29.02.2016, 3157 Zeichen
Zum Wochenauftakt wurden die Inflationspreise veröffentlicht. Entgegen der Erwartungen, die von einem Anstieg von 0,3 Prozent ausgegangen waren, ist die Teuerungsrate hingegen um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat gesunken. Dies wiederum lässt EZB-Chef Draghi weiteren Spielraum, noch mehr Geld auf den Markt zu werfen. Ob dies allerdings langfristig wirklich einen nennenswerten Nutzen bringt, ist hingegen längst nicht so sicher, wie dies vielleicht gerne propagiert wird!
Die Pferde wollen nicht saufen...
Es ist ein altes Sprichwort, wenn man umschreiben möchte, dass gewisse Maßnahmen einfach nicht greifen wollen. Aktuell scheinen diese Pferde in Bezug auf Draghis Geldschwemme nicht saufen zu wollen, denn irgendwie lautet die Antwort auf das viele Geld, das die EZB auf den Markt wirft, noch mehr Geld. Der nächste Schritt wird wohl dann wirklich der Strafzins für normale Bankkunden sein, so dass das Geld nicht mehr auf dem Konto „gebunkert“ werden kann. Letztendlich muss man aktuell nach Produkten mit einer einigermaßen attraktiven Rendite fast schon vergeblich suchen. Entstehen so nicht vielleicht Blasen? Aktuell nur bedingt, da die Alternative zu einer äußerst überschaubaren Rendite eben Cash lautet, das auf dem Bankkonto schlummert. Daneben führt das billige Geld aber auch zu einem gewissen Grad an Verschuldung, die in der Hoffnung aufgebaut wird, dass ein konjunktureller Aufschwung zu einer dann attraktiven Rendite auf das aufgenommene Geld führt. Aber, wie bereits erwähnt, die berühmten Pferde saufen eben aktuell noch nicht...
Strafzinsen?
Wenn nun ein Strafzins als Maßnahme gegen den zuvor erwähnten „Spareffekt“ ergriffen wird, wäre die logische Konsequenz, das Geld vom Konto in Bargeld zu wechseln. Allerdings soll hier der erste Schritt zum Bargeldverbot ja offensichtlich bereits geplant sein. Jetzt wird der eine oder andere Leser sicherlich sagen, dass er noch nie einen 500 Euro Schein besessen hat. Das mag zwar richtig sein, allerdings stellt dieses Stück Papier eben den Wert von 500 Euro dar, die quasi vom Bankkonto darauf übertragen werden können (und irgendwann auch wieder zurück). Geht dies allerdings nicht mehr, weil eben Bargeld nur noch in kleinen Mengen mit Höchstgrenzen verwendet werden darf, muss man das Geld entweder (teilweise sinnlos) veranlagen oder aber Strafzinsen in Kauf nehmen. Von einer klaren Kontrolle mal ganz abgesehen. Unter diesem Hintergrund wirkt die politische Argumentation der Eindämmung von Verbrechen und Terrorismus mehr als nur vorgeschoben!
Schwierige Zeiten!
Wenn dann auch noch am Aktienmarkt ein Bärenmarkt folgen sollte, fällt für eine gewisse Zeit auch noch die Anlagemöglichkeit weg, mit welcher man einen Strafzins umgehen könnte. Sollte die Geldpolitik wirklich die eingeschlagene Richtung weiter verfolgen, sind das nicht unbedingt die besten Aussichten! Hier gilt es dann möglicherweise doch, kurzfristig das Pulver trocken zu halten und mit gering gehebelten Short-Positionen zum richtigen Zeitpunkt auch von einer solchen Tendenz zu profitieren.
Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen
Stephan Feuerstein
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kapitalmarkt-stimme.at daily voice: Im Jahr 2007 (bei den letzten ATX-Rekorden) hatte sich noch Politik noch gezeigt. Und 2025?
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