18.01.2018, 4100 Zeichen
Investoren sind weiter zögerlich: die Schwäche der europäischen Aktien zeigte sich erneut besonders im DAX, der selbst gegen die steigenden US-Börsen unter die 13.200er-Marke rutschte. In den USA wird auf sehr starke Quartalszahlen gesetzt, was die Stimmung antreibt. Damit legt aber auch die Sorge vor steigender Inflation wieder zu. Denn im Dezember stieg die US-Industrieproduktion fast doppelt so stark wie erwartet an, ebenso ging es mit der Auslastung der Kapazitäten nach oben. Bankenwerte verloren im Fahrwasser von Verlusten ihrer US-Wettbewerber Bank of America und Goldman Sachs, deren Titel gaben nach Geschäftsausweisen ab. Beide Finanzkonzerne hatten nur auf bereinigter Basis überzeugt. Deutsche Bank fielen um 0,8 und Commerzbank um 1,2 Prozent. Credit Suisse büßten 1,9 Prozent ein. Für den Bankensektor ging es um 0,3 Prozent nach unten. Für ASML ging es um 4,9 Prozent aufwärts, dank einem starken Margenausblick. Der ATX gewann 0,5% und war damit ein europäischer Outperformer, gekauft wurden SBO (+6,9%), Verbund (+4,2%) und RBI (+2,3%).
Überraschend gute Daten zur Industrieproduktion und das von einer robusten Konjunktur zeugende Beige Book der US-Notenbank hievten den Dow nachhaltig über die Marke von 26.000 Punkten und auf ein neues Rekordhoch. Selbst enttäuschend aufgenommene Quartalsausweise von Goldman Sachs und Bank of America, deren Ergebnisse von Sonderbelastungen infolge der Steuerreform geschmälert wurden, hinderten ihn nicht daran. Goldman verloren indessen 1,9 Prozent und Bank of America 0,2 Prozent. Der Bankensektor erholte sich von anfänglichen Verlusten und gewann 0,6 Prozent. Angeführt wurde der Dow von Boeing, die um 4,7 Prozent abhoben. Der Flugzeughersteller gründet ein Gemeinschaftsunternehmen zur Herstellung von Flugzeugsitzen, um sich weniger abhängig von Zulieferern zu machen. IBM (plus 2,9 Prozent) profitierten von einer Hochstufung auf "Overweight" durch Barclays. Ford brachen nach einer Gewinnwarnung um 7 Prozent ein. GE (minus 4,7 Prozent) litten erneut unter einer Sonderbelastung. Apple stiegen um 1,7 Prozent. Der Konzern muss wegen der Steuerreform voraussichtlich eine Steuerzahlung auf Barmittelbestände im Ausland von 38 Milliarden US-Dollar leisten, hat aber schon entsprechende Rückstellungen gebildet. Außerdem kündigte Apple umfangreiche Investitionen in den USA an.Die US-Anleihen gaben ihre Vortagesgewinne wieder ab. Der Druck auf die Notierungen verstärkte sich, als mit dem Beige Book klar wurde, dass die US-Notenbank an ihrem Zinserhöhungspfad festhalten dürfte.
Die Ölpreise erholte sich von anfänglichen Abgaben und verbuchten kleine Gewinne. Sie haben in diesem Jahr schon um rund 3 Prozent zugelegt und zwischenzeitlich die höchsten Stände seit 2014 erreicht. Hintergrund seien die politischen Unsicherheiten in einigen Ölförderregionen und die Versuche der Opec, die Förderung zu begrenzen, hieß es. Die Blicke seien nun auf die wöchentlichen US-Lagerdaten gerichtet. Zudem wird die Opec am Donnerstag ihren Monatsbericht veröffentlichen. WTI stieg um 0,4 Prozent auf 63,97 Dollar. Für Brent ging es um 0,3 Prozent auf 69,38 Dollar nach oben. Am Morgen neigt die Euro weiter zur Schwäche. Der Dollar baut indes seine Gewinne im asiatisch geprägten Geschäft weiter aus, nachdem der Technologiekonzern Apple die Repatriierung von Auslandsvermögen angekündigt hat. Dies deute auf eine "substanzielle Nachfrage nach der US-Devise hin", sagt ein Händler in Asien. Der WSJ-Dollarindex steigt daraufhin weiter, nachdem er bereits in New York um 0,3 Prozent geklettert war. Es war der höchste Sprung seit dem 20. November. Zum Euro kletterte der Greenback um 0,6 Prozent - der höchste Anstieg seit dem 26. Oktober. Hier stützte allerdings auch das Beige Book der Fed.
Vorbörslich sind die europ. Börsen leicht positiv indiziert. Die asiatischen Börsen schließen uneinheitlich. Von der Makroseite wurde heute Früh gemeldet, dass das BIP im vierten Quartal in China um 6,8% (erwartet wurden 6,7%) gestiegen ist.Ein weiteres Zeichen, dass China weiter stabil wächst In den USA berichten heute American Express und Morgan Stanley.
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