22.07.2016, 3741 Zeichen
Das Übernahmekarussel beim Roboterhersteller KUKA (WKN: 620440 / ISIN: DE0006204407) läuft weiterhin. Anleger fragen sich angesicht des Ausstiegs der bisherigen Großaktionäre, ob sie ebenfalls das Angebot annehmen sollen oder nicht. Es besteht ja außerdem auch die Möglichkeit die Aktien über die Börse zu verkaufen. Fragen über Fragen, auf die wir kurz eingehen wollen.
Anlass für den heutigen Artikel, ist die Email einer Leserin, die ich ohne Namen diesem Artikel voranstelle:
Habe ja Kuka Aktien (leider recht spät gekauft bei 71 €, im September letzten Jahres).
Jetzt habe ich das Barabfindungsangebot von Midea von 115 € vorliegen. Kann ich bis 1.8. annehmen. Die Zahlung erfolgt vermutlich erst im März kommenden Jahres, warum auch immer vielleicht ist das so üblich. Beim ersten Barabfindungsgebot konnte Midea 85 % der Anteile erwerben (die hatten vorher aber schon 30%), wird jetzt also bald nicht mehr im M Dax sein die Kuka, und jenachdem wie es weiter geht, auch nicht mehr viel gehandelt, weil der Free Float zu gering.
Sollte ich die Aktien jetzt verkaufen oder denkst du es könnte noch weiter gehen mit der Kurssteigerung? Die Auftragsbücher sind voll habe ich gelesen. Wenn die Chinesen nicht drängeln würden, würde ich nicht verkaufen. Roboter sind die Zukunft.
Zunächst kurz zu den Fakten. Das bisherige Angebot zu 115 Euro je Aktie wurde von einer unerwartet großen Menge an Investoren angenommen. Da zum 15. Juli 2016 Midea 72,18 Prozent der KUKA-Aktien angedient bekommen hat, beträgt der von Midea gehaltene Anteil 85,69 Prozent des ausgegebenen Grundkapitals. Vor diesem Hintergrund wurde eine Verlängerung des Angebots bekannt gegeben: „Nach dem Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz (WpÜG) können Aktionäre, die ihre Aktien nicht eingereicht haben, das Angebot noch während der zusätzlichen zweiwöchigen Annahmefrist annehmen, die am 21. Juli 2016 beginnen und am 3. August 2016 um 24:00 Uhr (Ortszeit in Frankfurt am Main) enden wird.“
Aktionäre haben also noch etwas Zeit sich zu entscheiden. Der Punkt der Leserin mit dem späten Zahlungstermin findet sich in der Angebotsunterlage unter Punkt 11.7. „Die Abwicklung des Angebots und die Zahlung des Angebotspreises an die annehmenden KUKA-Aktionäre kann sich aufgrund der erforderlichen Freigabeverfahren (vgl. Ziffern 13.1.2 bis 13.1.3 dieser Angebotsunterlage) bis nach dem 31. März 2017 verzögern oder bei Erlöschen des Angebots ganz entfallen.“
Damit dürfte auch das Rätsel des niedrigeren Kurses nachvollziehbar erklärt werden. Immerhin hat die Aktie nie die 115 Euro erreicht. Kurz gesagt: Wenn aktuelle KUKA-Aktionäre auf die 115 Euro von Midea noch einige Zeit warten müssen, muss der aktuelle und sofort realisierbare Erlös an der Börse niedriger sein. Der Abstand beträgt derzeit rund 6 Euro. Anleger haben also die Wahl: Sofort 109 Euro oder später 115 Euro. Entscheidend dafür sind u.a. zahlreiche Kartellbehörden.
Last but noch least bleibt noch die Möglichkeit des Haltens und Abwartens. Die Erfahrung mit anderen Übernahmen hat aber gezeigt, dass Übernahmeangebote selten verbessert werden. Erst recht bei so hohen Annahmequoten im ersten Schritt. Anleger müssten also auf fragwürdige Kursgewinne in der Zukunft setzen. Da KUKA aber gleichzeitig in absehbarer Zeit aus dem MDAX verschwinden wird und dadurch auch vom Radar der Anleger, ist dies ein riskantes Spiel. Egal wie gut das Geschäft bei KUKA läuft.
