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Kommentierte Links - Value-Traps, Öl/Williston, mediale Finanzmarktbildung auf Österreichisch (Daniel Koinegg)

Bild: © www.shutterstock.com, Falle, Mausefalle, http://www.shutterstock.com/de/pic-123571723/stock-photo-w...

02.02.2015, 7035 Zeichen

Auch zum Beginn dieser Woche gibt es wieder eine Zusammenstellung mehrerer interessanter Links zu verschiedenen investmentbezogenen Themen, garniert mit eigenen Anmerkungen.

http://valueandopportunity.com/2015/01/27/when-dividends-matter-hint-mostly-not-at-all/

Das hier ist ein ausgezeichneter Artikel über die Unsinnigkeit von Anlageentscheidungen, die anhand der Dividendenrendite getroffen werden. Kurz zusammengefasst hebt der Autor die Gefahr hervor, dass sich hinter augenscheinlich attraktiven Unternehmen mit hohen Dividendenrenditen sehr häufig sogenannte „Value-Traps“ verbergen, also Gesellschaften, die operativ unter manchmal schwerwiegenden Problemen leiden, die aber ihre Aktionäre noch mit hohen Ausschüttungen bei der Stange halten wollen. Außerdem weist er darauf hin, dass sich Aktionäre, die nur wegen der Dividende kaufen, oftmals nicht die Nerven dafür haben, auch die unweigerlich vorkommenden Kursrückgänge durchzustehen.

Ich stimme hinsichtlich dieser Thematik dem Betreiber von valueandopportunity völlig zu. Die Dividendenrendite darf nach der Logik eines Value Investors schlichtweg überhaupt kein Anlagekriterium sein. Wenn man sich an einem Unternehmen beteiligt, das (hoffentlich regelmäßig) durch seine operative Tätigkeit überschüssiges Kapital generiert, hat das Management meines Erachtens einem ganz einfachen Schema zu folgen, das ökonomisch am meisten Sinn macht.

  1. Es ist zu prüfen, ob die finanzielle Stabilität der Gesellschaft gewährleistet ist. Wenn das nicht der Fall sein sollte, ist überschüssiges Kapital vorrangig zur Tilgung von Schulden zu verwenden.
  2. Wenn das Unternehmen auf einem guten Fundament steht, ist zunächst zu evaluieren, ob es sinnvolle Expansionsmöglichkeiten gibt, die eine zufriedenstellende Rentabilität auf das aufzubringende Kapital versprechen.
  3. Nur wenn weder Schuldentilgung, noch rentable Expansion umsetzbar scheinen, ist über eine Ausschüttung des überschüssigen Kapitals nachzudenken. Hier ist zunächst zu überlegen, ob die Aktie in Relation zum inneren Wert des Unternehmens eindeutig unterbewertet ist. Wenn das zutrifft, ist die Ausschüttung über Aktienrückkäufe vorzunehmen.
  4. Nur wenn keiner der drei oben geschilderten Fälle gegeben ist, ist über eine Ausschüttung im Wege einer Dividende nachzudenken.

Letztendlich ist es wirklich so, dass jemand, der vom langfristigen Erfolg eines Geschäftsmodelles überzeugt ist, sich zumeist selbst in die Tasche lügt, wenn er sich über hohe Dividendenrenditen freut.

http://derstandard.at/2000011129817/Fracking-Ernuechterung-loest-Goldgraeberstimmung-ab

Ein faszinierender Artikel im Standard, der den rapiden Aufstieg von Williston, North Dakota, beschreibt. Diese kleine Stadt ist/war einer der Hauptprofiteure Öl-Goldgräberstimmung im sogenannten Dakota Bakken, einer der größten Schieferölformationen. Binnen zehn Jahren hat sich die Einwohnerzahl verdreifacht (!), sogar für das Einräumen von Regalen im Walmart konnte man 20 USD je Stunde verdienen, Stripperinnen bekamen an einem Abend angeblich bis zu 2000 USD. Inwieweit die Stadt mit dem tiefen Ölpreis zurecht kommen wird, ist noch ungklar.

Laut diesem Artikel ist die Förderung im Bakken erst bei 60 USD profitabel, jene im Eagle Ford Feld in Texas angeblich erst bei 80 USD. Ob diese Zahlen stimmen, kann ohnehin niemand verlässlich sagen, der nicht direkt vor Ort Öl fördert. Gewiss ist allerdings, dass solche Zahlen ohne Eigenkapitalkosten gerechnet werden. Das Bakken wird mittelfristig also auch Förderstellen abbauen, wenn der Preis bei 60 oder knapp darüber ist.

http://diepresse.com/home/meingeld/aktien/4646620/Wenn-der-Stopp-den-Loss-nicht-verhindert?_vl_backlink=/home/meingeld/aktien/index.do

Ein weiterer Artikel, der zeigt, wie „mediale Finanzmarktbildung auf Österreichisch“ funktioniert. Die Quintessenz des Beitrages ist, dass Stop Loss-Limits für „Anleger“ grundsätzlich gut seien, aber während sogenannter „Flashcrashs“, also bei besonders gravierenden, kurzfristigen Börseabstürzen nicht gut funktionierten. Die Conclusio aus dieser Erkenntnis sei nun, dass man sich auch mit Derivaten „absichern“ könne.

