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Alles Lug und Betrug? Wirecard im Fokus (Andreas Kern)

Bild: © Aussendung, Wirecard AG: Starkes Umsatz- und Ergebniswachstum Q3 - Im dritten Quartal 2014 erhöhten sich die Umsatzerlöse im Konzern um 24,4 Prozent auf EUR 155,4 Mio. (Q3 2013: EUR 125,0 Mio.). Das EBITDA stieg

01.03.2016, 4679 Zeichen

Was sich derzeit rund um die im TecDAX gelistete Wirecard abspielt, liefert reichlich Stoff für einen spannungsgeladenen Wirtschaftskrimi. Die Aktie des nicht zum ersten Mal mit heftigen Vorwürfen konfrontierten Unternehmens verlor in der vergangenen Woche knapp ein Viertel ihres Wertes, nachdem die bislang unbekannte Firma „Zatarra Research“ einen umfangreichen Bericht vorgelegt und Wirecard darin unter anderem Geldwäsche, Betrug sowie ein Netz von Scheinfirmen unterstellt hatte. Die mit „Kursziel: Null Euro" versehene Studie bekommt zusätzliche Brisanz durch die Tatsache, dass die Aktie im Vorfeld wohl von mehreren Hedgefonds und einem kanadischen Pensionsfonds massiv geshortet wurde. Diesen Akteuren bescherte der Einbruch der Aktie natürlich enorme Kursgewinne. Der Vorstand des Dienstleisters für elektronische Zahlungssysteme hingegen wies sämtliche Vorwürfe als „verleumderisch und gänzlich unwahr“ zurück und erwarb als vertrauensbildende Maßnahme im großen Stile eigenen Aktien. Ähnlich agierten auch die Trader bei wikifolio.com, die bei Wirecard zuletzt mehrheitlich auf der Käuferseite standen. Doch es gibt auch einige Marktteilnehmer, die mit Blick auf die Ereignisse Vorsicht walten lassen.

Dazu zählt zum Beispiel Heribert Schwarzenberg („HSG51“), der die Aktie von Wirecard schon im Herbst 2013 in sein wikifolio„Klein aber fein“ aufgenommen hatte. Für dieses Depot werden Aktien nach einer für Laien recht komplex anmutenden mathematischen Berechnung eines „Wachstumskanals“ ausgewählt. In den vergangenen zwei Wochen wurde die Position bei dem TecDax-Wert dann streng nach Regelwerk verkleinert: „Heutige Kurskapriolen von Wirecard sorgen für Verlassen des Wachstumskanals, daher Teilausstieg mit einem Drittel des Bestandes“. Durch die Verkäufe konnten trotz des Kurseinbruchs immer noch Gewinne zwischen 11 und 43 Prozent realisiert werden. In dem aktuell aus 12 Aktien und gut 20 Prozent Cash bestehenden wikifolio ist Wirecard jetzt noch mit 8 Prozent gewichtet. Im Fokus stehen hier „kleinere europäische und nordamerikanische Unternehmen oder Werte, die in Deutschland nicht so sehr bekannt sind und ein geringes Handelsvolumen aufweisen“. Voraussetzung für eine Aufnahme ist, dass das durchschnittliche jährliche Kurswachstum der Aktien bei gleichzeitig geringerer Volatilität deutlich höher ausfällt als am Gesamtmarkt. Mit dieser Strategie konnte seit dem Start Mitte 2013 eine Performance von rund 30 Prozent generiert werden. Das kurze Zeit später emittierte wikifolio-Zertifikat verbucht Zuwächse in ähnlicher Größenordnung. Demgegenüber steht ein Maximalverlust von bislang gut 19 Prozent. Stephan Fritsch („Stravestor“) hingegen hat bei Wirecard erst vor kurzem zugegriffen. Ende Januar erwarb der promovierte Diplom-Kaufmann die Aktie für sein wikifolio „Fundamentales Wachstum“. Nach dem Kursrutsch der vergangenen Tage wurde die Position dann nicht etwa verkauft, sondern weiter vergrößert: „Nach dem vermutlichen short-selling Angriff gestern gehe ich davon aus, dass sich Wirecard wieder prozentual zweistellig erholt“. Mit einem Depotanteil von 5 Prozent spielt die Aktie in der wikifolio-Elf des Trades aber trotzdem nur eine Nebenrolle. Den Schwerpunkt seiner Analyse legt der Trader, der „Gründlichkeit vor permanente Handelsaktivität“ propagiert, auf die fundamentalen Daten der Unternehmen. Das hat dem wikifolio in den vergangenen gut drei Jahren ein beachtliches Plus von 66 Prozent beschert, wobei der stärkste Kursrückgang gut 19 Prozent betrug. Das seit Oktober 2014 investierbare wikifolio-Zertifikat liegt mit 22 Prozent im Plus. In den vergangenen Monaten musste das wikifolio durch die Aktienmarktschwäche zwar einen leichten Rückschlag hinnehmen. Auch dank des Einbaus von Absicherungspositionen hielten sich die Verluste aber in Grenzen. Die 3-Monats-Performance etwa zeigt ein Minus von lediglich rund 5 Prozent.

