17.04.2024,
6447 Zeichen
Wien (OTS) - Im Rahmen eines Pressegesprächs anlässlich des
österreichischen Seilbahntages in Graz blickten Franz Hörl, Obmann
des Fachverbands Seilbahnen (Wirtschaftskammer Österreich) und
Fachverbands-Geschäftsführer Erik Wolf auf eine zufriedenstellende
Wintersaison zurück. Besonders der rechtzeitige Schneefall 2023
sorgte für einen fulminanten Start bis Ende Dezember, der bei der
Nachfrage in etwa die Werte aus den Jahren 2017 und 2018 erreichte
und nur von 2019 getoppt wurde. Auch der Jänner lag mit acht Prozent
über dem Vorwinter und war einer der historisch besten Jänner. „Im
Februar verlor der Winter vor allem durch die wärmer werdenden
Temperaturen an Dynamik. Das Wetter blieb sehr warm, teilweise waren
Betriebe bereits geschlossen – bei anderen haben zusätzlich Sturmtage
die Betriebstage reduziert“, so Hörl zum weiteren Saisonverlauf. In
einer ersten Hochrechnung kann die Branche dennoch mit 48,6 Millionen
Skier Days bis Ende März bilanzieren. Hörl resümiert, dass die
Nachfrage trotz hoher Inflation bei guten Schneebedingungen
ungebrochen hoch war. „Weder die Preise noch eine abnehmende Lust am
Skifahren, sondern Wetter- und Schneebedingungen haben einmal mehr
das Ergebnis nicht besser sein lassen“, so der Fachverbandsobmann.
In weitere Zahlen gegossen, erreichten die österreichischen
Seilbahnen laut der aktuellen Wertschöpfungserhebung (Winter 22/23)
einen Gesamtumsatz von 12,6 Milliarden Euro und sorgten damit für 6,7
Milliarden Euro an Wertschöpfung – davon 5,5 Milliarden Euro in
anderen Branchen. Neben einem Umsatzsteueraufkommen von 1,9
Milliarden Euro betont Hörl auch den „Seilbahn-Multiplikator“ von
aktuell 7,1. Dies bedeutet, dass aus 1.000 Euro netto an Löhnen,
Gehältern, Gewinnen und Abschreibungen bei den Seilbahnen
durchschnittlich 7.100 Euro werden, die an Wertschöpfung in der
jeweiligen Region aktiviert werden. „Wir bleiben damit die Nummer 1
unter den Wirtschaft- und Arbeitsplatzfaktoren in vielen ländlichen
und alpinen Regionen!“
Als stabile Konstante zeigen sich die Seilbahnen auch als
Arbeitgeberinnen. Aktuell gibt es in Österreich 17.100
Seilbahnmitarbeiterinnen und -mitarbeiter – 7.650 davon in
ganzjährigen Beschäftigungsverhältnissen. Bei direkt begünstigten
Branchen sowie Vorleistern entstehen 110.800 Arbeitsplätze, die
unmittelbar auf die Tätigkeit der Seilbahnen zurückzuführen sind –
die meisten davon im Bereich Beherbergung (44.800), gefolgt von der
Gastronomie (26.000) und dem Sporthandel (10.700). Auch die Stimmung
unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist entsprechend gut.
Aktuell würden sich 75 Prozent der Mitarbeiter:innen wieder für ihren
aktuellen Job entscheiden, die Weiterempfehlungsrate liegt bei 69
Prozent. Zusätzlich zeigen die hohen Zufriedenheitswerte bei den
jüngsten Mitarbeiter:innen, dass eine Lehre bei einem Seilbahnbetrieb
sehr attraktiv ist. „Durch die weltweit einzigartige
Ausbildungsqualität sowie die Nähe der wichtigsten Hersteller am
weltweiten Seilbahnmarkt gibt es viele individuelle
Entwicklungsmöglichkeiten, die nationale und internationale
Karrierewege öffnen“, so Fachverbandsgeschäftsführer Erik Wolf.
Zwtl.: Nachhaltigkeit als bleibender Fokus, optimistischer Blick auf
künftige Perspektiven
Schon in der vergangenen Wintersaison lag der Branchen-Fokus auf
Nachhaltigkeit. Um den vielfältigen Investitionen Ausdruck zu
verleihen, startete man die Kommunikationskampagne „Jeden Tag
nachhaltig Skifahren“ – dabei wurde in der vergangenen Saison beinahe
täglich ein Nachhaltigkeitsprojekt aus Österreichs Skiregionen
präsentiert.
