mercedes unter den Smartphones
Bei der Gestaltung der digitalen Zukunft nehmen die großen US-Tech-Unternehmen eine Vorreiterrolle ein. Und da sind es nicht nur die hohen Börsenwerte, die ihnen eine große mediale Aufmerksamkeit sichern. Amazon, Apple, Facebook, Alphabet, Netflix und Tesla sind vor allem auch Taktgeber, die mit ihren Zahlen maßgeblich die Stimmung am Gesamtmarkt beeinflussen. Dabei gewinnt die Berichtssaison nach einem holprigen Beginn und einigen zum Teil massiven Enttäuschungen (Facebook, Twitter, Netflix) aus Sicht der Tech-Bullen nun wieder an positiver Dynamik: Apple ist es gelungen, über sein Flaggschiff iPhone X die durchschnittlichen Verkaufspreise auf 721 US-Dollar je iPhone anzuheben und somit die Markterwartungen deutlich zu übertreffen. Wieder einmal zeigt sich, dass neben allen technischen Features vor allem die Marke Apple eine gewaltige Zugkraft besitzt. Mit dem iPhone X besitzt das Unternehmen im Massenmarkt der Smartphones das vielleicht einzige Gerät, das noch als Statussymbol und Lifestyle-Accessoire funktioniert. Manchmal genügen aber sogar Nachrichten, die nicht ganz so schlecht ausfallen wie befürchtet, um eine positive Kursreaktion auszulösen. So geschehen bei Tesla, dessen Aktionäre sich trotz einer ziemlich gemischten Quartalsbilanz an deutlich steigenden Notierungen erfreuen konnten. Allein Elon Musks Versprechen, bald „nachhaltig profitabel“ zu sein, sowie ein geringerer Abfluss von Barmitteln während des abgelaufenen Quartals, lösten eine Erleichterungsrally aus.
„American Way of Investing“
Die Dominanz des amerikanischen Lifestyles spiegelt auch das wikifolio „Aktien-Werte aus der Popkultur“ von Moritz Lange („LangeKapital“) wider. Lange konzentriert sich auf Unternehmen, die mit ihrer Innovationskraft und Marktstellung in den Bereichen Film, Sport, Mode, Musik und Games über zukunftsweisende Angebote verfügen. Es ist daher wenig überraschend, dass die US-Tech-Schwergewichte Amazon, Netflix und Apple zurzeit auch Langes Top-Holdings bilden – und das sind nur die Spitzenpositionen eines wikifolios das schwerpunktmäßig auf die Trendsetter-Funktion der USA setzt.
Dennoch finden sich bei Lange auch einige nennenswerte Ausnahmen wie die beiden deutschen Sportartikelhersteller adidas und Puma, deren Marken ebenfalls Kult und ein fester Bestandteil der Popkultur sind. Insgesamt setzt Lange auf einen längerfristigen Anlagehorizont und eine ausgewogene Portfoliostruktur, wobei er Schwächephasen gezielt für Zukäufe nutzt. Mit dieser Strategie bringt er es seit dem Start des wikifolios im Februar 2016 auf einen Wertzuwachs von über 64%. Auch seine 12-Monats-Performance von 22% schlägt die meisten Aktienindizes klar.
Die Marke macht den Unterschied
Der Wert der Marke stellt für etliche Unternehmen eines der wichtigsten Assets dar, ist aber regelmäßig nur schwer genau zu beziffern. Diese Beobachtung nutzt Martin Zipfel („madn“) in seinem wikifolio „Unterbewertete Marken-Aktien & Wachstum“. Gerade in schlechten Marktphasen, die Zipfel vorzugsweise für Käufe nutzt, wird der wahre Wert einer Marke oft unterschätzt. Dabei ist die Marke die Grundlage für eine intakte Kundenbindung und eine hohe Kundenloyalität, aus denen dann mittel- bis langfristig auch wieder steigende Gewinne resultieren sollten.

Das breit diversifizierte wikifolio setzt sich vornehmlich aus europäischen und nordamerikanischen Unternehmen zusammen. Neben den obligatorischen Tech-Namen (Microsoft, Facebook) finden sich auch eher defensive Titel wie Nestlé und Danone. Überhaupt achtet Zipfel stark auf die Fundamentaldaten, die Robustheit des Geschäftsmodells und günstige Bewertungskennziffern. Auch die Wettbewerbssituation des jeweiligen Unternehmens fließt in seine Überlegungen mit ein. Bis zu 30% des wikifolios dürfen aber auch in etwas risikoreichere Titel fließen – beispielsweise solche mit Turnaround-Potential. Dieser Anlagemix brachte es seit Herbst 2012 auf eine mehr als solide Performance von 134% – echte Markenware eben.
Aufwärtstrends mit Kick
Im wikifolio „Langfrist-Investor Rel Stärke“ „Langfrist-Investor Rel Stärke“ von Markus Wirth („keikero“) kommen Titel mit einer hohen relativen (Kurs-)Stärke und einer möglichst mehrjährig intakten Umsatz- und Gewinnentwicklung zusammen. Den Einstieg sucht Wirth, sobald sich innerhalb eines langfristigen Aufwärtstrends eine zusätzliche kurzfristige Trendstärke herausbildet und diese zudem von den Geschäftsergebnissen untermauert wird.

Umgekehrt führt ein Trendbruch zu einem Verkauf der Position. Auch die Entwicklung des Gesamtmarktes hat Auswirkungen auf Wirths Anlageentscheidungen. Die anhaltende Seitwärtsbewegung der meisten Indizes führt beispielsweise zu einer gewissen Zurückhaltung. Jedenfalls legt die aktuelle Cash-Quote von über 40% eine solche Schlussfolgerung nahe. Seit dem Start Ende Mai 2016 bringt es das wikifolio bislang auf eine Performance von rund 43% und auch im vergangenen Jahr erreichte Wirth mit dieser Strategie ein erfreuliches Plus von knapp 20%.
Was kommt?
Das sollten Anleger im Auge behalten
Während in den USA die Berichtssaison zum zweiten Quartal allmählich ausläuft, sind wir hierzulande noch mittendrin im Bilanzreigen. In der kommenden Woche berichten aus dem DAX u.a. die Deutsche Post, Beiersdorf und die Commerzbank über ihre Geschäftsentwicklung (alle am Dienstag).
Am Donnerstag folgt dann der Sportartikelhersteller adidas. Weiteren Aufschluss über die deutsche Konjunktur dürften die Daten zur Industrieproduktion geben, die am Dienstag bekanntgegeben werden. Die für Donnerstag zur Veröffentlichung anstehenden US-Erzeugerpreise sowie die Verbraucherpreise am Freitag sind wiederum zwei wichtige Mosaiksteine, um die künftigen Zinsschritte der FED abzuschätzen. Ein deutlicher Anstieg (erwartet: +2,6% bei den Erzeugerpreisen, +2,3% bei den Verbraucherpreisen) würde eine Zinsanhebung im September noch wahrscheinlicher werden lassen.
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