17.03.2017, 3610 Zeichen
Die Angst vor einem deutlichen Inflationsanstieg um geht um. Im Februar notierte die US-Inflationsrate bei historisch straffen 2,7 Prozent. Für Deutschland wurde eine Februarteuerung von 2,2 Prozent errechnet, für den Euroraum lag die Inflationsrate bei 2,0 Prozent. Analysten schreiben diese Zahlen teilweise bis zum Jahresende fort.
Dies ist inkorrekt, denn schon im März sollten die Inflationsraten zurückfallen. Für den Euroraum könnte es einen ganzen Prozentpunkt nach unten gehen (von 2,0 auf 1,0 Prozent; siehe Pfeil folgender Chart).
Der Ölpreis kann nur noch wenig zur Inflation beitragen, da er in den vergangenen 12 Monaten in einer Seitwärtsspanne verharrte. Zudem kam es im Euroraum von Februar auf März 2016 zu einem ungewöhnlich hohen, teils durch den Ölpreis bedingten Inflationssprung von 1,2 Prozent (Monatsveränderung!). Dieser drastische Anstieg sorgt für einen hohen Basiseffekt und zieht die Inflationsrate jetzt nach unten. In den USA verlief die damalige Bewegung verhaltender, weshalb der Fall der US-Inflationsrate abgemildert wird.
Die Frage stellt sich, ob und wie sich die Inflationsdifferenz USA/Euroland auf den Kursverlauf des Euro/Dollar auswirken wird. Hier kommt die Realzinsdifferenz ins Spiel, die sowohl die Zins- als auch die Inflationsdifferenz berücksichtigt. Gerechnet ist diese Differenz bis einschließlich März.
Danach sollte der Euro positiv beeinflusst werden, der US-Dollar entsprechend negativ. Ein negativer US-Dollar ist in der Regel mit einem steigenden Goldpreis und fallenden Zinsen korreliert.
Auf dem folgenden Chart wird die Abhängigkeit der Inflationsrate vom Ölpreis deutlich. Dargestellt sind die Ölpreisveränderung gegenüber dem Vorjahresmonat sowie die US-Inflationsrate (ebenfalls Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat).
Danach bedeutet der Februar 2017 (siehe Pfeil obiger Chart) den Hochpunkt der Ölpreis-veränderungsrate. Da Ölpreisveränderungsrate und Inflationsrate parallel laufen, sollte sich im Februar ein vorläufiges Hoch der US-Inflationsrate ergeben.
Wo bleiben die Zweitrundeneffekte wie beispielsweise die Lohninflation? Sie sollte sich in der weniger volatilen Kerninflationsrate widerspiegeln. Diese wird ohne Energie- und Lebensmittelpreise errechnet. In Euroland überstieg die Kerninflationsrate zuletzt im Februar 2014 die 1-Prozent-Marke. Aktuell notiert sie bei 0,9 Prozent. Die Stabilität des Kerninflations-Korridors (0,7 bis 1,0 Prozent) ist bemerkenswert.
In den USA notiert die Kerninflation seit dem Jahr 2012 um die 2-Prozent-Marke. Der Korridor verläuft zwischen 1,6 und 2,3 Prozent, also etwa ein Prozent höher als im Euroraum. Diese Werte zeigen nichts Außergewöhnliches an, erst recht keine Lohninflation.
Und schließlich befinden sich die US-Einkaufsmanagerindizes an einem oberen Anschlag, ähnlich wie dies 2011 und 2014 der Fall war.
Damals ergab sich jeweils eine Inflations- und Ölpreishoch.
Wichtige Inflationshochs könnten sowohl in den USA als auch im Euroraum bereits im Februar 2017 erzielt worden sein. Ein starker Renditeanstieg erscheint in einem solchen Szenario unwahrscheinlich. Euro und Gold würden Unterstützung finden.
Ein Beitrag von Robert Rethfeld.