          

Name ISIN TradingVolume All AbsoluteBuys AbsoluteSells InvestmentUniverse Buys% Sells%
Wirecard DE0007472060 5.477.273,77 1389 890 499 Aktien TECDAX 64% 36%
AIR BERLIN GB00B128C026 24.992,61 351 158 193 Aktien Sonstige 45% 55%
Hugo Boss DE000A1PHFF7 489.973,43 326 253 73 Aktien MDAX 78% 22%
Bayer DE000BAY0017 1.568.834,37 291 189 102 Aktien Europa Select 65% 35%
Daimler DE0007100000 425.786,90 288 198 90 Aktien Europa Select 69% 31%
BASF DE000BASF111 959.864,02 269 180 89 Aktien Europa Select 67% 33%
Nordex DE000A0D6554 1.376.252,00 262 148 114 Aktien TECDAX 56% 44%
VW DE0007664039 1.927.669,11 252 146 106 Aktien DAX 58% 42%
BarrickGold CA0679011084 200.413,38 219 98 121 Aktien USA Select 45% 55%
Fresenius SE DE0005785604 1.059.576,82 211 107 104 Aktien DAX 51% 49%

 

Alle wikifolios mit Wirecard (ISIN: DE0007472060) im Depot

Im Original hier erschienen: Alles Lug und Betrug? Wirecard im Fokus


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Letzter SK:  44.84 ( 0.63%)

Bayer
Akt. Indikation:  36.31 / 36.49
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Letzter SK:  36.50 ( 0.47%)

Fresenius
Akt. Indikation:  47.45 / 47.67
Uhrzeit:  13:04:16
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Letzter SK:  47.56 ( -0.73%)

Mercedes-Benz Group
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Nordex
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Uhrzeit:  13:04:06
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Letzter SK:  28.74 ( -0.35%)

TECDAX Letzter SK:  28.74 ( -0.28%)
Wirecard
Akt. Indikation:  0.06 / 0.06
Uhrzeit:  20:55:09
Veränderung zu letztem SK:  875.00%
Letzter SK:  0.01 ( 0.00%)



 

Bildnachweis

1. Wirecard AG: Starkes Umsatz- und Ergebniswachstum Q3 - Im dritten Quartal 2014 erhöhten sich die Umsatzerlöse im Konzern um 24,4 Prozent auf EUR 155,4 Mio. (Q3 2013: EUR 125,0 Mio.). Das EBITDA stieg , (© Aussendung)   >> Öffnen auf photaq.com

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    Was sich derzeit rund um die im TecDAX gelistete Wirecard abspielt, liefert reichlich Stoff für einen spannungsgeladenen Wirtschaftskrimi. Die Aktie des nicht zum ersten Mal mit heftigen Vorwürfen konfrontierten Unternehmens verlor in der vergangenen Woche knapp ein Viertel ihres Wertes, nachdem die bislang unbekannte Firma „Zatarra Research“ einen umfangreichen Bericht vorgelegt und Wirecard darin unter anderem Geldwäsche, Betrug sowie ein Netz von Scheinfirmen unterstellt hatte. Die mit „Kursziel: Null Euro" versehene Studie bekommt zusätzliche Brisanz durch die Tatsache, dass die Aktie im Vorfeld wohl von mehreren Hedgefonds und einem kanadischen Pensionsfonds massiv geshortet wurde. Diesen Akteuren bescherte der Einbruch der Aktie natürlich enorme Kursgewinne. Der Vorstand des Dienstleisters für elektronische Zahlungssysteme hingegen wies sämtliche Vorwürfe als „verleumderisch und gänzlich unwahr“ zurück und erwarb als vertrauensbildende Maßnahme im großen Stile eigenen Aktien. Ähnlich agierten auch die Trader bei wikifolio.com, die bei Wirecard zuletzt mehrheitlich auf der Käuferseite standen. Doch es gibt auch einige Marktteilnehmer, die mit Blick auf die Ereignisse Vorsicht walten lassen.

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      1983
      Grey Editions