12.05.2016, 1919 Zeichen
Das angesehene "Handelsblatt" beschäftigte sich jüngst mit den "7 Sünden der Marktwirtschaft. Demnach schädigen umstrittene Praktiken die Reputation sowohl von Unternehmen als auch von Managern in der Gesellschaft. Die schlichte Argumentation, dass dabei keine Gesetze verletzt werden, überzeugt nicht. Von einer breiten Öffentlichkeit wird Anstand, Fairness und ethisches Handeln erwartet. Das Ausnützen formaler Schwächen und Lücken in Gesetzen und Vorschriften ist nicht zu tolerieren.
- Maßlosigkeit: Viel Geld für wenig Leistung. Hohe Boni und Prämien sind nur zu oft nicht gerechtfertigt.
- Korruption: verfälscht den Wettbewerb und ruiniert das Gemeinwesen
- Steuerflucht: begünstigt „die "Reichen“, ist Gift für den Sozialstaat und gefährdet den sozialen Frieden
- Umweltverschmutzung: bedroht vor allem die Lebensqualität und die Zukunft der nächsten Generation
- Machtmissbrauch: mit Geld wird auf die Festlegung von Regeln massiv Einfluss ausgeübt. Selektiver Lobbyismus und Finanzierung von Politikern wie Parteien haben eine starke Auswirkung.
- Ausbeutung: Billiglöhne und unwürdige Arbeitsbedingungen lassen ein modernes Sklaventum entstehen
- Verbrauchertäuschung: unverständliches, seitenlanges Kleingedrucktes verwirrt den Konsumenten und behindert gegen Unzulänglichkeiten gerichtlich vorzugehen
Es ist weitgehend unbestritten, dass der Kapitalismus wesentlich zur wirtschaftlichen Entwicklung und zum Wohlstand in der breiten Bevölkerung beigetragen hat. Mangels Alternativen geht es nicht darum ein gänzlich neues System zu entwickeln, sondern die schädlichen Auswirkungen des Kapitalismus und der Marktwirtschaft zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Fehlentwicklungen, die zur Finanzkrise geführt haben, werden jetzt mühsam aufgearbeitet bzw. beseitigt. Noch ist viel Arbeit zu tun, die Gefahren sind noch nicht ausreicht gebannt und die unterschiedlichsten Risken werden noch nicht zufriedenstellend beherrscht.
Wiener Börse Party #1058: ATX vor dem Dezember-Verfall etwas schwächer, EVN mit der schönen 3; Opening Bell Thomas Hahn
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