Robert Rethfeld betreibt den Börsendienst Wellenreiter-Invest. Kernprodukt ist ein handelstäglich erscheinender, abonnementsbasierter Börsenbrief. Seit Ende der 80er Jahre lebt er im Vordertaunus, zunächst in Bad Homburg und seit dem Jahr 1999 in Oberursel. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und hält sich durch Laufen im Taunus sowie durch Golfspielen fit.
P.S. Ein kostenloses 14tägiges Schnupperabonnement erhalten Sie unter www.wellenreiter-invest.de
Wiener Börse Party #1056: ATX minimalistisch zu neuem Rekord, Wienerberger top, hohe Volumina Erste Group, Opening Bell Claudia Eder
Gold Letzter SK: 0.00 ( -0.47%)
Bildnachweis
Aktien auf dem Radar:VIG, Austriacard Holdings AG, Amag, Pierer Mobility, EuroTeleSites AG, Addiko Bank, CPI Europe AG, Wienerberger, Zumtobel, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Kapsch TrafficCom, AT&S, EVN, Flughafen Wien, Österreichische Post, Semperit.
Random Partner
FACC
Die FACC ist führend in der Entwicklung und Produktion von Komponenten und Systemen aus Composite-Materialien. Die FACC Leichtbaulösungen sorgen in Verkehrs-, Fracht-, Businessflugzeugen und Hubschraubern für Sicherheit und Gewichtsersparnis, aber auch Schallreduktion. Zu den Kunden zählen u.a. wichtige Flugzeug- und Triebwerkshersteller.
>> Besuchen Sie 62 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Latest Blogs
» Wiener Börse Party #1056: ATX minimalistisch zu neuem Rekord, Wienerberg...
» Österreich-Depots: Knapp unter High (Depot Kommentar)
» Börsegeschichte 16.12.: Extremes zu Erste Group (Börse Geschichte) (Börs...
» Wiener Börse am Nachmittag unverändert: Wienerberger, Austriacard und UB...
» Nachlese: Heiko Thieme Investor Relations, Jahreswechsel Info (audio cd.at)
» Research zu RBI, News zu Flughafen Wien, Frequentis, Kapsch TrafficCom, ...
» Öko-Invest-Editorial ausnahmsweise von Christian Drastil (Christian Dras...
» LinkedIn-NL: Mit meinen Offline-Kabarettisten (samt Veranstaltungen) und...
» Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. VIG Verdoppler, Roland Meier, BNP Parib...
» ATX-Trends: RBI, Polytec, VIG, Uniqa ....
Useletter
Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab.
Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.
Newsletter abonnieren
Runplugged
Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)
per Newsletter erhalten
- Wiener Börse Nebenwerte-Blick: Austriacard steigt...
- Wiener Börse: ATX geht behauptet aus dem Dienstag...
- Wiener Börse Party #1056: ATX minimalistisch zu n...
- Wie Zumtobel, Austriacard Holdings AG, Addiko Ban...
- Wie Wienerberger, SBO, OMV, Andritz, Bawag und CP...
- Österreich-Depots: Knapp unter High (Depot Kommen...
Featured Partner Video
kapitalmarkt-stimme.at daily voice: Am Montag startet das Xetra Retail Service, d.h. deutlich längere Handelszeiten in Frankfurt. Und Wien?
kapitalmarkt-stimme.at daily voice auf audio-cd.at: Am Montag startet das Xetra Retail Service, dh. deutlich längere Handelszeiten für Private, statt bisher 9:00 bis 17:30 heisst es künftig 8:00 bi...
Books josefchladek.com
Adriano Zanni
Sequenze di Fabbrica
2025
Boring Machines
Daniele Torriglia
Il senso della presenza
2025
Self published
Erich Einhorn
Im Flug nach Moskau
1959
Artia
Elizabeth Alderliesten
Remember Who You Once Were
2024
Self published
