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Stärkerer Dollar bleibt eine Belastung für den Goldpreis (Heiko Geiger)

Autor:
Heiko Geiger

Head of Public Distribution, Bank Vontobel Europe AG

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25.09.2018, 5000 Zeichen

Trotz der zahlreichen globalen Krisenherde und Unsicherheitsfaktoren zeigt der Goldpreis bisher kaum Anzeichen der Stärke. Nach einem deutlichen Rückgang seit Jahresbeginn verharrt der Preis des gelben Edelmetalls nun bereits seit Wochen in der Nähe von 1.200 Dollar, nachdem es im Tief Mitte August sogar bis auf 1.175 US-Dollar nach unten gegangen war.

Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) will zusammen mit den an den Produktionskürzungen beteiligten Nicht-OPEC-Ländern die Öl-Fördermengen trotz entsprechender Forderungen aus den USA nicht weiter ausweiten. Darauf einigten sich die OPEC-Mitglieder und weitere wichtige Öl-Förderländer wie Russland am Wochenende bei einem Ministertreffen in Algier. Im Juni hatte die sogenannte „OPEC +“-Gruppe zwar eine Ausweitung der täglichen Produktion um eine Million Barrel beschlossen, diese Entscheidung wurde bisher aber nicht umgesetzt. Im Vorfeld des Treffens am vergangenen Sonntag hatte US-Präsident Donald Trump die OPEC mehrfach zu einer weiteren Ausweitung der Fördermenge aufgefordert, um so für einen sinkenden Ölpreis zu sorgen. Erst am vergangenen Donnerstag schrieb Trump auf Twitter: „Wir beschützen die Länder des Mittleren Ostens … und sie treiben die Ölpreise immer weiter nach oben. Das OPEC-Kartell muss dafür sorgen, dass die Preise sofort runterkommen!“ Der saudi-arabische Ölminister al-Falih betonte hingegen am Sonntag, dass der Ölmarkt aktuell ausreichend versorgt sei. Sollte es aber tatsächlich zu Engpässen kommen, sei man in der Lage, die Produktion anzuheben.

Bereits vor dem Treffen am vergangenen Sonntag hatte sich abgezeichnet, dass sich die OPEC-Staaten und Russland dem Druck aus den USA nicht beugen dürften. Eine Schlüsselrolle in diesem Zusammenhang spielt Saudi-Arabien. Bisher hatte Saudi-Arabien versucht, einen Anstieg des Brent-Preises über 80 Dollar zu verhindern. Nach Informationen von Bloomberg scheint sich diese Haltung aber gerade zu ändern. Obwohl die US-Regierung Saudi-Arabien mehrfach aufgefordert hatte, einen Anstieg der Ölpreise zu bremsen, könne man sich mittlerweile mit Notierungen über 80 Dollar anfreunden, hieß es laut Bloomberg zuletzt aus Riad.

Wie ein Damoklesschwert über dem Ölmarkt schweben aktuell allerdings die US-Sanktionen gegen den Iran, die Anfang November in Kraft treten. Sollte der Iran anschließend seine Öl-Exporte tatsächlich deutlich verringern müssen, dürfte dies zu einem deutlichen Rückgang des globalen Öl-Angebots führen. Dennoch prognostiziert die OPEC auch für 2019 keinen Engpass auf der Angebotsseite. So soll nach Einschätzung der OPEC die Angebotsmenge der Nicht-OPEC-Staaten im Jahr 2019 um 2,4 Millionen Barrel zulegen, während für die globale Nachfrage nur ein Anstieg um 1,5 Millionen Barrel erwartet wird.

Trotz der zahlreichen globalen Krisenherde und Unsicherheitsfaktoren zeigt der Goldpreis bisher kaum Anzeichen der Stärke. Nach einem deutlichen Rückgang seit Jahresbeginn verharrt der Preis des gelben Edelmetalls nun bereits seit Wochen in der Nähe von 1.200 Dollar, nachdem es im Tief Mitte August sogar bis auf 1.175 US-Dollar nach unten gegangen war.

