06.11.2023,
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Paris/Wien (OTS) - Die globale Wirtschaft kommt auch Ende 2023 nicht
in ruhigere Fahrwasser: Soziale und politische Risiken nehmen weiter
zu und die Finanzstabilität vieler Volkswirtschaften wird von hohen
Zinsen belastet. „Die Frühindikatoren deuten auf eine weitere
Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in Nordamerika und der
Eurozone zum Jahresende hin“, sagt
Dagmar Koch, Country Managerin
Coface Österreich zur aktuellen Coface Länder- und Branchenbewertung.
Coface hat in diesem Kontext das Länderrisiko für sieben Länder
angepasst: Den Heraufstufungen von Belize und der Mongolei stehen
Herabstufungen von Kolumbien, Finnland, Niger, Neuseeland und
Schweden gegenüber.
Neben der anhaltenden amerikanisch-chinesischen Rivalität haben
mehrere Ereignisse die geopolitische Landschaft in den vergangenen
Monaten weiter umgewälzt. „Geopolitik rückt weiter in den Fokus und
nimmt einen immer größeren Einfluss auf die wirtschaftliche
Entwicklung von Regionen und Ländern“, betont Koch. Die Erweiterung
der BRICS-Gruppe um die sechs neuen Mitglieder Saudi-Arabien,
Argentinien, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate, Äthiopien
und den Iran zielt auf das Ende der G7-Vorherrschaft ab. „Die
Weltordnung, wie wir sie seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs kennen,
gerät mehr und mehr ins Wanken. Wir befinden uns auf dem Weg in eine
multipolare Welt“, sagt die Coface-Managerin. Die Eignung der
erweiterten BRICS-Gruppe, eine Alternative oder Konkurrenz zur G7
anzubieten, dürfte kurzfristig jedoch begrenzt bleiben. „Zwar haben
alle Mitgliedsländer ein eindeutiges Interesse daran, der Gruppe
anzugehören, aber ihre Ziele sind nicht immer deckungsgleich. Darüber
hinaus gibt es auch innerhalb der Vereinigung Spannungen,
beispielsweise zwischen China und Indien. Zudem sind die Pläne zur
Schaffung einer BRICS-Währung, die den Dollar ablösen soll, bislang
gescheitert“, analysiert Koch.
Zwtl.: Inflation lässt nach, ist aber nicht überwunden
Die Inflationsentwicklung in den europäischen Ländern wird
intensiv beobachtet. Erwartungsgemäß ist die Inflation in den letzten
Monaten mechanisch, aufgrund eines Basiseffekts aus dem Vorjahr,
zurückgegangen. Dies ist vor allem auf die gesunkenen Energie- und
Rohstoffpreise zurückzuführen, die unter den Höchstständen aus dem
vergangenen Jahr liegen. Eine Disinflation bei Waren, das heißt ein
Rückgang der Inflationsrate durch deutlich langsame steigende Preise,
ist ebenfalls im Gange. Aufgrund einer geringeren Kaufkraft
priorisieren Konsumenten Dienstleistungen vor Gütern. In Kombination
mit einer Normalisierung der Lieferketten führt dies zu einem
geringeren Preisanstieg bei Gütern oder gar fallenden Preisen. „Die
Anzeichen dafür, dass die Inflation auf hohem Niveau verankert ist,
bleiben jedoch bestehen, denn die Kerninflation ist in den
fortgeschrittenen Volkswirtschaften bisher nur wenig zurückgegangen“,
sagt Koch.
Darüber hinaus sind die Energiepreise zuletzt aufgrund
geopolitischer Risiken wieder angestiegen und damit ein schwer
kalkulierbares Inflationsrisiko. „Die Rekordinflation stellt
Österreich vor besondere Herausforderungen“, sagt Koch und verweist
auf die aktuellen Metaller-KV-Verhandlungen. Positiv zu bewerten sei,
dass die Industrieproduktion im August in Österreich im Aufwind, aber
niedriger als 2022 war. Die Industrieproduktion stieg im August in
Österreich um 0,7 Prozent. Die Produktion im Baugewerbe ging sowohl
auf Monatsbasis (-1,8 Prozent, saisonbereinigt) als auch auf
Jahresbasis (-3,0 Prozent) zurück. Zudem konnte Österreich im Juli
einen Export-Anstieg verzeichnen. Während die Importe um 5,4 Prozent
zurück gingen, stiegen die Exporte um 1,6 Prozent.
