29.08.2018, 5202 Zeichen
Nach dem starken Wochenstart verloren die europäischen Börsen am gestrigen Handelstag etwas den Schwung, die meisten Indices gingen mit leichten Abschlägen aus dem Handel, lediglich der FTSE in London hatte nach dem Feiertag noch etwas aufzuholen und erreichte eine 0,5% höhere Schlussnotierung. Die Euphorie nach dem Handelsabkommen zwischen den USA und Mexiko wurde überschattet von den wieder aufkeimenden Sorgen bezüglich eines möglichen harten Brexits. Bei den Branchen waren die Bergbautitel mit einem Plus von 1,6% die Favoriten. Stark waren auch weiterhin die Automobilwerte mit einem Tageszuwachs von 0,8%. Hier kletterte beispielsweise die Aktie des Zulieferers Faurecia nach einer Kaufempfehlung durch Kepler Chevreux 4,2% in die Höhe. Unter den deutlichen Verlierern des Tages waren allgemein die italienischen Titel, die politischen Risiken auf der Apennin-Halbinsel rückten wieder in den Vordergrund und liessen die Mailänder Börse mit einem Minus von 0,9% schliessen. In Deutschland war Covestro mit einem Abschlag von rund 3,0% einer der der deutlichsten Verlierer, Barclays hatte vor Preisrisken bei der Schaumstoffproduktion gewarnt. Eon musste auf Grund einer Einstufungsabsenkung durch Jefferies 1,6% abgeben.
Freundlich war die Tendenz nach wie vor in Wien, der ATX konnte auch den gestrigen Tag mit einem Zuwachs beenden und ging 0,4% befestigt aus dem Handel. Vienna Insurance Group lieferte Zahlen im Rahmen der Erwartungen, der Gewinn war trotz einer deutlichen Abschreibung in Rumänien gestiegen, der Titel legte gestern 0,2% zu. Einer der größten Gewinner war wie schon am Vortag Polytec mit einem Plus von 3,7%. Auch Zumtobel konnte sich deutlich steigern, der Titel stieg um beeindruckende 6,7%. Gesucht war auch Do&Co, hier betrug der Tagesgewinn 2,5%. Unterschiedlich war die Entwicklung bei den Bankentiteln, Raiffeisen musste nach den klaren Vortagsgewinnen wieder abgeben und schloss 0,7% schwächer. Die Erste Group hingegen konnte sich um 0,8% verbessern. Bawag schloss mit einem Plus von 0,1% nahezu unverändert. Bei den Ölwerten schloss OMV ebenfalls nahezu unverändert, Schoeller-Bleckmann konnte ein klares Plus von 1,1% erzielen. Zu den Gewinnern des Tages zählte auch die Telekom Austria , hier kletterte der Kurs 1,9% nach oben.
Fortgesetzt wurde die Rekordjagd im gestrigen Handel in den USA, wenngleich in eher moderatem Tempo, und gegen Handelsschluss bröckelten die im Tagesverlauf erzielten Gewinne wieder teilweise ab. Anscheinend wollten einige Investoren die in kurzer Zeit erzielten Gewinne in trockene Tücher bringen. Der Blick auf die Konjunkturdaten ergab ein gemischtes, aber insgesamt eher positives Bild. So hatten die Preise am US-Häusermarkt im Juni den dritten Monat in Folge weniger deutlich zugelegt als erwartet. Allerdings ist der Preisanstieg immer noch solide und bewegt sich auf erhöhtem Niveau. Das vom privaten Forschungsinstitut Conference Board ermittelte Verbrauchervertrauen für den Monat August hingegen war stärker als erwartet ausgefallen und auf den höchsten Stand seit knapp 18 Jahren geklettert. Tiffany konnte den Umsatz im zweiten Quartal unerwartet kräftig steigern, im Tagesverlauf stieg der Titel um knapp 7,0%, dann setzten Verkäufe ein und am Ende blieb ein Plus von rund 1,0% bestehen. Best Buy lieferte zwar auch gute Geschäftszahlen, auf Grund des pessimistischen Ausblicks musste der Titel aber rund 5,0% ablegen. Laut Medienberichten will Campbell Soup den geplanten Verkauf es Unternehmens wieder abblasen, die Aktie gab daraufhin rund 2,0% nach.
