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Das große Ziel: 365/365 (Michael J. Plos)

Bild: © www.shutterstock.com, Wandkalender, Kalender, Jahresplaner, Planung, Datum, http://www.shutterstock.com/de/pic-198112373/stock-photo-c...

10.11.2017, 4566 Zeichen

Das große Ziel bei der finanziellen Unabhängigkeit lautet 365/365. Was bedeutet das konkret? Es bedeutet, dass man die Lebenserhaltungskosten von den 365 (bis 366) Tagen im Jahr durch passive Einkünfte bestreiten kann.

Das Schöne: An mehr als diesen 365 Tagen fallen im Jahr keine Kosten an, weil es eben nicht mehr Tage gibt. Man kann aber die Einkünfte auf ein Niveau bringen, dass die Kosten der 365 Tage übersteigt.

 

Bestandsaufnahme

Das Konzept der 365 Tage ist natürlich kein Hexenwerk. Zunächst gilt es eine Bestandsaufnahme zu machen.

-) Wie hoch sind meine Ausgaben?

-) Wie hoch sind meine Einkünfte?

Hört sich simpel an – aber natürlich liegt der Teufel im Detail. Denn von den „Ausgaben“ allgemein gilt es jetzt jeden einzelnen Euro zu analysieren. Fällt das in die Kategorie „unabdingbar“ oder „nicht unabdingbar“?

Die beiden großen Posten heißen einerseits „Wohnen“ und andererseits „Mobilität“

Eines kann ich schon vorwegnehmen. Die beiden großen Posten heißen einerseits „Wohnen“ und andererseits „Mobilität“. Für die allermeisten sind diese beiden Faktoren „unabdingbar“. Wer seine finanzielle Freiheit früher erreichen will, muss aber vor allem an diesen Schrauben drehen.

Warum 365?

Warum sollte man, wenn man das Ziel finanzielle Freiheit anvisiert, gerade die 365er-Regel anwenden? Weil sie wunderbare Etappenerfolge ermöglicht! Je mehr Erfolge man feiert, desto motivierter bleibt man auch auf lange Sicht. Grob gerechnet, ist also jedes Drittel-Prozent des langfristigen Ziels ein Etappenerfolg.

Grob gerechnet, ist also jedes Drittel-Prozent des langfristigen Ziels ein Etappenerfolg

Nehmen wir an, dass wir am Tag 50 Euro an völlig unabdingbaren Fixkosten haben. Dann brauchen wir täglich 50 Euro (nach Steuern) um diese Fixkosten zu decken. Aufs Jahr gerechnet sind das übrigens 18.250 Euro.

Exkurs: Die 4 Prozent-Regel

Jetzt hole ich ein wenig – aber wirklich nur ganz kurz – aus. Die 4 Prozent-Regel besagt, dass man 4 Prozent des für sich an den Aktienmärkten arbeitenden Kapitals jährlich entnehmen kann, ohne, dass das Kapital bis zum Lebensende aufgezehrt sein wird.

Gemäß dieser Regel bräuchte man also Kapital in Höhe von 1250 Euro (25 mal 50 Euro) um bei einer Verzinsung von 4 Prozent einen Tag im Leben von passiven Einkünften bestreiten zu können. Aufs Jahr (365 Tage mal 50 Euro) gerechnet sind das 456.250 Euro.

Eine halbe Million

„Oje, eine halbe Million Euro ist eine Illusion. Da komme ich niemals hin.“ Ich kann es direkt hören, wie die Motivation gerade dahinschmilzt. Dennoch ist es von größter Wichtigkeit sich ein großes Langfristziel zu setzen. Denn nur, wenn dieses richtig groß ist  (Vergleich Berggipfel bei einer Wanderung) verliert man es auch dann nicht aus den Augen, wenn die Umstände schwierig werden.

