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Bitte nicht immer im Krisenmodus agieren ... (Alois Wögerbauer)

Bild: © www.shutterstock.com, Euro Symbol, European Central Bank (ECB), EZB in Frankfurt - http://www.shutterstock.com/pic-124193863.html - www.shutterstock.com

Autor:
Alois Wögerbauer

Fondsmanager und Chef der 3 Banken Generali Investment

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02.03.2016, 1547 Zeichen

Die EZB hat durch die Kommentare der vergangenen Wochen einmal mehr eine Erwartungshaltung für die kommende Sitzung im März aufgebaut. Wir sehen das kritisch. Einerseits weil das Aufbauen von Erwartungen die Gefahr von Enttäuschungen in sich trägt, wenn letztendlich das Versprochene nicht restlos eingehalten werden kann. Anderseits weil wir Zweifel haben, dass neue Aktivitäten den gewünschten Erfolg bringen. Der Ölpreis kann nicht durch Gelddrucken stabilisiert werden, sondern einzig und allein durch sinkende Fördermengen.

Chinas Wachstum war stark schuldenbasiert und zeigt die für einen Wachstumsmarkt typischen Fehlallokationen und Überschusskapazitäten. Ein Rückbau dieser Entwicklung ist normal, ist nötig, ist schmerzvoll, kann gelingen und braucht vor allem Zeit. Eine Erhöhung des Anleihekaufprogramms der EZB ändert nichts an diesem nicht ausbleibenden Prozess.

Die Strategie „more of the same“ kann daher nicht mehr der Königsweg sein. So richtig die Aktionen der EZB im Rahmen der EURO-Krise waren – jetzt sind sie zu hinterfragen. Anstatt an den Märkten immer neue Erwartungen zu schüren, wäre es besser genau diese Erwartungen zu reduzieren.

„Liebe Finanzmärkte, liebe Manager der Staatsschulden – Ihr müsst irgendwann wieder lernen, ohne unsere Hilfe zu leben“ wäre die bessere Botschaft – weil sie nicht ausbleiben wird. Außerdem muss die Frage erlaubt sein: Wer immer im Krisenmodus agiert, muss sich überlegen, was er dann noch Neues tut, wenn aus einer eigentlich nur flauen Entwicklung wirklich eine echte Krise werden würde.


(02.03.2016)

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