Leicht nachgeben mussten gestern die Ölpreise, Brent schloss den Handel 0,3% tiefer, WTI gab 0,5% ab. Gold musste gestern ebenfalls leicht abgeben und wurde gegen Abend bei einer Marke von rund 1.203 US-Dollar gehandelt. Der Euro konnte zunächst gegen den US-Dollar weiter zulegen, im späteren Handelsverlauf kam es aber zu Verkäufen, das Währungspaar notierte gegen Ende des Tages bei einem Wert von rund 1,169.
Vorbörslich sind die europ. Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Märkte schließen uneinheitlich. Von der Makroseite ist es relaitv ruhig. Von der Unternehmensseite meldete in Österreich Porr Ergebnisse (Details siehe unten). Nachbörslich wird Immofinanz Ergebnisse berichten.
UNTERNEHMENSNACHRICHTEN
Porr
Der heimische Baukonzern PORR AG veröffentlichte heute Morgen die Zahlen für das Q2/2018. Der Umsatz konnte im zweiten Quartal um 18,8 % im Vergleich zur Vorjahresperiode auf € 1.315,7 Mio. gesteigert werden, womit die positive Entwicklung im zweiten Quartal fortgesetzt werden konnte. Das EBITDA erhöhte sich um 25,2 % auf € 52,4 Mio. Trotz höherer Abschreibungen wuchs das EBIT auf € 22,9 Mio. (+37,7 %). Das Nettoergebnis nach Minderheiten stieg um 39,6 % auf € 14,4 Mio., trotzdem infolge der Rückzahlung einer Finanzinvestition ein geringerer Finanzerfolg vermeldet wurde. Für das Gesamtjahr bestätigt die Porr, wie auch schon im Q1/2018, ihren Ausblick: Man erwartet eine Produktionsleistung von mindestens € 5 Mrd., was einem Zuwachs von 5,5 % im Vergleich zu 2017 entspricht.
Q2/2018: Umsatz: € 1.315,7 Mio. (€ 1.304,5 e); EBITDA: € 52,4 Mio. (€ 51,6 e); EBIT: € 22,9 Mio. (€ 23,2 e); Nettoergebnis nach Minderheiten: € 14,4 Mio. (€ 14,7 e)
Börsenradio Live-Blick, Do. 30.5.24: DAX an Fronleichnam zunächst leichter, SAP mit Volumen, Siemens Energy mal schwächer
ATX
Uhrzeit:
Veränderung zu letztem SK: 0.10%
Letzter SK: 3651.16 ( -1.59%)
Covestro
Uhrzeit: 16:14:26
Veränderung zu letztem SK: 1.02%
Letzter SK: 48.83 ( -1.35%)
Gold Letzter SK: 48.83 ( -0.38%)
Immofinanz
Uhrzeit: 16:14:34
Veränderung zu letztem SK: 0.32%
Letzter SK: 23.55 ( -0.84%)
OMV
Uhrzeit: 16:14:44
Veränderung zu letztem SK: -0.74%
Letzter SK: 45.82 ( -1.50%)
Polytec Group
Uhrzeit: 16:12:28
Veränderung zu letztem SK: -1.72%
Letzter SK: 3.49 ( 0.00%)
Porr
Uhrzeit: 16:13:58
Veränderung zu letztem SK: 0.51%
Letzter SK: 13.86 ( -2.94%)
Telekom Austria
Uhrzeit: 14:00:18
Veränderung zu letztem SK: 0.12%
Letzter SK: 8.52 ( -0.58%)
Zumtobel
Uhrzeit: 16:14:23
Veränderung zu letztem SK: 2.49%
Letzter SK: 6.02 ( -0.66%)
Bildnachweis
1.
Aktien auf dem Radar:SBO, S Immo, Rosenbauer, Flughafen Wien, Austriacard Holdings AG, RBI, Marinomed Biotech, EuroTeleSites AG, ATX, ATX Prime, Addiko Bank, Immofinanz, Kapsch TrafficCom, Österreichische Post, VIG, ams-Osram, AT&S, Bawag, Pierer Mobility, Agrana, Amag, CA Immo, Erste Group, EVN, OMV, Strabag, Telekom Austria, Uniqa, Wienerberger, Porr, Airbus Group.
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