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Althangrund: ORF-Kulturmontag als PR-Vehikel für einen smarten Entwickler (Johannes Lutz via Facebook)

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20.09.2018, 4304 Zeichen

KULTURMONTAG: PR-VEHIKEL FÜR EINEN SMARTEN ENTWICKLER UND EINE BÜRGERVERGESSENE POLITIK

In diesem knapp zehnminütigen dreiaktigen ORF-Schauspiel mit Prolog und Epilog erwies sich der von uns Bürgerinnen und Bürgern bezahlte Rundfunk als eine Maschine, die sich allzu eilfertig von den Mächtigen vor deren PR-Karren spannen läßt.

Die Hauptdarsteller in der Reihenfolge ihres Auftretens:
(-) Christian Kühn, Dekan für Architektur, TU Wien
(-) Michaela Mischek-Lainer, Projektleiterin Althan Quartier, 6B47
(-) Bettina Götz, ARTEC Architekten
(-) Reinhard Seiß, Stadtplaner
(-) Thomas Madreiter, Planungsdirektor Stadt Wien
(-) Peter Ulm, Vorstandsvorsitzender 6B47

Höhepunkt des ansonsten eher seichten Stücks waren die Auftritte von Christian Kühn und Reinhard Seiß. Während der Architekturkritiker Kühn am Althangrund neue Innenräume mit ganz spektakulärer Wirkung ortet, sieht der Stadtplanungskritiker Seiß hier keine Räume entstehen, die wirklich Attraktivität entfalten würden.

Kühn legt vor: “Die Innenräume im städtebaulichen Maßstab sind eigentlich das Besondere an diesem Projekt. Zwischen der Althanstraße und der Nordbergstraße entsteht etwas erhöht ein großer neuer Straßenraum, der ungefähr die Dimensionen der anderen Straßenräume besitzt und eine ganz spektakuläre Wirkung haben wird.”

Seiß kontert trocken: “Diesen schönen Bildern entnehme ich natürlich eine extreme Verdichtung. Überhängende Gebäudeteile, wo ich dann drunter kaum mehr was vom Himmel seh. Drunter sind in den Grafiken Bäumchen oder kleine Grünflächen. Die Frage ist, ob die da wirklich gedeihen. Summa summarum sind das keine Räume, die wirklich Attraktivität entfalten.”

Gespannt wartet man auf den Auftritt einiger im Stück genannter "Nebendarsteller" wie Anrainer, Bezirk und Kammer. Doch sie bleiben in diesem Spiel der Mächtigen unhörbar und unsichtbar. Gar nicht erst auf die Bühne gebeten, oder erst kontaktiert, aber dann freundlich hinunterkomplimentiert?

Ein paar Blicke auf das Geschiebe hinter den Kulissen:

Christian Kühn durfte in “Die Presse” vom 29. Juni eine Eloge auf das Wettbewerbsergebnis verfassen. Die Stadt Wien habe auf den Althangründen einen „Lucky Punch“ gelandet. Aus einem toten Viertel könne eine durchgrünte Raumstadt werden. Ebendieser Christian Kühn ist Vorstandsvorsitzender der Architekturstiftung Österreich. Seine Stellvertreterin: Elke Delugan, die mit ihrem Büro den Umbau des Kopfbaus am Franz-Josefs-Bahnhof plant und Preisrichterin beim Wettbewerb zum Althan Quartier war. Vorstandsmitglied Much Untertrifaller ist zweiter Preisträger. Man kennt sich.

Mit Mischek-Lainer, Madreiter und Ulm waren gleich drei Hauptdarsteller des ORF-Immo-PR-Schauspiels Preisrichter beim Wettbewerb. Man kennt sich.

ARTEC ist mit Althan Quartier-Geschäftsführerin Mischek-Lainer seit langem geschäftlich verbunden und auf der Homepage der Michaela Mischek Bauträger GmbH als “Partner & Friends” angeführt. Bettina Götz/ARTEC ist Mitglied des Fachbeirats für Stadtplanung und Stadtgestaltung. Elke Delugan ist dessen Vorsitzende. Man kennt sich.

Reinhard Seiß, als Einziger nicht in dieses dichte Geflecht eingebunden, darf dann und wann in die Rolle des Hofnarren schlüpfen, die er mit pointierten Stellungnahmen zum Ergötzen von Teilen des Publikums bestens zu bedienen weiß. Der andere Teil, der, der ständig um Aufträge rauft, schweigt betreten.

So wie andernorts ausdrücklich die Unschuldsvermutung anzuführen ist, so betone ich hier in meinem Theaterbericht, daß ich die persönliche Integrität der Darstellerinnen und Darsteller nicht im Geringsten bezweifle. Wohl aber bezweifle ich, daß unserer Stadt einen guten Dienst erweist, wer wie hier der ORF die Bürgerinnen und Bürger gar nicht erst zu Wort kommen läßt.

Epilog:

Reinhard Seiß: “Es ist ein Problem, dass städtebauliche Entscheidungen nicht mehr vom Magistrat, von UNABHÄNGIGEN Fachleuten, die nicht bauen, sondern sich wirklich um die Stadtstruktur kümmern wollen, getroffen werden, sondern in einem Architekturwettbewerb abgehandelt werden.”

Wir brauchen daher endlich einen UNABHÄNGIGEN Fachbeirat für Stadtplanung und Stadtgestaltung in Wien, wie von vielen seit langem gefordert. Wir brauchen dringend echte Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung. Und wir brauchen einen wirklich unabhängigen ORF, in dem auch wir Bürgerinnen und Bürger zu Wort kommen.



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