21.07.2017, 1520 Zeichen
Die Anleger in Europa spüren, dass die Zeit des billigen Geldes schneller vorbei sein könnte als bislang angenommen. Auch wenn es sich auf den ersten Blick nicht so anhörte, EZB-Chef Draghi hat die Finanzmärkte gestern auf die geldpolitische Kehrtwende vorbereitet. Diese mag, wenn sie kommt, sehr langsam von statten gehen, aber ein Richtungswechsel bleibt ein Richtungswechsel, egal ob schnell oder langsam.
Das muss aber dann nicht zu einem Richtungswechsel an steigenden Börsen führen, wenn die Konjunktur und somit auch die Unternehmensgewinne mitspielen und die dank der Liquiditätsspritzen hohen Bewertungen am Aktienmarkt von dieser Seite untermauern. Ob und wann das passiert, aber ist zum jetzigen Zeitpunkt noch völlig offen. Gerade der Blick in die USA und die schwachen Daten der vergangenen Monate lassen durchaus Zweifel darüber aufkommen, ob die Märkte schon alleine laufen können.
Das wäre alles auch dann kein Grund zur Sorge, wären die Börsen nicht so heiß gelaufen. Zwar bremst der starke Euro den DAX aktuell, aber die Wall Street springt weiter nach oben. Hier ist es die Hoffnung auf eine US-Notenbank, die ihrerseits die geldpolitische Wende nur sehr langsam vollzieht. Während sich die US-Börsen weiter auf Rekordfahrt befinden, drückt der starke Euro die Stimmung an Europas Börsen und beim DAX. Hier ist weiterhin Korrekturpotenzial bis zur Marke von 12.500 Punkten gegeben. Übrigens das letzte Mal auf diesem Niveau befand sich der Euro im August 2015, da notierte der DAX um die 11.600 Punkte.
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