24.09.2019, 4585 Zeichen
Für den WIENER (erscheint 6x im Jahr) schreibe ich ja eine Börse-Doppelseite, die redundant auch im Börse Social Magazine gedruckt wird. Zuletzt ging es um Nachhaltiges. Ich bringe das hier„remixed“ nochmals, die Schlussmessage nach vorne: Österreich ist bei nachhaltigen Investments Pionier, aber die Geldanlage selbst bräuchte eine Greta. Im nächsten WIENER gibts Infos, wie man zu einer frecheren Special Edition unseres Börsejahrbuchs kommt. Aber hier mal mein Text.
Auch die Geldanlage braucht eine Greta!
„Pionier der grünen Geldanlage. Max Deml gründete 1991 einen Informationsdienst für ethisch-ökologisch korrekte Investments. Damals sprach das Öko-Freaks an, heute elektrisiert Nachhaltigkeit viele Anleger …“ Warum die Anführungszeichen?
Pionier Max Deml. Nun, weil nicht ich den Österreicher Deml für den WIENER auf das Podest stellte, sondern dies der deutsche SPIEGEL in seiner Ausgabe vom 26. Juli 2019 tat. Heißt erstens: Das Thema ist mitten in der Bevölkerung angekommen. Heißt zweitens: Wir Österreicher haben da offenbar Credits. Demls Börsenbrief hört übrigens auf den Namen Öko-Invest und sein begleitender Naturaktien-Index nx25 hat sich seit dem Launch vor 20 Jahren mehr als verzehnfacht. Da kommt der Weltaktienindex MSCI World aber sowas von überhaupt nicht mit.
Pionier Reinhard Friesenbichler. Anders als im nx25, der zwar in Österreich erfunden wurde, in dem aber österreichische Aktien kaum eine Rolle spielen, ist der VÖNIX-Index ein rein österreichischer Nachhaltigkeitsindex. Er beinhaltet jene an der Wiener Börse notierten heimischen Unternehmen, die hinsichtlich ökologischer und gesellschaftlicher Aktivitäten und Leistungen führend sind. Der im Juni 2005 von Reinhard Friesenbichler gestartete VÖNIX war damit einer der ersten nationalen Nachhaltigkeitsindizes und stellt den langfristigen Nutzen von nachhaltigem Wirtschaften bzw. nachhaltigem Investment unter Beweis. Derzeit sind 19 Unternehmen gewichtet, die meisten Credits und Awards für ganz besonders supere Nachhaltigkeit hat dabei die oberösterreichische Lenzing AG zu verzeichnen. Die Partner des VÖNIX sind übrigens mächtige Akteure des österreichischen Kapitalmarkts: die VBV – Vorsorgekasse, die Raiffeisen Nachhaltigkeits-Initiative und die Security KAG sowie als technische Partner Friesenbichlers rfu, verantwortlich für die Nachhaltigkeitsanalyse, sowie die Wiener Börse, zuständig für Indexmanagement, laufende Berechnung und Publikation. Und der VÖNIX kann auch performen: Der positive Abstand, also die Outperformance, zu den normalen österreichischen Indizes wurde in den vergangenen Jahren immer größer. Das hat uns im Vorjahr dazu bewogen, das Conchita-Wortspiel „Rise like a VÖNIX“ auf das Cover unseres Börse Social Magazine zu bringen. Den VÖNIX mit Flügeln (Foto: Bitesnich) mimte dabei Topmodel Michael Gstöttner, der auch schon mal die Seite 1 des WIENER zierte.
Stark bei Green Bonds. Im Aktienbereich ist die Wiener Börse also nachhaltig gut aufgestellt. Mir persönlich gefällt aber die Wiener Stärke bei den Green Bonds, also Anleihen, deren Emissionserlös in die Finanzierung klimafreundlicher Projekte mit ökologischem oder sozialem Nutzen fließt, noch besser. Vor fünf Jahren gab es die Premiere mit dem Verbund und das gleich mit Size 500 Mio. Euro., 2018 wurde dann sogar ein eigenes Green- und Social Bonds Segment initiiert. Momentan sind dort 19 Green und Social Bonds gelistet (die 19 kennen wir auch vom VÖNIX). In einer Studie der CBI ist Österreich dabei sogar unter den Top10 klima-ausgerichteten Märkten. Das ist doch brav, siehe Bild unten. Nirgendwo sonst ist Österreich so weit vorne. Und das weitere Potenzial ist enorm, da derzeit nur 1% der weltweit ausstehenden Anleihen als Green gekennzeichnet sind.
Vgl. Fearless Girl. Das Hauptbild ist eine Fotomontage, angelehnt an das Fearless Girl, das an der Wall Street immer wieder dem Bullen begegnet. Hier mit Greta-Zöpfen und in Wien. Man kann zu Greta stehen, wie man will. Sie erreicht ihre Ziele mit nachhaltigem Aktionismus, und das ist gut. Irgendwie bräuchte die Wiener Börse auch so eine Börsegreta, die den Erwachsenen sagt, dass die Vorsorge für die Kinder nicht nur über Sparbücher funktionieren kann. „Wacht endlich auf, mir reicht es.“ Es dürfen gerne nachhaltige Aktien sein, Hauptsache Aktien werden beigemischt. Sie sind nicht so böse, wie hierzulande politisch eingeimpft wird.
Aus dem "Börse Social Magazine #32" - 1 Jahr, 12 Augaben, 77 Euro. Ca. 100 Seiten im Monat, ca. 1200 Seiten Print A4
(Der Input von Christian Drastil für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 24.09.)
Karrieren & Kurse: Petra Plank, Mentorin für Beziehungsfähigkeit (und das Wifi Wien hat zwei Kurse dazu)
1.
Wacht endlich auf ...
2.
Greta meets Fearless Girl meets Wiener Börse
Aktien auf dem Radar:Österreichische Post, FACC, Austriacard Holdings AG, Flughafen Wien, S Immo, Addiko Bank, Andritz, Rosenbauer, SBO, OMV, ams-Osram, AT&S, Gurktaler AG VZ, Polytec Group, Wiener Privatbank, SW Umwelttechnik, Oberbank AG Stamm, Agrana, Amag, CA Immo, Erste Group, EVN, Immofinanz, Kapsch TrafficCom, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Wienerberger, Beiersdorf, Brenntag, Siemens.
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