Ich muss gestehen, dass mich solche Artikel mitunter etwas wütend machen. Die Aktie ist in unserem schönen Land als Spekulationsobjekt in Verruf geraten. Diesem Dilemma ist nur durch Aufklärung und Bildungserweiterung auf möglichst breiter Basis beizukommen. Es ist der Bevölkerung die Aktie als das zu erklären, was sie ist. Die Aktie ist nicht einfach irgend ein virtueller Eintrag in einem Depot, oder ein Tickersymbol, das durch geheime, manipulative Kräfte in irgendeine Richtung gelenkt wird. Nirgendwo sitzen die Rothschilds, George Soros, Vertreter von Goldman Sachs und Gordon Gekko in einem Raum und sinnieren darüber, wie sie die Welt über böse Aktienspekulationen noch mehr ausbeuten könnten. Die Aktie ist einfach nur ein klitzekleiner Anteil an einem Unternehmen. Sie verbrieft einen Funken Eigentum an einem lebendigen, wirtschaftlichen Organismus, der Arbeitsplätze bereitstellt, Dienstleistungen anbietet und damit echtes Geld mit echtem Kapital verdient.

Aus dieser ersten Erkenntnis ist sogleich die zweite Erkenntnis ableitbar, nämlich, dass eine Strategie zur Anlage in Aktien unternehmerisches Denken voraussetzt. Grundlage dieser Strategie ist die Bewertung des zugrundeliegenden Unternehmens. Es macht von der Methodik her keinen fundamentalen Unterschied, ob man das ganze Unternehmen kauft, oder nur einen Teil davon. Es wird das Unternehmen bewertet und dann gekauft, wenn die Bewertung einen höheren Wert signalisiert, als man momentan an Preis bezahlen muss. Vor einem Verkauf ist derselbe Prozess zu vollziehen. Das Unternehmen wird erneut bewertet, und wenn der Preis, den der Markt momentan bietet, höher ist, als der Wert, den man dem Unternehmen zugesteht, verkauft man.

Diese zweite Erkenntnis sollte eigentlich klarstellen, wie dumm automatisierte Stop-Limits für jemanden sind, der langfristig investieren will. Es macht keinen Sinn, automatisch zu verkaufen, nur weil der Preis gesunken ist. Man muss sich stattdessen die Zeit nehmen und herausfinden, ob auch der Wert des Unternehmens nach unten gegangen ist. Ein Verkauf wäre nur dann sinnvoll, wenn der Wert sogar noch stärker gesunken wäre, als der Preis. Nur so wird unternehmerisches Denken in der Welt der Geldanlage umgesetzt.

Warum verärgern mich solche Artikel so? Weil sie ein völlig falsches Bild von der Wirklichkeit vermitteln. Sie suggerieren, dass der Anleger immer bereit sein muss, schnell zu reagieren, sie machen einem weis, dass man unternehmerisches Risiko durch flotte Absicherungsverkäufe minimieren kann und sie lassen einen im Glauben, dass man nur durch geschicktes Markttiming (rechtzeitig verkaufen, wenn es fällt und rechtzeitig kaufen, wenn es wieder zu steigen beginnt) an der Börse Vermögen erwirtschaften und verwalten kann. All das sind aber Dinge, die der langfristig orientierte Privatanleger nicht braucht, und die österreichische Volkswirtschaft übrigens auch nicht.

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1. Falle, Mausefalle, http://www.shutterstock.com/de/pic-123571723/stock-photo-wooden-closeup-mouse-trap-on-a-white-background.html , (© www.shutterstock.com)   >> Öffnen auf photaq.com

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    Ich stimme hinsichtlich dieser Thematik dem Betreiber von valueandopportunity völlig zu. Die Dividendenrendite darf nach der Logik eines Value Investors schlichtweg überhaupt kein Anlagekriterium sein. Wenn man sich an einem Unternehmen beteiligt, das (hoffentlich regelmäßig) durch seine operative Tätigkeit überschüssiges Kapital generiert, hat das Management meines Erachtens einem ganz einfachen Schema zu folgen, das ökonomisch am meisten Sinn macht.

    1. Es ist zu prüfen, ob die finanzielle Stabilität der Gesellschaft gewährleistet ist. Wenn das nicht der Fall sein sollte, ist überschüssiges Kapital vorrangig zur Tilgung von Schulden zu verwenden.
    2. Wenn das Unternehmen auf einem guten Fundament steht, ist zunächst zu evaluieren, ob es sinnvolle Expansionsmöglichkeiten gibt, die eine zufriedenstellende Rentabilität auf das aufzubringende Kapital versprechen.
    3. Nur wenn weder Schuldentilgung, noch rentable Expansion umsetzbar scheinen, ist über eine Ausschüttung des überschüssigen Kapitals nachzudenken. Hier ist zunächst zu überlegen, ob die Aktie in Relation zum inneren Wert des Unternehmens eindeutig unterbewertet ist. Wenn das zutrifft, ist die Ausschüttung über Aktienrückkäufe vorzunehmen.
    4. Nur wenn keiner der drei oben geschilderten Fälle gegeben ist, ist über eine Ausschüttung im Wege einer Dividende nachzudenken.

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    Laut diesem Artikel ist die Förderung im Bakken erst bei 60 USD profitabel, jene im Eagle Ford Feld in Texas angeblich erst bei 80 USD. Ob diese Zahlen stimmen, kann ohnehin niemand verlässlich sagen, der nicht direkt vor Ort Öl fördert. Gewiss ist allerdings, dass solche Zahlen ohne Eigenkapitalkosten gerechnet werden. Das Bakken wird mittelfristig also auch Förderstellen abbauen, wenn der Preis bei 60 oder knapp darüber ist.

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