Außerdem: Wer sagt denn, dass es keine Etappenziele gibt? Jeder einzelne Tag ist ein solches Etappenziel. Die ersten 1250 Euro bedeuten, dass wir nur noch 364 Tage zu bewältigen haben.

Dennoch ist es von größter Wichtigkeit sich ein großes Langfristziel zu setze

Die ersten 8750 Euro bringen eine volle Woche, die man im Grunde nie wieder arbeiten gehen müsste.

37.500 sind viel Geld. So viel kostet ein gutes, neues Mittelklasse-Auto. Legt man dieses Geld an und lässt es für sich arbeiten, dann hat man einen ganzen Monat – jedes Jahr des verbleibenden Lebens – abgedeckt. Sollte man mal drüber nachdenken, wenn man überlegt in seinem Leben 12 mal zu einem Neuwagen zu greifen (unter der Prämisse, dass man das „alte“ Auto nicht in Zahlung gibt).

Exkurs: Berserker

Natürlich, die Summen werden immer größer, je länger der abgedeckte Zeitraum ist. Aber es ist zu schaffen. Nicht in einem Jahr – auch nicht in fünf Jahren. Berserker-Sparer schaffen es aber zum Beispiel schon in rund 7 bis 10 Jahren (das geht bei einer Sparquote von 70 Prozent und einem nachhaltig bescheidenen Lebensstil). Es gibt (vor allem in den USA) viele Beispiele von 30 bis 40-Jährigen, die es geschafft haben.

Wir Europäer haben es da vielleicht ein bisschen schwerer

Wir Europäer haben es da vielleicht ein bisschen schwerer. Zum einen bleibt vom Brutto relativ wenig Netto über (im Vergleich zu den USA) und zum anderen ist der Druck, die eigene langfristige Altersvorsorge in die Hand zu nehmen, „gefühlt“ gering. Ich schreibe „gefühlt“, da der Druck in Wahrheit natürlich längst sehr groß geworden ist. Zumindest, wenn man im Alter, wo dann endlich Zeit zur Verfügung steht, auch Einkommen zur Verfügung stehen sollte, das Lebensfreude bringt.

Also, los gehts! Wie viele Tage haben Sie schon gesammelt?

 

Im Original hier erschienen: Das große Ziel: 365/365


(10.11.2017)

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    Das Schöne: An mehr als diesen 365 Tagen fallen im Jahr keine Kosten an, weil es eben nicht mehr Tage gibt. Man kann aber die Einkünfte auf ein Niveau bringen, dass die Kosten der 365 Tage übersteigt.

     

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    Das Konzept der 365 Tage ist natürlich kein Hexenwerk. Zunächst gilt es eine Bestandsaufnahme zu machen.

    -) Wie hoch sind meine Ausgaben?

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    Grob gerechnet, ist also jedes Drittel-Prozent des langfristigen Ziels ein Etappenerfolg

    Nehmen wir an, dass wir am Tag 50 Euro an völlig unabdingbaren Fixkosten haben. Dann brauchen wir täglich 50 Euro (nach Steuern) um diese Fixkosten zu decken. Aufs Jahr gerechnet sind das übrigens 18.250 Euro.

    Exkurs: Die 4 Prozent-Regel

    Jetzt hole ich ein wenig – aber wirklich nur ganz kurz – aus. Die 4 Prozent-Regel besagt, dass man 4 Prozent des für sich an den Aktienmärkten arbeitenden Kapitals jährlich entnehmen kann, ohne, dass das Kapital bis zum Lebensende aufgezehrt sein wird.

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    37.500 sind viel Geld. So viel kostet ein gutes, neues Mittelklasse-Auto. Legt man dieses Geld an und lässt es für sich arbeiten, dann hat man einen ganzen Monat – jedes Jahr des verbleibenden Lebens – abgedeckt. Sollte man mal drüber nachdenken, wenn man überlegt in seinem Leben 12 mal zu einem Neuwagen zu greifen (unter der Prämisse, dass man das „alte“ Auto nicht in Zahlung gibt).

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