26.08.2020, 6512 Zeichen
Etwas schwächer endete auch der heimische Markt, nach einem weitgehend festen Verlauf musste der ATX ebenfalls gegen Schluss abgeben und endete mit einem Minus von 0,6%. Die heimischen Bankwerte konnten in einem freundlichen europäischen Branchenumfeld ebenfalls zulegen, die Bawag konnte sich nach den klaren Vortagsgewinnen um weitere 0,5% verbessern, die Erste Group stieg in demselben Ausmaß und für die Raiffeisen gab es zum Handelsende eine 0,4% festere Notierung. Besonders stark war die kleinere, überwiegend in Südosteuropa tätige Addiko Bank, die sich über einen Zuwachs von 3,6% freuen konnte. Die s Immo verlor nach der Zahlenvorlage 3,0%, bei dem Immobilienkonzern wurde der Halbjahresgewinn durch ein deutlich geringeres Immo-Bewertungsergebnis gedrückt, welches zwar weiterhin positiv ist, aber viel niedriger als ein Jahr davor. Eine hohe Vorsorge für Buwog-Schadenersatzklagen gegen Republik und Land Kärnten sowie ein deutlich negatives Bewertungsergebnis bei Hotels und Einzelhandel haben die CA Immo im Halbjahr belastet, wie am Vorabend bekannt gegeben wurde, die Aktie rutschte um 2,4% ab. Die Ölwerte tendierten uneinheitlich, während Schoeller-Bleckmann ein Plus von 1,2% verbuchen konnte, korrigierte die OMV knapp 2,0% nach unten. Gewinner des Tages war mit Kapsch TrafficCom einer der größten Verlierer des Vortages, der Mautsystemanbieter konnte sich um 3,7% verbessern. Auch der Flughafen Wien konnte sich dank der europaweiten Stärke des Sektors deutlich steigern und 3,5% zulegen. Gut nachgefragt war auch Semperit, für den Gummikonzern ging es um 2,7% nach oben, auch FACC zeigte Erholungstendenzen, der Luftfahrtzulieferer konnte um 2,0% vorrücken. Verlierer des Tages war Rosenbauer mit einem Minus von 5,3%, auch Porr war wenig beliebt, der Baukonzern musste mit einer 5,1% tieferen Schlussnotierung den Handel beenden.
Vienna Insurance Group
Das heimische Versicherungsunternehmen VIG veröffentlichte heute seine Zahlen zum Q2/2020, die in etwa den Analystenschätzungen entsprachen. Die verrechneten Prämien gingen im zweiten Quartal um 3,1% auf €2,46 Mrd. zurück. Der Verlauf der Prämieneinnahmen war besonders von den unterschiedlichen Lockdown-Bestimmungen in den VIG-Märkten geprägt und führte vor allem im zweiten Quartal zu signifikanten Rückgängen im Neugeschäft. Gleichzeitig wurde in der darauffolgenden Lockerungsphase in einigen Märkten wieder eine Rückkehr auf ein ähnliches Niveau wie vor Beginn der COVID-19-Pandemie beobachtet. Das Finanzergebnis (inkl. Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen) erreichte einen Wert von €247,2 Mio. und liegt um 4,5% über dem Vorjahresergebnis. Das Ergebnis vor Steuern liegt mit €79,2 Mio. um 38,9% unter dem Vorjahreswert. Berücksichtigt sind hier Firmenwertabschreibungen in der Höhe von rund €120 Mio. für die Märkte Bulgarien, Kroatien und Georgien, die aus der anlassbezogenen Überprüfung der Werthaltigkeit von Firmenwerten im Zusammenhang mit COVID-19 resultieren. Die positive Entwicklung des Gewinns vor Steuern ohne Wertminderung ist unter anderem auf die niedrigere Combined Ratio zurückzuführen. Die Combined Ratio lag im ersten Halbjahr mit 95,5% um 0,9 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert (Q2/20: 95,9%). Diese deutliche Verbesserung ist unter anderem durch verminderte Schadenaufwendungen während der Lockdown-Phasen und geringere Unwetterschäden im Vergleich zum Vorjahr bedingt. Aufgrund des bereits seit Sommer wieder registrierten Anstiegs an Schadenaufwendungen ist davon auszugehen, dass sich der Schadenverlauf im zweiten Halbjahr 2020 wieder normalisiert. Das Konzernergebnis ging um 40,0% auf €40,5 Mio. zurück. Für die auf Ende September verschobene Hauptversammlung bleibt der am 17. März 2020 kommunizierte Dividendenvorschlag in Höhe von €1,15/Aktie aufrecht. Einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr will das Unternehmen aufgrund der zahlreichen nicht geben.
Q2/20: Verrechnete Prämien: 2.459,1 Mio. (Vj. 2.538,5); Ergebnis vor Steuern: €79,2 Mio. (78,9e); Periodenergebnis: €40,5 Mio. (41,2e); Combined Ratio: 95,9% (Vj. 96,0%)
Porr
Porr veröffentlichte am heutigen Morgen ebenfalls Q2/20 Ergebnisse. Die Umsatzerlöse gingen im zweiten Quartal von €1,24 auf €1,16 Mrd. zurück, was auf einen geringeren Anteil von Argen und Projekten in Joint Ventures zurückzuführen ist. In der Folge entwickelte sich das EBITDA mit €44,6 Mio. ebenfalls negativ (Q2/19: 63,8). Das Periodenergebnis sank - vor allem bedingt durch die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie – von €15,1 auf €-1,7 Mio. Die gegenläufigen Maßnahmen wie u. a. Kurzarbeit, Investitions- und Ausgabestopps konnten die Folgekosten und -auswirkungen der COVID-19-Auflagen – insbesondere die vorübergehende Stilllegung der Baustellen sowie Leistungseinschränkungen – nicht kompensieren. Der Auftragsbestand konnte auf ein Allzeithoch ausgebaut werden und erreichte €7,604 Mrd. (H1/19: 7,600). Der Auftragseingang im ersten Halbjahr 2020 belief sich auf €2,81 Mrd. und blieb somit trotz eines Rückgangs von 6,2% auf einem hohen Niveau. Bezüglich des Ausblicks für das Gesamtjahr rechnet die Geschäftsführung indes mit einer Produktionsleistung, die leicht über der 5-Milliarden-Euro-Grenze liegen wird. Angesichts der anhaltend hohen Unsicherheit in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung, sei eine Bewertung und Anpassung der Ergebnisziele 2020 zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich.
Q2/20: Umsatz: €1,16 Mrd. (Vj. 1,24); EBITDA: €44,6 Mio. (Vj. 63,8); Periodenergebnis: €-1,7 Mio. (Vj. 15,1)
OMV
OMV hat am gestrigen in einer ad hoc Meldung bekannt gegeben neue unbefristete, nachrangige Hybridschuldverschreibungen mit einem Gesamtvolumen von €1,25 Mrd. in zwei Tranchen begeben zu wollen (Tranche 1: €750 Mio.; Tranche 2: €500 Mio.). Der Emissionspreis der Tranche 1 der Hybridschuldverschreibungen beträgt 100%. Die Hybridschuldverschreibungen der Tranche 1 haben keinen Endfälligkeitstag und werden bis zum 1. September 2026 (ausschließlich) (Erster Resettermin) mit einem festen Zinssatz von 2,50% per annum verzinst. Der Emissionspreis der Tranche 2 der Hybridschuldverschreibungen beträgt 100%. Die Hybridschuldverschreibungen der Tranche 2 haben keinen Endfälligkeitstag und werden bis zum 1. September 2029 (ausschließlich) (Erster Resettermin) mit einem festen Zinssatz von 2,875% per annum verzinst. Das Closing und die Handelsaufnahme beider Tranchen der Hybridschuldverschreibungen im Regulierten Markt der Luxemburger Börse und im Amtlichen Handel der Wiener Börse sind für oder um den 1. September 2020 vorgesehen.
Börsenradio Live-Blick, Fr. 3.5.24: DAX minimal fester, Indexprobleme bei Deutsche Post, Daimler Truck enttäuscht, Wien holt auf
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Aktien auf dem Radar:Polytec Group, Palfinger, Immofinanz, Warimpex, Flughafen Wien, Austriacard Holdings AG, Rosgix, Verbund, RBI, Porr, Frequentis, Addiko Bank, AT&S, Cleen Energy, Gurktaler AG Stamm, SBO, SW Umwelttechnik, Oberbank AG Stamm, Marinomed Biotech, Agrana, Amag, CA Immo, Erste Group, EVN, FACC, Kapsch TrafficCom, OMV, Österreichische Post, Telekom Austria, Uniqa, VIG.
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