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Die beste Anlagestrategie! (Gastautor, Christoph Scherbaum)


Autor:
Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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05.11.2017, 3689 Zeichen

Die besten Lösungen sind oft auch die einfachsten. Das gilt auch an der Börse, doch mit welcher einfachen Strategie lassen sich die besten Renditen erzielen?

Anlegern stehen heutzutage Dutzende, wenn nicht sogar mehrere hundert Anlagestrategien zur Verfügung. Man kann sie entweder in Eigenregie umsetzen oder auch einfach auf entsprechende ETFs setzen, die in ein bestimmtes Segment investieren oder bestimmte Auswahlkriterien haben.

Der Markt ist inzwischen recht gesättigt. Es fällt einem schwer an Strategien zu denken, die noch nicht von irgendeinem ETF abgebildet werden. Oftmals sind die zugrundeliegenden Überlegungen komplex und die Strategien nicht mehr leicht nachzuvollziehen. Zu besseren Ergebnissen führt das nicht zwangsläufig.

Strategien, die seit Jahrzehnten funktionieren, sind oftmals unter den einfachsten. Sie schlagen marktbreite Indizes um Längen. Dabei geht es weder um langatmige Überlegungen noch komplexe Algorithmen, die die beste Aktienauswahl treffen. Es geht um die ganz simplen Indikatoren: operativer Gewinn, Buchwert, Cashflow, KGV, Dividenden und Investitionen.

Grafik 1 zeigt die Strategien im Vergleich. Dabei werden zunächst Dividenden nicht berücksichtigt. Es gibt hierbei einen klaren Gewinner. Wer auf Unternehmen mit hohem Cashflow setzt, gewinnt langfristig überdurchschnittlich hinzu. Die durchschnittliche Jahresperformance liegt bei 14,6 %. Der S&P 500 weist im gleichen Zeitraum eine Durchschnittsperformance von knapp 7 % pro Jahr aus.

Bei dieser Strategie werden jährlich die Unternehmen ausgewählt, die den höchsten Cashflow haben. Sie müssen zu den obersten 10 % gehören, mehr nicht. Viel einfacher kann man eine Investitionsstrategie kaum gestalten.

Ähnlich einfach ist es bei den anderen Strategien. So werden jährlich etwa jene Aktien ausgewählt, die das niedrigste KGV haben oder deren Eigenkapital (Buchwert) im Verhältnis zum Marktpreis günstig erscheint.

Alle Varianten schlagen den S&P 500. Die schwächste Strategie, die nach dem höchsten operativen Gewinn sortiert, zeigt gegenüber dem S&P 500 immer noch eine Outperformance von mehr als 2 % pro Jahr.

Die Outperformance basiert dabei rein auf den Aktienkursen. Anders gestaltet sich die Situation, wenn man Dividenden berücksichtigt. Grafik 2 zeigt, dass die einzelnen Strategien näher zusammenrücken. Das liegt daran, dass Unternehmen z.B. mit hohem Cashflow nicht automatisch auch hohe Dividenden ausschütten. Unternehmen mit niedrigen KGVs haben oftmals eine hohe Dividendenrendite.

Die Cashflow-Strategie ist immer noch an erster Stelle. Sie bleibt dort relativ konstant über die Jahre. Wer nach einem niedrigen KGV oder niedrigem Preis/Buchwert-Verhältnis investiert, kommt jedoch nahe an diese Top-Performance heran.

Die jährliche Performance der besten Strategie liegt bei einer Outperformance von knapp 5 %. Der S&P 500 hat inkl. Dividenden eine Durchschnittsperformance von 10 %. Die geringste Outperformance – alle Strategien bringen eine Überrendite im Vergleich zum S&P – hat die Dividendenstrategie. Sie bringt lediglich 1,7 % Outperformance.

Anleger sind im Prinzip in der Lage, sehr einfache Strategien nachzuvollziehen und bei jährlicher Neuausrichtung den breiten Markt schlagen zu können, wenn da nicht ein Haken wäre. Je nachdem wie hoch die Transaktionskosten sind, kann die Outperformance durch die Transaktionskosten wieder vollkommen wettgemacht werden. Je kleiner das Depot und desto höher die Transaktionskosten im Vergleich zur Depotgröße, desto schwieriger wird eine Outperformance.

Autor: Clemens Schmale, Finanzmarktanalyst bei GodmodeTrader.de

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(05.11.2017)

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1. Boom, Knall, Knalleffekt, Explosion, http://www.shutterstock.com/de/pic-156901574/stock-vector-boom-comic-speech-bubble-cartoon.html

Aktien auf dem Radar:VIG, UBM, Zumtobel, Pierer Mobility, Flughafen Wien, Rosenbauer, ATX, ATX TR, ATX NTR, Erste Group, RBI, OMV, AT&S, CA Immo, Lenzing, Andritz, Porr, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Warimpex, Amag, Österreichische Post, Strabag, Telekom Austria.


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    Strategien, die seit Jahrzehnten funktionieren, sind oftmals unter den einfachsten. Sie schlagen marktbreite Indizes um Längen. Dabei geht es weder um langatmige Überlegungen noch komplexe Algorithmen, die die beste Aktienauswahl treffen. Es geht um die ganz simplen Indikatoren: operativer Gewinn, Buchwert, Cashflow, KGV, Dividenden und Investitionen.

    Grafik 1 zeigt die Strategien im Vergleich. Dabei werden zunächst Dividenden nicht berücksichtigt. Es gibt hierbei einen klaren Gewinner. Wer auf Unternehmen mit hohem Cashflow setzt, gewinnt langfristig überdurchschnittlich hinzu. Die durchschnittliche Jahresperformance liegt bei 14,6 %. Der S&P 500 weist im gleichen Zeitraum eine Durchschnittsperformance von knapp 7 % pro Jahr aus.

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    Anleger sind im Prinzip in der Lage, sehr einfache Strategien nachzuvollziehen und bei jährlicher Neuausrichtung den breiten Markt schlagen zu können, wenn da nicht ein Haken wäre. Je nachdem wie hoch die Transaktionskosten sind, kann die Outperformance durch die Transaktionskosten wieder vollkommen wettgemacht werden. Je kleiner das Depot und desto höher die Transaktionskosten im Vergleich zur Depotgröße, desto schwieriger wird eine Outperformance.

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