20.02.2019, 2331 Zeichen
Neue Besen kehren gut?! Im Börsernadio-Interview mit Peter Heinrich: der seit vergangenen Juni amtierende CEO von Palfinger, Andreas Klauser.
Die Probleme von Palfinger mit der Akquisition Harding sind hinlänglich bekannt. Die zu einem erheblichen Teil genau daraus resultierende Wertberichtigung (rund 82 Mio. Euro) hatte die 2017er-Bilanz in die Miesen gedrückt. Doch ist mit einem starken 4. Quartal glückte ein rascher Turnaround. Für das Geschäftsjahr 2018 ist ein Plus von 58 Mio. Euro gebucht, der Umsatz lag bei 1,6 Mrd. Euro.
CEO Andreas Klauser sieht das Ergebnis „nachhaltig“, von „organischem Wachstum getragen“, also nicht als „Onetimer“. 2019 sollte dann auch der Marinebereich wieder performen. Die Gründe für das gute, letzte Quartal: „alte“ Aufträge wurden abgearbeitet, die Aufträge aus 2018 planmäßig abgewickelt. Klauser betont, es seien keine Aufträge vorgezogen worden, und 2019 sei schon bis zur Jahresmitte gesichert. Palfinger erwartet auch für das angelaufene Geschäftsjahr Umsatzwachstum. Zum Einen greift die neue, „globale Strategie“ (globale Aufstellung, Konzept von Synergien, Integration von akquirierten Unternehmen, weltweiter Überblick für die Steuerung durch das Management), zum Anderen sollen die Ziele, vor allem das Umsatzziel („2 Mrd. in 2022“, 10% EBIT-Marge) durch organisches Wachstum, neue Produkte und Services und nicht durch große Akquisitionen erreicht werden.
Wird Palfinger den Zollstreit zwischen den USA und China spüren, fragt Peter Heinrich, und ob man beim Kranhersteller besorgt sei wegen der Brexit-Misere. Der CEO gibt sich diplomatisch, beruhigt aber. Solche „Streitigkeiten“ und „politische Befindlichkeiten“ seien „nie hilfreich“ für das Geschäft. Palfingers Ausrichtung sei aber gut ausbalanciert und werde eventuell daraus entstehende Probleme abfedern können. Eine mögliche, weitere Destabilisierung Europas durch einen harten Brexit sei derzeit nicht abschätzbar, mit 3% Umsatzrückgang schätzt der CEO die Auswirkungen für sein Unternehmen ein. Rein wirtschaftlich sieht er jedenfalls „keine Gewitterwolken am Himmel“. Wir Palfinger-Fans hören das gerne. Und wir freuen uns über die mit 51 Cent in Aussicht gestellte Dividende.
Palfinger ( Akt. Indikation: 25,07 /25,27, 1,10%)
(Der Input von Gerald Dürrschmid für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 20.02.)
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