Zu Beginn der neuen Woche konnte der Goldpreis wieder leicht über die Marke von 1.200 Dollar ansteigen, weil sich im Handelsstreit zwischen den USA und China eine weitere Verschärfung abzeichnet. Nachdem am Montag neue US-Zölle auf Waren aus China im Volumen von 200 Milliarden Dollar in Kraft traten, verhängte China seinerseits Sonderzölle auf US-Waren im Volumen von 60 Milliarden Dollar. Gleichzeitig legte China die Handelsgespräche mit den USA vorerst auf Eis. Die Führung in Peking warf der US-Regierung einen "schamlosen" Protektionismus und wirtschaftliche Erpressung vor.

In den vergangenen Wochen und Monaten hatte vor allem der starke US-Dollar für Abgabedruck bei Gold gesorgt. Allerdings könnte die Tatsache, dass es beim Goldpreis zuletzt nicht mehr weiter nach unten ging, nach Analysteneinschätzung auf eine Bodenbildung hindeuten. Die Stabilisierung beim Goldpreis in den vergangenen vier Wochen ist aus Sicht von Rohstoffanalyst Frank Schallenberger von der Landesbank Baden-Württemberg "ein gutes Indiz" dafür, dass die Bodenbildung um die Marke von 1.200 Dollar gelingen könnte. Glaubt man den Bankvolkswirten, hat Gold sogar leichtes Aufwärtspotenzial. Im Mittel erwarten die Analysten der Banken zum Jahresende einen Goldpreis von 1.250 Dollar.

Für eine vorläufige Richtungsentscheidung beim Goldpreis könnte bereits der Fed-Zinsentscheid am Mittwoch sorgen. Die US-Notenbank dürfte dann bereits zum dritten Mal in diesem Jahr und zum achten Mal im aktuellen Erhöhungszyklus an der Zinsschraube drehen und den Leitzins um 0,25 Prozent anheben. Damit würde der Leitzins künftig in einer Spanne zwischen 2,00 Prozent und 2,25 Prozent liegen. Steigende (Real-)Zinsen machen zinstragende Investments im Vergleich attraktiver und wirken deshalb tendenziell negativ auf den Goldpreis.

Im Original hier erschienen: Stärkerer Dollar bleibt eine Belastung für den Goldpreis


(25.09.2018)

Hinweis: Diese Produktwerbung ist keine Finanzanalyse i.S.d. § 34b WpHG und genügt daher auch nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit der Finanzanalyse und unterliegt keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen.
Um ausführliche Informationen, insbesondere zur Struktur und zu den mit einer Investition in die derivativen Finanzinstrumente verbundenen Risiken, zu erhalten, sollten potentielle Anleger den Basisprospekt lesen, der nebst den Endgültigen Angebotsbedingungen und etwaigen Nachträgen zu dem Basisprospekt auf der Internetseite des Emittenten www.vontobel-zertifikate.de veröffentlicht ist. Darüber hinaus werden der Basisprospekt, etwaige Nachträge zu dem Basisprospekt sowie die Endgültigen Angebotsbedingungen beim Emittenten, Vontobel Financial Products GmbH, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main, zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten.Anleger werden gebeten, die bestehenden Verkaufsbeschränkungen zu beachten.
Näheres über Chancen und Risiken einer Anlage in derivative Finanzinstrumente erfahren Sie in der Broschüre "Basisinformationen über Vermögensanlagen in Wertpapieren", welche Ihr Anlageberater Ihnen auf Wunsch gerne zur Verfügung stellt. Im Zusammenhang mit dem öffentlichen Angebot und dem Verkauf der derivativen Finanzinstrumente können Gesellschaften der Vontobel-Gruppe direkt oder indirekt Provisionen in unterschiedlicher Höhe an Dritte (z.B. Anlageberater) zahlen. Solche Provisionen sind im Finanzinstrumentspreis enthalten. Weitere Informationen erhalten Sie auf Nachfrage bei Ihrer Vertriebsstelle. Ohne Genehmigung darf diese Produktwerbung nicht vervielfältigt bzw. weiterverbreitet werden.

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