08.05.2024,
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Wien (OTS) - Wien, 08. Mai 2024 – Im Zuge des wirtschaftlichen
Abschwungs kam es in den zentral- und osteuropäischen Ländern im Jahr
2023 zu einem verstärkten Anstieg der Unternehmensinsolvenzen. „Die
Unternehmen überstanden dank umfassender staatlicher
Unterstützungsprogramme die Pandemie. Das Auslaufen der Maßnahmen
trieb jedoch in Kombination mit dem makroökonomischen Druck die
Insolvenzraten auf neue Höchststände“, erläutert
Dagmar Koch, Country
Managerin Coface Österreich und zieht damit eine Parallele zu
Österreich: „Wir verzeichnen aktuell ein Rekordhoch an Insolvenzen,
die insbesondere die Bau-Branche betreffen. Im ersten Quartal 2024
kam es zu einem Anstieg von 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.“
Der wirtschaftliche Abschwung führte zu einem Rückgang des
durchschnittlichen BIP-Wachstums in der CEE-Region von 4,0 Prozent im
Jahr 2022 auf nur noch 0,5 Prozent im Jahr 2023. „Das ist nach der
Finanzkrise und der Pandemie die niedrigste Wachstumsrate in diesem
Jahrhundert“, betont Koch. Die Tschechische Republik, Estland,
Ungarn, Lettland und Litauen verzeichneten 2023 sogar negative
Wachstumsraten.
Der Anstieg der Insolvenzverfahren spiegelt das schwache
Wirtschaftswachstum wider. Die CEE-Region verzeichnete von 2022 bis
2023 einen Anstieg der Insolvenzverfahren um 38,6 Prozent und damit
ein weiteres Jahr mit zweistelligem Wachstum. „Diese Entwicklung ist
auf eine Kombination interner und externer Faktoren zurückzuführen,
welche die Situation für Unternehmen in der CEE-Region verschärft
haben. Insbesondere geopolitische Spannungen und der Inflationsdruck
haben die Unternehmen in ein unruhiges Fahrwasser gebracht", erklärt
Koch.
Baugewerbe und Handel stark betroffen
Die Folgen des russischen Einmarsches in der Ukraine waren nicht
zuletzt aufgrund der geografischen Nähe in der gesamten Region
spürbar. Sie führten zu einer Unterbrechung der Lieferketten und
einem Anstieg der Energiepreise. Diese externen Schocks in Verbindung
mit internen Herausforderungen wie Arbeitskräftemangel und
eskalierenden Inputkosten haben die Unternehmen stark belastet und zu
einem deutlichen Anstieg der Insolvenzen geführt. Vor allem das
Baugewerbe und der Handel waren von der Insolvenzwelle betroffen und
hatten mit Arbeitskräftemangel, Lohndruck und einer nachlassenden
Nachfrage zu kämpfen.
Steiniger Weg zur Erholung
„Wir erwarten für 2024 einen weiteren Anstieg der Insolvenzen –
wenn auch mit einer geringeren Rate als im Vorjahr. Die Unternehmen
können aufgrund der vielen globalen und lokalen Herausforderungen
weiterhin nicht ihr volles wirtschaftliches Wachstumspotenzial
ausschöpfen", erklärt Jarosław Jaworski, CEO von Coface in der Region
Zentral- und Osteuropa. Das Geschäftsumfeld wird im Jahr 2024 durch
ein begrenztes Umsatzwachstum, sinkende Margen und anhaltende
Herausforderungen für Exportunternehmen aufgrund der schleppenden
Auslandsnachfrage gekennzeichnet sein. Die Nachfrage aus Deutschland,
was nach wie vor der wichtigste Handelspartner für die Mehrheit der
CEE-Volkswirtschaften ist, fehlt. „Es gibt jedoch vor allem bei
Gütern des täglichen Bedarfs Anzeichen für einen konsumgetriebenen
Aufschwung, der die wirtschaftliche Aktivität in Zentral- und
Osteuropa unterstützt“, betont Jaworski und ergänzt:
„Nichtsdestotrotz sehen sich die Unternehmen einem zunehmenden Druck
durch steigende Rohstoffpreise und Arbeitskosten, einschließlich der
Erhöhung der Mindestlöhne ausgesetzt.“
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Unternehmen im nationalen und internationalen Business und helfen
ihnen, Kreditentscheidungen zu treffen. 2022 war Coface mit rund
4.720 Mitarbeitern in 100 Ländern aktiv und erzielte einen Umsatz von
ca. 1,81 Mrd. Euro.
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