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Technologie als Krisenbewältigung

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In der Covid 19-bedingten Shutdown-Phase hat sich unser aller Berufs- und Privatleben noch mehr ins Internet verlagert. Ohne Digitalisierung geht kaum mehr etwas. Sie ist „lebenswichtig“ für alle Branchen, ist sich CEO Thomas Arnoldner sicher. Im Interview spricht er über die positiven, aber auch negativen Effekte der Krise auf seine Branche.

Die aktuelle Coronavirus-Krise stellt sich als Beschleuniger der Digitalisierung heraus. Wie erlebt man das in der A1 Telekom Austria Group?

Thomas Arnoldner: Digitalisierung ist in der Krise jedenfalls sehr schnell ein wesentlicher Bestandteil des Wirtschaftslebens und für alle Branchen lebenswichtig geworden. Sie hat einen ganz neuen Stellenwert bekommen. Unternehmen, die digitalisierter sind, sind bedeutend krisenrestistenter. Branchen, die bisher vielleicht wenig Nutzen erkennen konnten, haben nun großes Interesse an digitalen Lösungen. Wir haben jetzt einen Digitalisierungsschub erlebt, den wir ohne die Krise nicht in diesem Ausmaß erlebt hätten. Technologie hat uns insgesamt sehr gut bei der Krisenbewältigung geholfen. Diesen Rückenwind werden wir mitnehmen.

Worauf liegt derzeit der strategische Fokus in der Gruppe?

Die A1 Telekom Austria Group hat weit mehr zu bieten als „klassische“ Telekommunikationsdienstleistungen. Unsere Produkte und Dienstleistungen, die im täglichen Leben essentiell sind und die einen funktionierenden Wirtschaftskreislauf ermöglichen, werden in Zukunft eine Vielzahl an neuen Anwendungsmöglichkeiten durch neue Technologien bieten. Wir stehen unseren Kunden und Partnern dabei als Wegbegleiter bei der Digitalisierung zur Verfügung. Wir fungieren dabei auch als Plattform für digitale Dienstleistungen wie TV, Cloud, Security- und IKT-Lösungen sowie im Bereich des Internets der Dinge (IoT). Beispiele dafür sind etwa der Einsatz einer IoT-Plattform, die für RailCargo eine Telematiklösung bereitstellt, sowie die Entwicklung der konzernweiten TV-Plattform „A1 Xplore TV“.

Zudem übernehmen wir aktiv ökologische und soziale Verantwortung, indem wir effizientere, ressourcenschonende und damit nachhaltigere Arbeits- und Lebensweisen fördern. Unser Ziel ist es dabei das Potenzial der Digitalisierung für das Klima, die Menschen und die Gesellschaft zu nutzen und gleichzeitig den eigenen ökologischen Fußabdruck zu minimieren.

Wie bzw. wo wirkt sich die aktuelle Krise im Umfeld der A1 Telekom Austria Group am stärksten aus? Im positiven wie auch im negativen Sinne.

Es gibt verschiedene Facetten. Wir sehen einerseits eine extreme Reduktion des Roaming-Geschäfts, da Urlaubs- und Geschäftsreisen fast zur Gänze wegfallen. Und es gibt eine gesamtwirtschaftliche Unsicherheit, die spürbar ist. Auf der positiven Seite gibt es eine verstärkte Nachfrage nach digitalen Lösungen und Geschäftsprozessen sowie nach mehr Bandbreite. Dabei können wir die Kunden natürlich bestens unterstützen. 

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat kürzlich gemeint, dass es künftig viel mehr Homeoffice geben wird. Was würde das für die A1 Telekom Austria Group bedeuten?