Der Erfolg der Maßnahmen lässt sich inzwischen auch in Zahlen
darstellen. „Der Sommer- und Winterurlaub in den Bergen zählt zu den
CO2-freundlichsten Urlaubsarten. Daten des Umweltbundesamtes belegen
das in aktuellen Studien, denn der Gesamtenergieverbrauch pro
Skifahrer und Tag liegt bei nur 18,0 kWh. Diese Erkenntnis hat viele
motiviert, noch intensiver an der eigenen Energiebilanz zu arbeiten
und noch besser zu werden“, so Wolf. Um den Betrieben bei ihren
Anstrengungen in Richtung Klimaneutralität professionell zur Seite zu
stehen, entwickelte der Fachverband gemeinsam mit Experten ein
CO2-Monitoringtool. Mittels diesem können Unternehmen ihren eigenen
ökologischen Fußabdruck berechnen und branchenspezifische Maßnahmen –
z.B. Effizienz bei Pistenpräparierung, Schneehöhenmessung, Anpassung
der Fahrgeschwindigkeit – quantifizieren. Auch können Effekte der
einzelnen Maßnahmen dargestellt und Potenziale aufgezeigt werden.
„Basierend auf den CO2-Berechnungen der beiden zurückliegenden
Wintersaisonen ist ersichtlich, dass bereits getestete und etablierte
Maßnahmen zu einem starken Rückgang der Emissionen in einem
überschaubaren Zeitrahmen bis 2030 führen werden“, so Wolf.
Im Wissen, dass die fossilen Energieträger in den Skigebieten
quasi kaum mehr eine Rolle spielen, werde sich der Fokus in Zukunft
noch mehr auf das Thema klimafreundliche Mobilität richten. Anreise
in die Skigebiete wie z.B. mit der Bahn „Im Nightjet zum Schnee“
gemeinsam mit ÖBB Railtours, aber auch neue alternative
Mobilitätsformen sollen in den Skigebieten etabliert werden. Daneben
wird der Ausbau erneuerbarer Energiequellen und der Einsatz
modernster ressourcenschonender Technologien weiterhin forciert.
Beim Zusammentreffen der Mitglieder des Fachverbands in Graz
richtete sich der Fokus zudem auf die zu erwartende Nachfrage bzw.
die Potenziale bei Ski- und Snowboardfahrern – unter anderem mit
Blick auf Überlegungen zur Wintersportstrategie 2040. Im
Pressegespräch verwies Wolf dabei auf Daten aus aktuellen
Untersuchungen. „Die Aussichten für Wintersportnachfrage sind
weiterhin positiv, nachfrageseitig sind keine akuten Bedrohungen
auszumachen“, so Wolf. Der Wintersort sei zudem ein unverändert
erfolgreiches Exportgut: 80 Prozent der Gäste kommen aus dem Ausland.
Aktuelle Befragungen zeigen auch, dass ein hoher Anteil an
Skifahrer:innen betont, dass sie in den nächsten Jahren öfters
Skifahren gehen wollen. Ein Großteil der Wintersportler:innen ist
zudem davon überzeugt, in zehn Jahren noch Ski zu fahren. „Die
Bedeutung von Schulskikursen wird in Zukunft noch weiter steigen, da
Einsteigerinnen und Einsteiger oft im Kindesalter mit dem Skisport
beginnen. Besondere Überlegungen braucht es aber auch bei der
Ansprache der sogenannten Generation Z, die man gezielt für den
Wintersort begeistern muss“, erklärt Wolf, der betont: „Die Zukunft
birgt einiges an Herausforderungen, aber auch Potenziale, wenn wir
weiterhin konsequent nachhaltig agieren!“ (PWK141/DFS)
BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch
Wiener Börse Party #640: Ultimo April-Handel, Sparplan-Boost bei der Erste Group, Poetry Slam für die Finanzbranche, VIG vs. Coba
Aktien auf dem Radar:Polytec Group, Immofinanz, Palfinger, Warimpex, Flughafen Wien, Austriacard Holdings AG, EVN, Rosgix, S Immo, Erste Group, Österreichische Post, Cleen Energy, Marinomed Biotech, Pierer Mobility, RBI, Addiko Bank, SW Umwelttechnik, Oberbank AG Stamm, Agrana, Amag, CA Immo, Kapsch TrafficCom, OMV, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Wienerberger.
Immofinanz
Die Immofinanz ist ein börsenotierter gewerblicher Immobilienkonzern, der seine Aktivitäten auf die Segmente Einzelhandel und Büro in sieben Kernmärkten in Europa (Österreich, Deutschland, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien und Polen) fokussiert. Zum Kerngeschäft zählen die Bewirtschaftung und die Entwicklung von Immobilien.
>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER