08.09.2017, 4837 Zeichen
Was ist Daytrading?
Als Daytrading, oft auch Day Trading geschrieben, bezeichnet man es, wenn Handelspositionen innerhalb eines Tages eröffnet und wieder geschlossen werden. Es geht also um den extrem kurzfristigen Handel von Wertpapieren aller Art. Die Kursgewinne sind dabei oft nur minimal. Der Begriff Day Trading sagt nichts darüber aus, was gehandelt wird: Das können Aktien sein, Forex oder Wertpapiere – alles ist möglich. Üblicherweise werden die gehandelten Posten über Kredite finanziert. Im Endeffekt liegt das Interesse darauf, über viele kleine und minimale Gewinne am Ende doch eine ganz ordentliche Gewinnspanne zu erzielen. Für die Branche ist Day Trading inzwischen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden, und in Deutschland wird es immer populärer. Auch Privatpersonen interessieren sich inzwischen massiv dafür.
Wie funktioniert Daytrading und wie ist die Vorgehensweise?
Da es beim Day Trading auf die Geschwindigkeit des Handelns ankommt und sich Werte innerhalb von Sekunden verändern können, brauchen Day Trader ein sehr gutes Equipment. Die Geschwindigkeit der Orderverarbeitung entscheidet mitunter über Gewinn und Verlust. Die eigene technische Ausrüstung und die Kapazitäten und Geschwindigkeiten der eigenen Netzverbindung sind also wichtig. Aber auch die Broker-Plattform spielt eine wichtige Rolle, denn nicht alle sind gleich ausgestattet.
Neben den technischen Voraussetzungen müssen die Day Trader als Menschen bestimmten Anforderungen genügen. Denn die menschliche Reaktionszeit steht im Day Trading zeitlich immer vor der technischen Reaktionszeit. Heißt konkret: Der Day Trader muss eine Situation blitzschnell erfassen, verstehen, durchdenken und darauf reagieren. Dann erst kommt die Technik ins Spiel, die die Reaktion (die Order) übermittelt. Logisches und analytisches Denken, gute mathematische Fähigkeiten und vor allem die Zeit, dass alles immer im Blick zu haben, müssen vorhanden sein. Gute Marktkenntnisse und ein grundlegendes Verständnis von Zusammenhängen an Börsen sowie wirtschaftliches Grundverständnis sind ebenfalls erforderlich. Eine gewisse Erfahrung kommt dem Day Trader zugute, denn Entscheidungen lassen sich mit Expertise besser und schneller treffen. Day Trading ist also etwas, das man erlernen kann und sich langsam erarbeitet.
Die Vorgehensweise ist einfach erklärt:
– grundlegende Kenntnisse wirtschaftlicher Zusammenhänge erlernen
– Demo-Konto einrichten
– Kurs oder Einführung auf Handelsplattform belegen
– eigene Möglichkeiten erkennen
– Bedienung verschiedener Handelsplattformen kennenlernen und die beste aussuchen
– loslegen
Auf was muss besonders geachtet werden beim Daytrading?
Neben dem Daytrading gibt es noch weitere Möglichkeiten Geld zu verdienen, den man sollte erst einmal wissen, dass sich Erfahrung erst dann einstellt und Gewinne erzielt werden, wenn man eine Weile im Geschäft ist. Da Day Trading noch ein recht neuer „Sport“ ist, haben die meisten Day Trader bislang nur wenig Erfahrung und machen dementsprechend Verluste. Das ist normal. Beachtet werden sollte auch, dass Leverage-Geschäfte zwar mit einem höheren Gewinn locken, aber eben auch mit hohen Verlusten verbunden sind. Dementsprechend risikoreich sind sie, vor allem für Anfänger/-innen.
Da es nur wenige verlässliche Studien zum Thema Day Trading gibt, ist nicht ganz klar, wie genau die einzelnen Trader arbeiten, ob sie das Ganze als Hobby, Hinzuverdienst oder Lebensgrundlage (und wenn dies, dann auf welchem Level) betreiben. Man geht davon aus, dass zwar einige Day Trader sehr erfolgreich sind und ihren Lebensunterhalt konstant und zuverlässig aus dem Day Trading bestreiten können. Umgekehrt fahren aber auch etwa drei Viertel der Day Trader regelmäßig Verluste ein.
Um ein ungefähres Gefühl für das Day Trading zu bekommen, bietet sich ein Demo-Konto an. Aus der Beobachtung heraus und dem Befassen mit der Materie kann man schon eine Menge lernen. Die Handelsplattformen bieten darüber hinaus oft Schulungen und Kurse an, so dass man sich grundlegende Kenntnisse und Fähigkeiten auch darüber aneignen kann.
Was für Risiken gibt es beim Daytrading?
Die Risiken beim Day Trading liegen in den Verlusten. Die sind zwar erst einmal je Order minimal. Aber da das Day Trading ja aus der Masse der Orders heraus erst größere Gewinne generieren soll, addieren sich die Verluste auch entsprechend schnell zusammen. Starke Nerven sind gefragt, und vor allem sollte man wissen, wo die eigenen Grenzen liegen. Man kann es durchaus als Zocken beschreiben. Da viele Day Trader auf Kredite zurückgreifen, winkt im Zweifelsfall der finanzielle Ruin und es muss Privatinsolvenz angemeldet werden. Wer dagegen erst einmal langsam einsteigt und sich nur innerhalb der (ehrlich reflektierten) eigenen Möglichkeiten bewegt, kann durchaus mit einem verhältnismäßig geringerem Risiko Day Trading betreiben.
Börsepeople im Podcast S22/19: Karin Pühringer
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