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Erste Anzeichen des Zeitenwandels bei Ford (trading-treff.de, Christoph Scherbaum)

Autor:
Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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18.05.2017, 5231 Zeichen

Für die etablierten Autohersteller werden die Zeiten nicht besser. Die Kostenstruktur ist im Vergleich zu den Neuen Spielern auf dem Feld nicht mehr Konkurrenzfähig. Es treten erste Anzeichen des Zeitenwandels bei Ford auf. $3 Mrd. sollen in den kommenden Jahren eingespart werden, wie Bloomberg letztens berichtete. Das geschieht mit dem Ziel, die großen Investitionen im Bereich der Electric Vehicle und Self Driving Cars Technologie aufzufangen. Der Fokus liegt auf den Kosten und dem Profit.

Erste Entlassungen

Aufgrund der Tatsache, dass die Produktion eines Electric Vehicle wesentlich einfacher ist, wird natürlich zuerst an den Personalkosten gespart. Ford will laut Medienberichten 10% seiner Belegschaft entlassen. Die Hauptlast der Stellenstreichungen soll auf Nordamerika und Asien entfallen. Ford beschäftigt zur Zeit ca. 200000 Menschen, das bedeutet, dass 20000 Mitarbeiter entlassen werden sollen. Das wird nur der Anfang sein, sollte Peak Car Wirklichkeit werden. Zu dem Thema Peak Car schrieb ich im Jahr 2015:

Man muss sich vor Augen führen, dass alle PKWs auf der Welt zusammen einen Wert von ca. 20 Billionen USD ausmachen. Der Ausnutzungsgrad dieser 20 Billionen USD liegt gerade einmal bei ca. 5%, was bedeutet, dass 95% der 20 Billionen USD nicht genutzt vor sich hin gammeln. Vor dem Hintergrund muss auch noch gesagt werden, dass die Generation der Millenials weniger Fahrzeuge besitzt, als die vorherigen Generationen. Man möchte meinen das „Peak Car“ inzwischen erreicht wurde. Denn es ist kaum vorstellbar, dass wenn in Zukunft mehr Menschen sich ein Auto theoretisch leisten können, wir als Menschheit noch einmal 20 Billionen USD in kaum genutzten Fahrzeugen versenken. Schon allein aus Platz und Umweltschutzgründen in den Urbanen Zentren dieser Welt, ist dieses nicht mehr möglich.

Der Druck der neuen Konkurrenz wird stetig anwachsen und die Alte Garde der Autoindustrie wird schlussendlich zu einem gehetzten Akteur, der nicht mehr agieren, sondern nur noch reagieren wird.

Die neue Konkurrenz

Die neuen Spieler auf dem Feld sind zum einen Hersteller wie Tesla , doch drängen zunehmend andere Konzepte in den Markt. Die Hersteller werden zu reinen Hardware Lieferanten degradiert, sollten sie es überhaupt überleben. Sie werden zu etwas, was Foxconn heute für die Handyindustrie ist, ein Hardwarezulieferer, die Software Plattformen sind die eigentlichen Profiteure. Solche Plattformen liegen auch bei der Mobilität im Trend. Waymo arbeitet nun mit Lyft zusammen und bietet im Großraum Phoenix, Arizona, seinen Autonomen Fahrservice an. Dieser Fahrservice ist in der jetzigen Beta Phase für die Nutzer Umsonst. Doch sollte es einen nicht verwundern, wenn auch in Zukunft dieser Service dem Nutzer keine direkten Kosten bereitet. So wie auch die Benutzung von Google Search nichts kostet, so könnte es auch mit einer Mobilitätsplattform sein. Die Marktdurchdringung wäre innerhalb kürzester Zeit gegeben und am Ende heißt es The Winner Takes it all. Das Gesetz der Plattform Ökonomie, ganz einfach.

Erste Anzeichen des Zeitenwandels bei Ford im Chart
Ford im Point and Figure Chart
Ford im Point and Figure Chart

Schauen wir hier auf den Point and Figure Chart von Ford, fällt uns sofort auf: Stärke sieht anders aus. Während die Börsen von Hoch zu Hoch eilen, konnte die Aktie keinen Meter mehr gut machen. Die Aktie fällt seit 2014 kontinuierlich. Hier im Point and Figure Chart dominieren eindeutig die Bären. Auch hat die Aktie eine deutliche Underperformance gegenüber der Peer Group.

Ford im Monats Bar Chart, Trendbruch
Ford im Monats Bar Chart, Trendbruch

Der Kurs von Ford ist gerade dabei die seit 2009 existierende Trendlinie 1 zu unterschreiten. Das wäre für die Aktie äußerst negativ und die Gefahr sehr groß, dass auch hier die Bären die Richtung diktieren werden. Solang die Unterstützung A hält ist das nicht der Fall, doch sollte das nicht der Fall sein, geht der Bruch von der Trendlinie 1 mit zwei weiteren Argumenten einher. Einmal wird durch ein weiteres absinken des Kurses ein Neues Momentum Tief (B) geformt, was den Bruch bestätigt und das zweite Argument was für die Bären spricht ist das Impuls System (C).