Zwtl.: Krisenherd Naher Osten
Der Terrorangriff der radikalislamischen Hamas vom 7. Oktober 2023
und die anlaufende Bodenoffensive der israelischen Armee in Gaza,
führen zu einer Erhöhung des israelischen Risk Assessements und
stellen die israelische Wirtschaft vor Herausforderungen. „Wir gehen
davon aus, dass die Wirtschaft Israels aufgrund der aktuellen
Situation weiter an Aufschwung verlieren wird. Die hohe Zinspolitik,
die Justizreform und der Krieg werden das Land auch in Zukunft vor
wirtschaftliche und politische Herausforderungen stellen“, meint
Koch.
Zwtl.: Schleppende Erholung in China
Chinas Aufschwung nach dem Abklingen der Corona-Pandemie und dem
Ende der Zero-COVID-Politik ist enttäuschend, die Wirtschaftsdaten
fielen sowohl für die Binnennachfrage als auch für die Exporte
schwach aus. Die erwartete Erholung des Konsumverhaltens blieb
praktisch aus, da sich die Haushalte zurückhielten und in unsicheren
Zeiten lieber sparten. Investitionen konnten das chinesische Wachstum
nicht entscheidend voranbringen – vor allem der Privatsektor agierte
bei den Anlageinvestitionen zurückhaltend, insbesondere aufgrund des
Immobilienmarktes. Staatliche Impulse erfolgten nur zögerlich und
zeigen erst ab der zweiten Jahreshälfte 2023 Wirkung.
Mit Blick auf das Branchenrisiko hat Coface im aktuellen Barometer
insgesamt 33 Veränderungen vorgenommen. In Westeuropa sind vor allem
drei Branchen von Auf- und Abwertungen betroffen. So wurde der
Energiesektor in allen westeuropäischen Ländern außer Deutschland
heraufgestuft. Die Agrar- und Ernährungswirtschaft erfreut sich
ebenfalls einer positiven Dynamik in der Region. Dem entgegen steht
der Papiersektor, der die meisten Herabstufungen zu verzeichnen hat.
Hier kommt das schwache Online-Geschäft des Einzelhandels ins Spiel.
Weniger Verkäufe bedeuten auch weniger Kartonage.
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Zwtl.: Coface: for trade – Gemeinsam Geschäfte entwickeln
Mit über 75 Jahren Erfahrung und dem dichtesten internationalen
Netzwerk ist Coface führend in der Warenkreditversicherung und bei
Finanzdienstleistungen wie Factoring, Single Risk Cover,
Kautionsversicherung oder Informationsdienstleistungen. Die Experten
von Coface arbeiten am Puls der globalen Wirtschaft und unterstützen
rund 50.000 Kunden in 100 Ländern beim Aufbau erfolgreicher,
wachsender und dynamischer Unternehmen. Mit Insights von Coface
können diese Unternehmen fundierte Entscheidungen treffen und ihre
Position stärken, indem sie verlässliche Informationen über
Geschäftspartner erhalten und sich vor Zahlungsausfallrisiken
schützen – sowohl im Inland als auch im Exportgeschäft. Im Jahr 2022
beschäftigte Coface rund 4.720 Mitarbeitende und erzielte einen
Umsatz von 1,81 Milliarden Euro.
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BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch
Börsepeople im Podcast S13/01: Martin Ohneberg
Aktien auf dem Radar:SBO, S Immo, Marinomed Biotech, Austriacard Holdings AG, Flughafen Wien, Amag, voestalpine, Frequentis, EuroTeleSites AG, ATX, ATX Prime, Kostad, Linz Textil Holding, Josef Manner & Comp. AG, Pierer Mobility, Wiener Privatbank, Agrana, CA Immo, Erste Group, EVN, Immofinanz, OMV, Österreichische Post, Strabag, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Wienerberger, UBM, Fresenius, Siemens Energy.
KTM
Die KTM Industries-Gruppe ist eine europäische Fahrzeug-Gruppe mit dem strategischen Fokus auf das globale Sportmotorradsegment und den automotiven high-tech Komponentenbereich. Mit ihren weltweit bekannten Marken KTM, Husqvarna Motorcycles, WP und Pankl zählt sie in ihren Segmenten jeweils zu den Technologie- und Marktführern.
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