Letztlich hängt die Entscheidung: „Übernahmeangebot annehmen, verkaufen oder halten?“ vom persönlich Risikoprofil ab.
Melden Sie sich hier für unsere kostenlosen Newsletter an. Sie finden dort unser kostenfreies Newsletter-Angebot mit dem Namen “Die Börsenblogger Auf die Schnelle” (Wochentags) und “Die Börsenblogger D-A-CH Rundschau” (Samstags).
Börsepeople im Podcast S22/15: Peter Bösenberg
DAX Letzter SK: 0.00 ( 1.00%)
KUKA
Uhrzeit: 13:50:03
Veränderung zu letztem SK: 0.30%
Letzter SK: 83.90 ( 0.00%)
Bildnachweis
1.
Kuka
, (© finanzmarktfoto.at/Martina Draper) >> Öffnen auf photaq.com
Aktien auf dem Radar:VIG, Austriacard Holdings AG, Amag, Palfinger, Pierer Mobility, EuroTeleSites AG, CPI Europe AG, ATX, ATX Prime, ATX TR, ATX NTR, DO&CO, Erste Group, Rosgix, CA Immo, voestalpine, Warimpex, Frequentis, Heid AG, Wolford, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, AT&S, EVN, FACC, Österreichische Post, RHI Magnesita, Semperit, E.ON , Zalando, Fresenius Medical Care.
Random Partner
Austriacard Holdings
AUSTRIACARD HOLDINGS AG nutzt über 130 Jahre Erfahrung in den Bereichen Informationsmanagement, Druck und Kommunikation. Das Unternehmen bietet eine umfassende Palette an Produkten und Dienstleistungen, darunter Zahlungslösungen, Identifikationslösungen, Chipkarten, Kartenpersonalisierung, Digitalisierungslösungen und sicheres Datenmanagement.
>> Besuchen Sie 62 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Latest Blogs
» ATX-Trends: Erste Group, RBI, EVN, VIG, AT&S ...
» Österreich-Depots: Immer wieder am All-time-High gescheitert (Depot Komm...
» Börsegeschichte 18.12.: ams, voestalpine, Semperit, CA Immo (Börse Gesch...
» Nachlese: Wolfgang Matejka, Gunter Deuber und Christian Drastil werden a...
» PIR-News: EVN, RBI, Strabag, Erste Group, Research zu Uniqa (Christine P...
» Wiener Börse Party #1058: ATX vor dem Dezember-Verfall etwas schwächer, ...
» Wiener Börse zu Mittag leichter: EVN, Porr, Pierer Mobility gesucht
» Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Vienna Calling am 29.12., Lars Reichel ...
» ATX-Trends: VIG, RBI, Bawag, AT&S ...
» Österreich-Depots: Kleine Korrektur (Depot Kommentar)
Useletter
Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab.
Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.
Newsletter abonnieren
Runplugged
Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)
per Newsletter erhalten
- wikifolio whispers a.m. Berkshire Hathaway, Klöck...
- ATX-Trends: Erste Group, RBI, EVN, VIG, AT&S ...
- Wie Grammer, Noratis, Ibiden Co.Ltd, Verbio, Pant...
- Wie Wirecard, Rocket Internet, SMA Solar, Deutsch...
- Wie Procter & Gamble, Merck Co., Chevron, Verizon...
- Wie Siemens Energy, Deutsche Bank, Airbus Group, ...
Featured Partner Video
Börsepeople im Podcast S22/13: Roland Meier
Roland Meier ist Ex-CEO von TeleTrader, Gründer von Prive Technologies in Europa und neuerdings auch für Oaklins in Wien tätig, wir starten beim Facultas Verlag, gehen unsere intensive (und gute!) ...
Books josefchladek.com
Claudia Andujar
Genocídio do Yanomami
2025
Void
Oliver Gerhartz
The waning season
2025
Nearest Truth
Adriano Zanni
Estratti di giorni cupi
2025
Boring Machines
Ció Prat i Bofill
Milions d’estels i un somni
2025
Self published
