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29.11.2023, 4388 Zeichen

Ok, ok ein paar Dinge sind heuer etwas aus dem Ruder gelaufen. Geopolitik (wer dachte schon an einen Krieg in Israel?), Zinsen (glauben die Notenbanken wirklich, dass sie mit der Zinskeule alle volkswirtschaftlichen Bedrohungen in die Knie zwingen können?), oder ETF als Heilsbringer (wer hat jemals danach gefragt, ob es damals bei der Bergpredigt wirklich genug Fische und Brot waren, oder ob es nur einige Wenige auf den Berg geschafft hatten die dann das Halleluja allen anderen Unwissenden entgegengerufen hatten). Man weiß es nicht. Und genauso gilt die ETF-Effizienz als Manna, ohne dass man die dahinter liegenden Prozesse wirklich sieht. Aber das ist ja auch egal. Die Annahme trägt das Investment. Jetzt müssen wir diese Antizipationen einmal schlichten, um keine Unordnung als permanenten Zustand zu hinterlassen. Also. Abwägen was gut oder schlecht, wahr oder falsch, moralisch oder unmoralisch, gut oder böse gewesen war und entscheiden, was man als seine Wahrheit akzeptiert.

Klingt alles irgendwie philosophisch, aber eines ist uns wohl in 2023 klar vor Augen getreten. Die Wahrheit ist nicht für jeden die Gleiche. An den Börsen bedeutete dies, dass es einzig die auf Ergebnisse folgende Orderlage war, die die Qualität der Ergebnisse objektivierte, das Ergebnis selbst war zweitranging. Selbst herausragende Verbesserungen wurden, nachdem diese als Gelegenheit, seine bisher geringer Liquidität geschuldeten Statik im Portfolio los zu werden, interpretiert wurden, zu Verkäufen genutzt die kurzfristig auch richtig starke Rücksetzer erzeugten. Wochen später, nach einem Tsunami von Verkäufen, wurde das tiefe Kursniveau aber nicht als Schnäppchen erkannt, nein, es wurde dem Ereignis nach dem Mund geredet und hervorgehoben, dass irgendein Detail im Ergebnisausweis doch nicht so gut gewesen war wie „erwartet“. Humbug im intellektuellen Kostüm. Und das passiert nicht nur in Österreich, es geschieht am gesamten Globus. In Zeiten konstant verfügbarer Information immer öfter, aber heuer in ziemlich geballter Form. Das Diktat von Liquidität wurde in diesem Jahr komplett neu definiert. Und zwar im Nachhinein. Nach vorherigen Investments. Regulatorischer Masochismus möge man meinen.

Es ist beileibe nicht einfach in einem geopolitischen Umfeld, das von Kriegen begleitet ist, Ruhe und Konzentration in der Sache zu finden. Am wenigsten findet man in solchen Umgebungszuständen zeitliche Sicherheit. Jene Zeit, die ein Investment, das sich fundamentalen oder sonstigen Zeitvorteilen der Erkenntnis widmet, eben haben muss, um als gutes Investment die spätere Erkenntnis der anderen in sich zu tragen, um zu performen. Diese Zeitkredite gibt es nicht mehr. Entweder sofort oder es muss groß sein. So groß, dass es fast schon Systemcharakter in sich trägt. Ein Umfeld das große Werte größer macht. Warum auch nicht? Apple wird man nicht über Nacht los. Genauso wenig einen Elon Musk, den man sich zwar nur begrenzt als Schwiegersohn wünscht, der aber mit seinen Unternehmen technologische Schwachstellen einiger Staaten besetzt hat. Und daher ist er „der Gute“, oder wird zumindest bei seinen Aktionen einmal weitgehend in Ruhe gelassen.

Ich mache es selten, aber ich warne davor, sich diesen Annahmen „Groß vor Klein“, „Technik vor System“, „Politik vor Effizienz“, „wenig nachdenken vor viel nachdenken“ zu ergeben. Es werden dann nämlich Konsequenzen folgen, die uns vielleicht gar nicht so angenehm sein werden. Groß frisst Klein, Technik bestimmt das System, Politik bleibt wie sie ist, und viel nachdenken wird bestraft.

Aus dem Blickwinkel unserer Märkte gilt es daher, die Fahne des ökonomischen Investments hochzuhalten. Jenem Kauf, der oder Verkaufsverhalten, das auf der Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Geschäftsmodellen der Aktiengesellschaften beruht und weniger mit deren Indexzugehörigkeit. Nur dann, wenn diese Gedanken stattfinden, werden es auch kleinere Börsen wie die Unsere schaffen, attraktiv zu sein. Und zwar so attraktiv, dass man sich über Liquidität, dieses so pauschal und sehr oft überheblich interpretierte Marktkriterium, das mittlerweile die Grundsatzkomponente der Mehrheit von Börsenorders geworden ist, erst nach der Auseinandersetzung mit dem Unternehmen stellt und diese Frage einer Lösung und nicht einer pauschalen Ablehnung zuführt.

(Der Input von Wolfgang Matejka für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 29.11.)



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    Klingt alles irgendwie philosophisch, aber eines ist uns wohl in 2023 klar vor Augen getreten. Die Wahrheit ist nicht für jeden die Gleiche. An den Börsen bedeutete dies, dass es einzig die auf Ergebnisse folgende Orderlage war, die die Qualität der Ergebnisse objektivierte, das Ergebnis selbst war zweitranging. Selbst herausragende Verbesserungen wurden, nachdem diese als Gelegenheit, seine bisher geringer Liquidität geschuldeten Statik im Portfolio los zu werden, interpretiert wurden, zu Verkäufen genutzt die kurzfristig auch richtig starke Rücksetzer erzeugten. Wochen später, nach einem Tsunami von Verkäufen, wurde das tiefe Kursniveau aber nicht als Schnäppchen erkannt, nein, es wurde dem Ereignis nach dem Mund geredet und hervorgehoben, dass irgendein Detail im Ergebnisausweis doch nicht so gut gewesen war wie „erwartet“. Humbug im intellektuellen Kostüm. Und das passiert nicht nur in Österreich, es geschieht am gesamten Globus. In Zeiten konstant verfügbarer Information immer öfter, aber heuer in ziemlich geballter Form. Das Diktat von Liquidität wurde in diesem Jahr komplett neu definiert. Und zwar im Nachhinein. Nach vorherigen Investments. Regulatorischer Masochismus möge man meinen.

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