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Internationale Entwicklungen und Ergebnisse beim Bedingungslosen Grundeinkommen (trading-treff.de, Christoph Scherbaum)

Bild: © teilweise www.shutterstock.com, Geld, Euro, Schwarzgeld, schwarz, Kuvert, illegal, unter der Hand, unter dem Tisch, Steuer, Korruption, http://www.shutterstock.com/de/pic-182470478/stock-photo-h...

Autor:
Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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18.05.2017, 4477 Zeichen

Während Andrea Nahles sagt, sie habe „keinen Bock“ auf das bedingungslose Grundeinkommen, wird diese Idee weltweit nicht nur diskutiert, sondern auch umgesetzt. Wir berichteten schon über Experimente in Holland, Finnland und den USA. Doch es gibt wesentlich mehr. Im folgenden Artikel möchte ich Ihnen internationale Entwicklungen und Ergebnisse beim bedingungslosen Grundeinkommen vorstellen.

Das Problem

Schätzungen der Weltbank zufolge leben weltweit ca. 700 Millionen Menschen in extremer Armut. Mit einer Summe von $80 Milliarden könnte dieses Problem gelöst werden. Jetzt kann man sagen, ja wer soll das denn zahlen, doch das ist zu kurz gegriffen, wenn man sich anschaut wie viel an Hilfsgeldern durch NGO´s verteilt werde. Es sind mehr als $160 Milliarden die so zusammenkommen.

Das Problem ist, dass die Hilfsorganisationen extrem ineffizient sind. Auch verstehen diese die Bedürfnisse der Armen nur schlecht, sodass es oft zu sinnlosen Projekten kommt. Es ist mehr eine Multimilliarden Dollar Industrie die sich um sich selbst dreht. Nur 15 – 20% der eingesammelten Spenden landen im Endeffekt bei den Hilfsbedürftigen. Doch es gibt auch ein Gegenmodell.

Gegenmodell: GiveDirectly

GiveDirectly ist eine Hilfsorganisation, die nicht Sachleistungen zur Verfügung stellt sondern direkt Geld verteilt. Diese Organisation startet in Kenia ein Modellprojekt, dass auf über 12 Jahre Laufzeit angesetzt ist. An diesem Projekt nehmen vier Gemeinden, mit 26000 Bewohnern teil.

Eine Gemeinde erhält die vollen 12 Jahre ein Bedingungsloses Grundeinkommen, eine bekommt ein solches Grundeinkommen für 2 Jahre, die dritte bekommt eine Einmalzahlung, dass in der Summe der zweijährigen Zahlung gleich ist und die vierte Gemeinde dient als Kontrollgruppe.

Ein jeder Einwohner, ob Kind, Erwachsener oder Greis, der Gemeinden die direkte Geldzahlungen bekommen, erhalten pro Tag $0,75.

GiveDirectly startete im Jahr 2012 und konnte bisher $100 Millionen direkt an extrem Arme Menschen verteilen. Im Gegensatz zu den NGO´s kommen bei GiveDirectly 90% der Spenden bei den Armen an.

Die bisherigen Entwicklungen und Ergebnisse beim Bedingungslosen Grundeinkommen sind sehr aufmunternd. Durch die direkten Geldzahlungen stiegen nicht nur die geleisteten Arbeitsstunden, sondern ein weiterer positiver Effekt ist die Verringerung der Ausgaben für Alkohol und Tabak.

Entwicklungen und Ergebnisse beim Bedingungslosen Grundeinkommen

Auf Sri Lanka führte eine Einmalzahlung dazu, dass nach fünf Jahren das Einkommen der Teilnehmer zwischen 64 bis 96% angestiegen ist. In Uganda verdienten die Empfänger einer Einmalzahlung 41% mehr, als die Nichtempfänger.

Das Overseas Development Institute fand bei der Untersuchung von 56 Geld Transfer Programmen in 30 verschiedenen Ländern folgendes heraus.

  • in Süd Afrika nahm das Gewicht und die Größe der teilnehmenden Kinder stark zu
  • weniger HIV Infektionen und weniger Psychologischer Stress der Teilnehmer in Malawi
  • in Uruguay nahm das Geburtsgewicht zu
  • die Kinderarbeit in den betreffenden Gemeinden nahm stark ab und die Schulbildung verbesserte sich gravierend
  • auch die häusliche Gewalt reduzierte sich stark

Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass die Menschen die ein BGE empfangen nicht dazu neigen ihren Tag mit „trinken und faulenzen“ zu verbringen, wie so manch ein Kritiker meint. Nein, die positiven Effekte mit der Lohnsteigerung, der Verbesserung der gesundheitlichen Bedingungen und die Steigerung der Schulbildung, zeigen in die entgegengesetzte Richtung.

Die Armen wissen sehr wohl wie sie ihre Situation verbessern können, solang man sie lässt.

Wann die hiesige Politik versteht, dass die alten Sozialsysteme für die Empfänger von Hilfsleistungen eher abschreckend und erniedrigend sind? Wer weiß. Der Technologische Wandel und die Demographische Entwicklung werden den Druck jedenfalls Jahr für Jahr erhöhen und ein Handeln erzwingen. Ob dieses dann ohne ein erniedrigendes und bürokratisches Monster in Deutschland gelingt ist jedoch fraglich.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim lesen auf unserer Seite und ein erfolgreiches Trading.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr ORBP


Dieser Beitrag von ORBP wurde von trading-treff.de zur Verfügung gestellt. Dort gibt es Analysen, Wissen und Emotionen zum Trading.

ORBP ist ein Spezialist im Währungshandel, exotischen Wertpapieren und Konjunkturanalysen. Das große Bild ist hierbei maßgeblich und wird objektiv unter die Lupe genommen. Verfolgen Sie ORBP erhalten Sie einen neuen Blick auf die Zusammenhänge der Weltmärkte.

 


(18.05.2017)

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1. Geld, Euro, Schwarzgeld, schwarz, Kuvert, illegal, unter der Hand, unter dem Tisch, Steuer, Korruption, http://www.shutterstock.com/de/pic-182470478/stock-photo-hands-holding-envelope-with-cash.html , (© teilweise www.shutterstock.com)   >> Öffnen auf photaq.com

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    Das Problem

    Schätzungen der Weltbank zufolge leben weltweit ca. 700 Millionen Menschen in extremer Armut. Mit einer Summe von $80 Milliarden könnte dieses Problem gelöst werden. Jetzt kann man sagen, ja wer soll das denn zahlen, doch das ist zu kurz gegriffen, wenn man sich anschaut wie viel an Hilfsgeldern durch NGO´s verteilt werde. Es sind mehr als $160 Milliarden die so zusammenkommen.

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    • in Süd Afrika nahm das Gewicht und die Größe der teilnehmenden Kinder stark zu
    • weniger HIV Infektionen und weniger Psychologischer Stress der Teilnehmer in Malawi
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