29.04.2024,
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Baden (OTS/Marketagent) - Pünktlich zum Tag der Arbeit am 1. Mai
präsentieren das Online Research Institut Marketagent und
Leitbetriebe Austria die zweite Auflage ihres Arbeitsmarkt-Kompass –
einer Längsschnittuntersuchung zur Stimmung unter heimischen
Erwerbstätigen. Das Fazit: Die österreichischen Arbeitnehmer*innen
fühlen sich weiterhin in einer guten Ausgangsposition am Jobmarkt,
das Schlagwort der Stunde lautet Flexibilität und die Gleichstellung
von Mann und Frau scheint immer noch in weiter Ferne.
Das digitale Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent
befragt seit 2023 vierteljährlich heimische Arbeitnehmer*innen zur
aktuellen Stimmung am Arbeitsmarkt. Die zweite Auflage des
Arbeitsmarkt-Kompass mit den Daten von 1.651 Befragten aus dem 1.
Quartal 2024 zeigt, wie, wo und wann die österreichischen
Erwerbstätigen arbeiten möchten und worauf sie im Berufsleben Wert
legen.
Zwtl.: Shift happens
Der Arbeitsmarkt befindet sich im Wandel. Insbesondere in
Branchen, die durch Fachkräftemangel und demographische Veränderungen
geprägt sind, zeichnet sich eine Verschiebung vom Arbeitgebermarkt
hin zu einem Arbeitnehmermarkt ab. Diese Veränderung fordert von
Unternehmen, ihre Ansätze zur Mitarbeitergewinnung und -bindung zu
überdenken und anzupassen, um im Kampf um Talente wettbewerbsfähig zu
bleiben. „Der Arbeitsmarkt-Kompass stellt ein praktisches Tool dar,
welches aktuelle Einblicke in die moderne Arbeitswelt liefert. Die
Auswertungen geben den Unternehmen wichtige Impulse für das
Recruiting und die Mitarbeiter*innenführung“, so Monica
Rintersbacher, Geschäftsführerin Leitbetriebe Austria.
Denn die Verschiebung in der Dynamik des Arbeitsmarktes schlägt
sich in den Daten nieder: Zwar geben nur rund 18 Prozent der
Befragten an, in ihrem aktuellen Job unzufrieden zu sein. Die Quote
jener, die eine Wechselbereitschaft zeigen, liegt jedoch fast doppelt
so hoch (33%). Getrieben wird der Wunsch nach beruflicher Veränderung
vor allem durch hohe Erwartungen an Gehaltssprünge. Im Schnitt wird
bei einem Jobwechsel mit einem Einkommenszuwachs von 28% gerechnet.
Und dass sie ganz gute Chancen am Arbeitsmarkt hätten, steht für die
Mehrheit der Befragten außer Frage. Zwei Drittel gehen davon aus,
dass es für sie aktuell sehr oder eher leicht wäre, eine neue
Anstellung zu finden. Alles in allem machen die Ergebnisse des
Arbeitsmarkt-Kompass deutlich, dass die shifts am Arbeitsmarkt an der
Erwerbsbevölkerung nicht unbemerkt vorbei gehen und die Entwicklungen
weiter befeuern werden.
Zwtl.: Flexibilität ist Trumpf
„Arbeitgeber sehen sich einem immer stärkeren Wettbewerb
untereinander ausgesetzt. Wer bietet die attraktivsten
Arbeitsbedingungen und Anreize, um den War for Talents für sich
entscheiden zu können? Das Schlagwort der Stunde in diesem
Zusammenhang lautet ganz klar Flexibilität. Sie ist der Schlüssel zum
Erfolg in der modernen Arbeitswelt“, erläutert Thomas Schwabl,
Geschäftsführer von Marketagent.
Flexibilität wünscht sich die heimische Workforce sowohl bei der
Arbeitszeit als auch beim Arbeitsort. Das optimale Wochenpensum wird
seit Erhebungsbeginn der Langzeitstudie stabil bei durchschnittlich
33 Stunden festgemacht. Eine klare Absage an die klassische
40h-Woche. Zwar zeigt sich hier ein deutlicher Geschlechtereffekt –
Frauen legen das bevorzugte Arbeitsvolumen bei rund 30 Wochenstunden
fest. Doch auch der Wunschwert der männlichen Befragten liegt mit
35,8 Stunden klar unter der österreichischen Normalarbeitszeit.
Was den Arbeitsort betrifft machen die Umfragedaten deutlich:
Home-Office ist gekommen, um zu bleiben. Spätestens seit der
Corona-Pandemie ist die Remote-Arbeit in vielen Branchen zur Norm
geworden und für jene Arbeitnehmer*innen, deren Job dies
grundsätzlich erlaubt, nicht mehr wegzudenken. Der bevorzugte
Home-Office-Anteil wird von den heimischen Beschäftigten bei
durchschnittlich 39% festgemacht. Auch dieser Wert weist eine hohe
Stabilität über die letzten Erhebungsmonate auf, was darauf
hindeutet, dass es sich hier um keinen kurzfristen Trend, sondern um
eine nachhaltige Entwicklung handelt.
Zwtl.: Gehalt schlägt Toleranz
Bei der Suche nach einem neuen Job stehen für die heimischen
Arbeitnehmer*innen Gehaltsüberlegungen an erster Stelle. Ein guter
Lohn bzw. faire Bezahlung sind für 65% unabdingbar. Im
Prioritätenranking dahinter folgen ein gutes Arbeitsklima (56%) und
Wertschätzung (41%). Die heiß diskutierten Themen Nachhaltigkeit und
Diversität bilden hingegen das Tabellenschlusslicht. Frei nach dem
Motto „Das Hemd ist mir näher als der Rock“ gibt die Mehrheit der
Befragten hier klar den persönlichen Vorteilen durch ein ordentliches
Gehalt den Vorzug gegenüber gesamtgesellschaftlichen
Herausforderungen.
Zwtl.: Frauen als Retterinnen des Arbeitsmarktes?
Frauen wird oftmals eine höhere Empathie zugeschrieben. Ein
Klischee, das sich auch in den vorliegenden Umfrageergebnissen
wiederfinden lässt. Die weiblichen Arbeitskräfte legen im Job
deutlich mehr Wert auf ein gutes Arbeitsklima und Wertschätzung als
ihre männlichen Kollegen. Darüber hinaus hat das Thema Flexibilität
für sie eine signifikant höhere Priorität. „Die weiblichen Befragten
messen Remote-Work und flexiblen Arbeitszeitmodellen deutlich mehr
Bedeutung zu als die männlichen. Dieser Geschlechterunterschied ist
wenig überraschend und zeigt, dass das traditionelle Familienbild in
Österreich nach wie vor fest einzementiert ist. Der Großteil der
unbezahlten Care-Arbeit lastet weiterhin hauptsächlich auf den
weiblichen Schultern“, so Projektleiterin Andrea Berger. Die
abweichenden Jobanforderungen der Frauen dürften also zum großen Teil
eher einer Notwendigkeit als einer persönlichen Präferenz
entspringen.
Angesichts des Arbeitskräftemangels quer durch alle Branchen und
Industriezweige werden Forderungen, Frauen aus der „stillen Reserve“
zurück in den Arbeitsmarkt zu bringen, immer lauter. Hier ist es an
der Politik und den Arbeitgebern, attraktive Pakete zu schnüren, die
auf Flexibilität fußen, aber auch Strukturen schaffen, die Frauen
eine gleichberechtigte Teilhabe am Berufsleben ermöglichen.
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