03.10.2023,
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Wien (OTS) - Die Welt im Wandel von 2003 über die Gegenwart bis 2043
war das Thema der Country Risk Conference (CRC), die
Donnerstagnachmittag im Kursalon Hübner ihr 20-jähriges Bestehen
feierte. „Es ist entscheidend, dass wir uns auf neue Situationen so
schnell wie möglich einstellen“, fasst
Dagmar Koch, Country Managerin
der Coface in Österreich ihren Rück- und Ausblick zusammen. Die
Keynotes der Konferenz, zu der 180 Gäste aus der Finanz- und
Bankenbranche gekommen waren, gestalteten der Extremwanderer,
Digital-Unternehmer und Buchautor Florian Astor und die KI-Expertin
Claudia Bünte. Das Panel zum Thema „Wandel der Herausforderungen“
wurde mit namhaften Expertinnen und Experten besetzt: Winzerin Marion
Ebner-Ebenauer, Sicherheitsexperte Walter Feichtinger, AVL-CFO Yorck
Schmidt saßen gemeinsam mit Dagmar Koch und der Moderatorin Eva
Komarek auf dem Podium.
Florian Astor brachte mit seiner Rede „Hike to Happiness“
Inspiration und neue Sichtweisen ein. „Jede Weiterentwicklung bedingt
eine Veränderung“, ist der Extrem-Hiker überzeugt. Er hatte selbst
seine erfolgreiche Konzernkarriere aufgegeben, und aus einer Pause
nach dem Job wurden zwei Jahre Wandern und Abenteuer. „Irgendwann
wird man verändert oder man verändert sich selbst“, sagt Astor, der
allen empfiehlt, ihre Komfortzone zu verlassen. „Es können auch die
kleinen Schritte sein, es müssen nicht immer die großen sein“, betont
er und unterstreicht: „Wenn man auf seine Ziele zu stark fokussiert
ist und ihnen nur hinterherläuft, verpasst man sehr viel.“
Zwtl.: Digital Skills als Kernherausforderung
Die KI-Expertin Claudia Bünte entführte das Publikum in die Welt
der KI. Für sie ist klar, dass die Entwicklung der Digital Skills zu
den Kernherausforderungen des Managements gehören: „Die Hauptaufgabe
ist, die Mannschaft dahin mitzunehmen und die Fähigkeit zu bekommen,
KI vernünftig anzunehmen.“ Eine Bedrohung durch KI sieht sie nicht.
„Menschen können mehr gleichzeitig. Dass KI so viel kann wie wir,
wird kommen, aber das wird noch dauern“; ist Bünte überzeugt. Die
Expertin rät dazu, die Perspektive zu wechseln und bringt das
Beispiel, dass ein Kutscher mit der Einführung des Autos arbeitslos
sei. Wenn seine Aufgabe ist, Menschen von A nach B zu bringen, wird
er mit dem Auto zum Taxifahrer. Dann koste ihm das Auto nicht den
Job, sondern er habe ein „tolles Werkzeug“.
Zwtl.: Mit „gemischten Gefühlen“ in die Zukunft
Die Coface-Ökonomen Christiane von Berg und Grzegorz Sielewicz
gaben einen volkswirtschaftlichen Ausblick auf die aktuellen
Branchen- und Länderrisiko-Einschätzungen der Coface. Sie sehen „mit
gemischten Gefühlen“ in die Zukunft. Die „Country Risk Assessment
Map“ zeigt, dass Nordamerika, Japan, Australien und Skandinavien die
Spitzenreiter sind. Die Mehrheit der Länder – wie auch Österreich –
zeigen weit schwächere Wertungen. Sielewicz unterstreicht, dass „sich
die Schwellenländer dem Wirtschaftsrückgang anschließen.“ Von Berg
betont, dass „es dem privaten Konsum nicht gut gehe“. Daher werde
eine milde Erholung „Schritt für Schritt“ erst im Jahr 2024 erwartet.
„Die Preise drücken das Wachstum. Das ist das Problem, dem wir
aktuell gegenüberstehen“, so die Ökonomin.
Zwtl.: 2003 – 2023 – 2043
„Der Wandel der Herausforderungen“ von 2003 über 2023 nach 2043
war das Thema der facettenreichen Paneldiskussion. Für den
Sicherheitsexperten Walter Feichtinger war „die Welt 2003 noch in
Ordnung. Die USA waren bereit, die Rolle des Weltpolizisten
einzunehmen.“ Im Lauf der letzten beiden Jahrzehnte habe sich aus dem
unipolaren System eine multipolare Welt entwickelt. „Eine der größten
Herausforderungen: Kann Europa ein Akteur sein oder wird es zur
Spielwiese?“, betont Feichtinger. Yorck Schmidt, CFO der AVL, betont:
„Wir können mit Innovation und Investition Probleme lösen“, und
erläutert, dass sein Unternehmen bereits früh intensiv in Forschung
und Entwicklung investiert habe. Seine Zukunftsempfehlung: „Neugier
haben.“ Winzerin Marion Ebner-Ebenauer erzählt, wie vor allem die
jüngsten Krisen ihre Neuausrichtung forciert haben. Sie setzt auf
heimische Arbeitskräfte und macht vieles „wie der Großvater“. „In 14
Generationen gibt es viele Aufs und Abs“, sagt die resiliente
Winzerin. Coface-Österreich-Managerin Dagmar Koch betonte, dass sich
in den letzten 20 Jahren die „politischen und klimatischen Risiken
erst entwickelt haben“. Diese sind in den Coface-Analysen sukzessive
dazugekommen. Sie unterstreicht auch für die Zukunft die
entscheidende Rolle von Experten, die keine KI übernehmen kann. „Wenn
Unvorhergesehenes passiert, stoßen wir an die Grenzen der KI. Dafür
braucht es menschliche Flexibilität und Expertise.“
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Zwtl.: Coface: for trade – Gemeinsam Geschäfte entwickeln
Mit über 75 Jahren Erfahrung und dem dichtesten internationalen
Netzwerk ist Coface führend in der Warenkreditversicherung und bei
Finanzdienstleistungen wie Factoring, Single Risk Cover,
Kautionsversicherung oder Informationsdienstleistungen. Die Experten
von Coface arbeiten am Puls der globalen Wirtschaft und unterstützen
rund 50.000 Kunden in 100 Ländern beim Aufbau erfolgreicher,
wachsender und dynamischer Unternehmen. Mit Insights von Coface
können diese Unternehmen fundierte Entscheidungen treffen und ihre
Position stärken, indem sie verlässliche Informationen über
Geschäftspartner erhalten und sich vor Zahlungsausfallrisiken
schützen – sowohl im Inland als auch im Exportgeschäft. Im Jahr 2022
beschäftigte Coface rund 4.720 Mitarbeitende und erzielte einen
Umsatz von 1,81 Milliarden Euro.
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BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch
Börsepeople im Podcast S13/01: Martin Ohneberg
Aktien auf dem Radar:SBO, S Immo, Marinomed Biotech, Austriacard Holdings AG, Flughafen Wien, Amag, voestalpine, Frequentis, EuroTeleSites AG, ATX, ATX Prime, Kostad, Linz Textil Holding, Josef Manner & Comp. AG, Pierer Mobility, Wiener Privatbank, Agrana, CA Immo, Erste Group, EVN, Immofinanz, OMV, Österreichische Post, Strabag, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Wienerberger, UBM, Fresenius, Siemens Energy.
Kostad Steuerungsbau
Kostad ist ein österreichisches Familienunternehmen, das sich auf maßgeschneiderte Elektromobilitätslösungen spezialisiert hat. Das Unternehmen bietet Produkte und Dienstleistungen rund um die Elektromobilität in den Bereichen Schaltschrankbau, Automatisierungstechnik, Kabelkonfektionierung, Elektroprojektierung und Software an. Kostad hat in mehreren Ländern der Welt Schnell-Ladestationen für Elektrofahrzeuge errichtet.
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