Homeoffice ist gekommen, um zu bleiben. A1 hat bereits seit Jahren Homeoffice gefördert, aber auch für uns war es eine vollkommen neue Erfahrung, dass fast alle MitarbeiterInnen remote arbeiten. Nun arbeiten wir daran, wie wir für unsere MitarbeiterInnen eine gut ausbalancierte Mischung aus Homeoffice und physischer Präsenz schaffen können. Ähnliches sehen wir bei vielen Kunden. Netzseitig ist es sowohl für uns intern als auch für unsere Kunden kein Thema. Unsere Netze haben jeder Belastung bestens standgehalten und haben auch noch genügend Reserven.

Der Shutdown hat viele Unternehmen bzw. Branchen sehr stark getroffen. Höchstwahrscheinlich auch Kunden der A1 Telekom Austria. Wie gehen Sie im Konzern damit um?
Wir versuchen immer mit den Kunden eine gute gemeinsame Lösung zu finden. Unser Anspruch ist es unsere Kunden sowohl in dieser aktuell für viele Konsumenten und Unternehmen schwierigen Phase als auch in Zukunft bestmöglich zu unterstützen und durch unsere Infrastrukturleistungen einen Beitrag für ein Wiedererstarken der Wirtschaft zu leisten.

Der neue 5G Standard ermöglicht massiv gesteigerte Bandbreiten. Wie wichtig das ist, wird einem gerade in der aktuellen Zeit bewußt. Wie schreitet der 5G Ausbau voran?

Österreich ist im Konzern in Bezug auf 5G der Vorreiter. Seit dem Start des A1 „5Giganetzes“ im Jänner dieses Jahres mit 350 Sendern in 129 Gemeinden betreibt A1 das größte 5G Netz Österreichs. Auch in der Industrie gibt es eine große Nachfrage nach IoT Anwendungen. Daher bleibt es das Ziel von A1, das 5Giganetz in ganz Österreich effizient - mit dem Ziel einer österreichweiten Netzabdeckung bis 2023 - auszubauen. Mit der neuen Mobilfunkgeneration legt A1 nicht nur die Grundlage für Innovationen in Bereichen wie Industrie 4.0., Mobilität und Verkehr sondern ermöglichen auch die High-Speed Versorgung von abgelegenen Gebieten. A1 investiert jährlich in Österreich rund 450 Mio. Euro in den Ausbau der Infrastruktur. Alleine in den ersten drei Monaten dieses Jahres lagen die Netz-Investitionen hier bei rund 130 Mio. Euro.

In den anderen Märkten gibt es bereits erste Tests und Anwendungen mit 5G.

Was bedeutet die Verschiebung der Spektrumauktion für ihr Unternehmen? (Anm.: Die zweite 5G-Auktion wurde von ursprünglich April auf August verschoben).

Ich bitte Sie um Verständnis, dass wir zu bevorstehenden Auktionen keine Aussage treffen dürfen. Bereits im Vorjahr hat A1 in Österreich den größten Anteil des vergebenen Spektrums im 3,5 GHz Band ersteigert und nutzt diese Bereiche zur Zeit  für den raschen Ausbau des 5G Netzes. A1 erweitert das „5Gignetz“ -  die Kombination aus dem größten Glasfasernetz Österreichs und 5G Technologie - kontinuierlich. Auch das stetig wachsende A1 Glasfasernetz  mit zur Zeit mehr als 58.000 Kilometern Glasfaserkabel stellt eine wichtige Basis der neuen Mobilfunkgeneration dar. 

Wie läuft derzeit eigentlich die Kommunikation mit den Investoren? Auch großteils übers Internet?

Die Kommunikation mit Investoren funktioniert auch unter den geänderten Rahmenbedingungen im Zuge der Covid-19-Krise sehr gut. Insbesondere in herausfordernden Zeiten ist eine aktive und umfassende Kommunikation mit Investoren von besonderer Bedeutung. Wir nutzen dabei unter anderem die Möglichkeiten von Videokonferenzen und Conference Calls. Anfang Mai haben wir zum Beispiel unsere erste virtuelle Roadshow abgehalten, die sehr positiv aufgenommen wurde. Diese Möglichkeiten der Kommunikation werden aus unserer Sicht auch in Zukunft an Bedeutung gewinnen und stellen eine sehr effektive Alternative zu persönlichen Meetings dar.

