15.08.2016, 3003 Zeichen
In Österreich gilt die voestalpine (WKN 897200 / ISIN: AT0000937503) (man beachte, dass das e am Ende ausgesprochen wird) als einer der größten Arbeitgeber und mit Blick auf die Vergangenheit gleichzeitig auch als Vorzeigeunternehmen. Seit dem Börsengang im Jahr 1995 hat sich das Linzer Unternehmen dabei gewandelt, wie kaum ein anderer Konzern in Österreich.
Stand Jahrzehnte die Stahlerzeugung im Vordergrund, liegt der Schwerpunkt der Arbeit nun auf innovativer Hochtechnologie, vor allem für alle Facetten der Mobilität. Dabei reicht die Bandbreite von speziellen sicherheitsrelevanten Bauteilen für die Automobilindustrie, über die Aufhängungen von Flugzeugturbinen bis zu kompletten Schienensträngen für Hochgeschwindigkeitszüge. Diese Erfolge, die unter anderem zu zahlreichen Marktführerschaften führten, sind in der Forschung begründet. Heute ist voestalpine das forschungsintensivste Unternehmen Österreichs. Dieser Wandel wird besonders am Konzernsitz in Linz deutlich, wo alte Stahlindustrie und hochmoderne Technologie aufeinandertreffen.
Wer einmal große deutsche Industriestädte im Ruhrgebiet oder die Chemiemetropolen Ludwigshafen und Leverkusen besucht hat, dürfte von Linz ähnliche Vorstellungen haben. Doch die Heimat der Linzer Torte hat spätestens seit 2009, als Linz Europäische Kulturhauptstadt war, den Ruf als Industriestadt verloren. Mitentscheidend dafür war auch die Einrichtung der „voestalpine Stahlwelt“ – einer sehr spannenden und informativen Schau rund um die Geschichte und Zukunft des Werkstoffs Stahl und der Geschichte von voestalpine. Ein Besuch dort lohnt sich auf jeden Fall. Neben kurzweiligen Führungen durch die Ausstellung kann man auch eine spannende Bustour durch das Werk machen. Die Faszination eines Hochofens dürfte auch heute noch bei Jung und Alt ziemlich groß sein, erst recht wenn man sich vor Augen führt, dass die Stahlerzeugung einer der Meilensteine der Industrialisierung ist und noch immer am Anfang vieler hochtechnologischer Produkte steht.
Ein unerwarteter Ort, um auf Produkte von Voestalpine zu stoßen, ist die Tourenwagen-Rennserie DTM. Dort basieren die Fahrzeuge auf einer Hightech-Konstruktion aus einem Kohlefaser-Monocoque und einem Überrollkäfig aus hochfestem Stahl. Zum Einsatz kommen dort u.a. Hochleistungsstähle wie phs-ultraform® von voestalpine setzen, deren Festigkeit doppelt so hoch ist wie die normaler Stähle. Diese Eigenschaft erlaubt zudem dünnere und somit leichtere Bauteile, was wiederum Kraftstoff einspart. Auch hierzu bietet die Stahlwelt einen Einblick, der es erleichtert den Wandel zu verstehen, den die voestalpine weg vom klassischen Stahlkonzern hin zu einem stahlbasierten Technologie- und Industriegüterkonzern, durchlebt hat.
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