Das Impuls System, dass von Alexander Elder erfunden wurde, zeigt schon jetzt an, dass die Bären das Ruder fest in der Hand haben. In der Situation ist Sell Short erlaubt oder keine Position in der Aktie. Jedoch sollte auf keinen Fall eine Long Position eingegangen werden. Das Impuls System ist ein einfaches Ampel System, dass auf einem Gleitenden Durchschnitt in Verbindung mit dem Momentum basiert.

Bricht die Unterstützung A, sprechen die beiden aufgeführten Argumente dafür, die Aktie zu verkaufen. Den SL setze ich über das März Hoch, das erste Take Profit Ziel liegt bei diesem Trade bei ca. $8 je Aktie.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim lesen unserer Seite und ein erfolgreiches Trading. Weitere Trading Ideen finden Sie hier.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr ORBP


Dieser Beitrag von ORBP wurde von trading-treff.de zur Verfügung gestellt. Dort gibt es Analysen, Wissen und Emotionen zum Trading.

ORBP ist ein Spezialist im Währungshandel, exotischen Wertpapieren und Konjunkturanalysen. Das große Bild ist hierbei maßgeblich und wird objektiv unter die Lupe genommen. Verfolgen Sie ORBP erhalten Sie einen neuen Blick auf die Zusammenhänge der Weltmärkte.

 


(18.05.2017)

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Ford Motor Co.
Akt. Indikation:  11.45 / 11.47
Uhrzeit:  23:00:01
Veränderung zu letztem SK:  2.55%
Letzter SK:  11.18 ( -0.46%)

Tesla
Akt. Indikation:  385.05 / 385.40
Uhrzeit:  23:00:01
Veränderung zu letztem SK:  0.31%
Letzter SK:  384.05 ( -3.38%)



 

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    Aufgrund der Tatsache, dass die Produktion eines Electric Vehicle wesentlich einfacher ist, wird natürlich zuerst an den Personalkosten gespart. Ford will laut Medienberichten 10% seiner Belegschaft entlassen. Die Hauptlast der Stellenstreichungen soll auf Nordamerika und Asien entfallen. Ford beschäftigt zur Zeit ca. 200000 Menschen, das bedeutet, dass 20000 Mitarbeiter entlassen werden sollen. Das wird nur der Anfang sein, sollte Peak Car Wirklichkeit werden. Zu dem Thema Peak Car schrieb ich im Jahr 2015:

    Man muss sich vor Augen führen, dass alle PKWs auf der Welt zusammen einen Wert von ca. 20 Billionen USD ausmachen. Der Ausnutzungsgrad dieser 20 Billionen USD liegt gerade einmal bei ca. 5%, was bedeutet, dass 95% der 20 Billionen USD nicht genutzt vor sich hin gammeln. Vor dem Hintergrund muss auch noch gesagt werden, dass die Generation der Millenials weniger Fahrzeuge besitzt, als die vorherigen Generationen. Man möchte meinen das „Peak Car“ inzwischen erreicht wurde. Denn es ist kaum vorstellbar, dass wenn in Zukunft mehr Menschen sich ein Auto theoretisch leisten können, wir als Menschheit noch einmal 20 Billionen USD in kaum genutzten Fahrzeugen versenken. Schon allein aus Platz und Umweltschutzgründen in den Urbanen Zentren dieser Welt, ist dieses nicht mehr möglich.

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    Die neue Konkurrenz

    Die neuen Spieler auf dem Feld sind zum einen Hersteller wie Tesla , doch drängen zunehmend andere Konzepte in den Markt. Die Hersteller werden zu reinen Hardware Lieferanten degradiert, sollten sie es überhaupt überleben. Sie werden zu etwas, was Foxconn heute für die Handyindustrie ist, ein Hardwarezulieferer, die Software Plattformen sind die eigentlichen Profiteure. Solche Plattformen liegen auch bei der Mobilität im Trend. Waymo arbeitet nun mit Lyft zusammen und bietet im Großraum Phoenix, Arizona, seinen Autonomen Fahrservice an. Dieser Fahrservice ist in der jetzigen Beta Phase für die Nutzer Umsonst. Doch sollte es einen nicht verwundern, wenn auch in Zukunft dieser Service dem Nutzer keine direkten Kosten bereitet. So wie auch die Benutzung von Google Search nichts kostet, so könnte es auch mit einer Mobilitätsplattform sein. Die Marktdurchdringung wäre innerhalb kürzester Zeit gegeben und am Ende heißt es The Winner Takes it all. Das Gesetz der Plattform Ökonomie, ganz einfach.

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