Und was wollen die Investoren derzeit am meisten wissen?

Die Investoren sind neben den Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf die Ergebnisse im laufenden Geschäftsjahr, die aktuell im Detail noch schwer abschätzbar sind, vor allem an den langfristigen Perspektiven und der finanziellen Stabilität des Unternehmens interessiert. Wir können dabei eine solide Bilanzstruktur und ein starkes Geschäftsmodell vorweisen. Diese Voraussetzungen werden es uns ermöglichen, langfristige Wachstumsmöglichkeiten, die sich unter anderem aus der zunehmenden Digitalisierung ergeben, für uns nützen zu können.

Und zum Abschluss: Welche Entwicklungen nach der Krise wären für die A1 Telekom Austria Group optimal?

Wir sollten diese Krise auch als Gelegenheit nutzen um den Schwung der Digitalisierung jetzt mitzunehmen. Unternehmen sollten die wachsende Veränderungsbereitschaft für einen Bildungsschub nutzen. Auch für den öffentlichen Bereich bieten diese Entwicklungen die Chance, Dinge anzupacken die längst überfällig sind – Stichwort Schule 4.0. In Bezug auf die Konjunkturpakete sollte darauf geachtet werden, dass diese nachhaltig sind, damit sie nicht schnell wieder verpuffen. Daher sollten insbesondere zukunftsweisende Themen wie Digitalisierung, Innovation und Klimawandel im Fokus stehen. 

Technologie-affin & Digital native

In einem Interview bezeichnete er sich selbst als „Digital Native“: Bevor Thomas Arnoldner im Herbst  2018 die Position des CEO der A1 Telekom Austria Group übernahm, war er für namhafte internationale Telekom-Firmen wie Alcatel, Nokia oder T-Systems Austria tätig. Er sieht in der A1 Telekom Group nicht nur das klassische Telekomunternehmen, sondern vielmehr auch eine Plattform für digitale Dienstleistungen wie TV, Cloud, Security- und IKT-Lösungen sowie Internet of Things. 

Zeit für die Telekom ... das gilt auch für die Aktie

Die Telekom gehört in den ATX. Die TKA-Aktie liegt ytd (ATX-Werte) auf Rang 2 hinter Mayr-Melnhof. Damit sind zwei Titel, die in das halbjährliche Rennen um die ATX-Plätze involviert sind, vorne. Mayr schaffte mit März-Verfall das Comeback, die Telekom-Aktie war in den jüngsten Beobachtungslisten virtuell außerhalb des ATX, EVN rückte nach Handelsvolumina auf Rang 20. Da die besten 21 Titel nach Volumina auch das Market Cap Kriterium (Top 25) erfüllen, läuft es für den September-Verfall auf das Duell „Telekom vs. EVN“ heraus. 

Eigenberechnungen zufolge (im Vergleich zur aktuellen Liste werden die Umsätze von Juni, Juli und August noch ersetzt), hat die Telekom  in der Sicht seit 1.9. die EVN wieder zurücküberholt, wenngleich knapp. Die Telekom-Aktie kam gleich nach dem IPO im November 2000 in den ATX und musste diesen bisher nie verlassen. Und vor allem gehört eine nationale Telekom in den ATX, das Parallel-Listing in NYC wurde bereits 2007 gestoppt. Die Screenshots zeigen die BSNgine-Sicht der Telekom und die aktuelle Präsentation in der Austrian Visual Worldwide Roadshow. Nachsatz: Wir sehen uns auch an, welche Aktien an Berichtstagen am besten performen. Da liegt die Telekom in den Mehrjahressichten vorne. (DRA)

Text: Christine Petzwinkler

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