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ATX-Trends: Banken im Fokus (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

10.07.2017, 4235 Zeichen

Weiter zurückhaltend verhielten sich die Anleger an den europäischen Börsen zu Wochenschluss. Selbst gut ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten konnten die Stimmung nicht wirklich verbessern. Der EuroStoxx 50 rettete sich gegen Schluss noch knapp ins Plus, auch der DAX konnte leicht zulegen, CAC40 und FTSE beendeten hingegen den Tag mit leichten Abgaben. Sorgen um eine straffere Geldpolitik der Notenbanken, politische Spannungen rund um das Thema Nordkorea sowie Bedenken in puncto Bewertungsniveau nach dem starken Lauf im ersten Halbjahr belasteten die Börsen weiterhin. Zu den Favoriten der Investoren zählten Technologie und Versorger mit jeweils 0,6% Plus, Medienunternehmen bildeten mit 1,4% Minus das Schlusslicht, auch Energiewerte waren weiterhin schwach. Für RWE und Eon ging es 2,8% bzw. 2,0% nach oben, nachdem der Sektor laut einer Studie von Goldman Sachs von fortgesetzten Restrukturierungen und weniger komplexen Strukturen profitieren kann. Bei den Ölwerten gab Total in Folge weiter sinkender Ölpreise 1,5% ab und war Schlusslist im EuroStoxx. Datenseitig sollte es in Europa eine ruhige Woche werden, einzig die Industrieproduktion in der Eurozone am Mittwoch und das Investorenvertrauen bereits heute könnte den Märkten neue Richtung geben.

Am Wiener Markt kam am Freitag keine Kauflaune auf, für den ATX ging es mehr als 0,8% nach unten. Die österreichischen Banken folgten dem schwachen europäischen Trend, Erste Group verlor 2,4% und RBI gab knapp 0,4% ab. Auch Schoeller-Bleckmann notierte mit 0,8% im Minus. An der Spitze der ATX-Werte war Verbund mit einem Plus von 2,2% zu finden, hier wirkte die europaweite Sektorstärke deutlich mit. Immofinanz will in den nächsten zwei Jahren 80 Millionen Euro in den Umbau und die Neupositionierung von fünf Einkaufszentren in Moskau investieren. Auch Agrana plant Investitionen, die Produktion einer Weizenstärkefabrik soll verdoppelt werden, die dafür erforderlichen 92 Millionen Euro wurden am Freitag vom Aufsichtsrat genehmigt. Beide Aktien notierten leicht im Plus.

Von ihrer freundlichen Seite zeigte sich die Wall Street am Freitag, inspiriert vor allem von einem positiven Arbeitsmarktbericht. Die Beschäftigtenzahl war im vergangenen Monat deutlich stärker als erwartet gestiegen und der Stellenzuwachs in den beiden Vormonaten wurde nach oben korrigiert. Da sich die Stundenlöhne nur schwächer als erwartet erhöhten, wurde der Lohndruck aber nur als moderat bewertet. Besonders eindrucksvoll präsentierte sich der Technologiesektor, der Nasdaq100 konnte den Tag mit einem deutlichen Plus von mehr als 1,0% beenden. Zu den größten Gewinnern zählten IT- und Halbleiterwerte, Microsoft glänzte mit 1,3% Zuwachs, der Chiphersteller AMD konnte gar 2,6% zulegen. Zu den Verlierern zählte General Electric , das mit einem Minus von 0,6% die Talfahrt vom Vortag fortsetzte. Auch die Ölwerte waren auf Grund nachgebender Rohstoffpreise schwach. Einen Erholungsversuch startete Tesla , nach dem freien Fall der Vortage und einem Kursrückgang von fast 15,0% stand zu Wochenschluss ein Plus von 1,5% zu Buche. Kommende Woche dürfte am Mittwoch das Beige Book die Investoren interessieren, ehe dann am Freitag Einzelhandelsumsätze, Inflationszahlen und Daten zur Industrieproduktion weitere Hinweise geben sollten. Ebenfalls am Freitag wird noch der Michigan-Index veröffentlicht. Freitag werden auch einige Unternehmen ihre Zahlen veröffentlich, unter anderem Citigroup, JPMorgan, und Wells Fargo . Bereits am Dienstag wird Pepsico die Ergebnisse präsentieren.

Weiter talwärts zogen die Ölpreise, Brent gab am Freitag 2,9% ab, WTI schloss 2,8% tiefer. Gold ist auch weiter schwach, gab zum Wochenschluss ein weiteres Prozent ab und beendete den Tag bei USD 1.213. Unverändert stark bleibt der Euro, er zeigte am Freitag nur bei der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten erhöhte Volatilität, konnte aber gegen Abend die Marke von 1,14 zum US-Dollar wieder zurückerobern.

Vorbörslich sind die europäischen Börsen leicht positiv indiziert. Die asiatischen Märkte schließen mehrheitlich im Plus. Von der  Makroseite steht heute das Sentix-Investorenvertrauen im Fokus. Von der Unternehmensseite ist es relativ ruhig.

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Goldman Sachs
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