18.10.2017, 4743 Zeichen
Bei der Lufthansa scheint man derzeit nichts falsch machen zu können. Nicht nur in Bezug auf Air Berlin läuft es rund. Allerdings heißt dies noch lange nicht, dass es Konzernchef Carsten Spohr und der Rest der Geschäftsführung nicht doch bald mit neuen und alten Herausforderungen zu tun bekommen könnten.
Die Spatzen hatten es längst von den Dächern gepfiffen. Nun wurde über den Verkauf großer Teile von Air Berlin an die Lufthansa auch offiziell Einigung erzielt. Die Bestätigung kam am 12. Oktober vonseiten von Air Berlin. Die Kranich Airline übernimmt unter anderem den Ferienflieger NIKI und die Luftfahrtgesellschaft Walter von Deutschlands Nummer zwei am Markt. Zusätzlich sollen 20 Flugzeuge an die Lufthansa gehen. Der Gesamtkaufpreis von ca. 210 Mio. Euro wird Gegenstand von Anpassungen bei Vollzug des Kaufvertrags sein, hieß es weiter. Bereits zuvor hatte die Lufthansa 38 Maschinen samt Besatzungen von Air Berlin gemietet. Allerdings steht die Transaktion unter dem Vorbehalt regulatorischer Genehmigungen. Die Verhandlungen mit easyJet und anderen Bietern führt Air Berlin wiederum weiter.
Für die Lufthansa geht es in Sachen Zukäufe offenbar auch erst einmal weiter. Der DAX-Konzern will aus einer weiteren Pleite eines Konkurrenten Profit schlagen und seinen Wachstumskurs beschleunigen. Laut eines Berichts der italienischen Zeitung "Corriere della Sera" vom 16. Oktober will die Lufthansa für rund 500 Mio. Euro Firmenanteile der insolventen Fluglinie Alitalia kaufen. Allerdings dürfte der angedachte Abbau von etwa 6.000 Arbeitsplätzen der italienischen Regierung wenig gefallen. Aus diesem Grund ist es alles andere als sicher, dass die Kranich-Airline ähnlich leichtes Spiel wie im Fall von Air Berlin haben wird. Dort hatte sich die Bundesregierung frühzeitig positioniert und aus ihrer Vorliebe für eine Lösung mit der Lufthansa keinen Hehl gemacht.
Die Lufthansa sorgt derzeit jedoch nicht nur mit Übernahmen für Furore. Die Passagierzahlen können sich ebenfalls sehen lassen. Am 11. Oktober wurden die September-Zahlen vorgestellt. Demnach wurden insgesamt 12,68 Millionen Fluggäste befördert. Ein Anstieg von 17,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn 2017 liegt das Plus bei 17,5 Prozent auf 98,43 Millionen Passagiere. Außerdem wurde die Auslastung der Maschinen auf einen neuen Rekordwert verbessert. Erfolge wurden auch in der Frachtsparte gefeiert. Darüber hinaus dürfte man auf Unternehmensseite erfreut zur Kenntnis nehmen, dass die Rohölpreise niedrig bleiben und selbst eine Einigung im Tarifstreit mit den Piloten erreicht werden konnte.
Angesichts solcher Erfolgsmeldungen ist es wenig verwunderlich, dass es in diesem Jahr für die Lufthansa-Aktie steil nach oben ging. Damit ist aber auch die Fallhöhe angestiegen. Zumal es nun mit den Herausforderungen erst richtig losgehen könnte. Schließlich gilt es, die Firmenanteile und Mitarbeiter von Air Berlin zu integrieren. Möglicherweise kommt man auch noch bei der Alitalia zum Zuge. Da kann man sich leicht verzetteln. Zudem müssen die Rohölpreise nicht dauerhaft auf ihrem derzeitigen Niveau verbleiben. Gleichzeitig sind angesichts des Konzernumbaus in Richtung eines verstärkten Billig-Angebots mit dem entsprechenden Versuch der Senkung der Personalkosten auch in Zukunft weitere Tarifstreitigkeiten zu erwarten.
Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Lufthansa-Aktie erwarten, könnten mit einem WAVE XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DM61NY) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 4,55, die Knock-Out-Schwelle bei 20,85 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem WAVE XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DM664X, aktueller Hebel 4,63; Knock-Out-Schwelle bei 29,35 Euro) auf fallende Kurse der Lufthansa-Aktie setzen.
Stand: 17.10.2017
© Deutsche Bank AG 2017Bei dem vorliegenden Dokument handelt es sich um eine Werbemitteilung.Die in diesem Dokument enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung dar. Weitere, ausführlichere Angaben zu den Wertpapieren einschließlich der Risiken sind den jeweiligen Basisprospekten, nebst etwaiger Nachträge („Basisprospekte“) sowie den jeweiligen Endgültigen Bedingungen zu entnehmen. Der Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen stellen das allein verbindliche Verkaufsdokument der Wertpapiere dar. Anleger können die Basisprospekte nebst den jeweiligen Endgültigen Bedingungen bei der Deutsche Bank AG, Mainzer Landstraße 11-17, 60329 Frankfurt am Main (Deutschland) kostenlos in Papierform und deutscher Sprache erhalten und unter www.xmarkets.de herunterladen.
Alle Meinungsäußerungen geben die aktuelle Einschätzung der Deutsche Bank AG wieder, die sich ohne vorherige Ankündigung ändern kann.
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