28.01.2018, 4112 Zeichen
Dow Jones (WKN: 969420 / ISIN: US2605661048)
Heute blicken wir auf eine Woche zurück, die mit einigen historischen Ereignissen aufwarten konnte. Los ging das gleich am Montag, als in Paris und Berlin der 55. Jahrestag der deutsch-französischen Freundschaft gefeiert wurde, die im sogenannten Élysée-Vertrag geregelt wurde und die über 200 Jahre währende Erbfeindschaft zwischen Deutschen und Franzosen beendete – und damit ganz nebenbei auch den Grundstein für das starke Europa legte, in dem wir heute leben. Ebenfalls am Montag erblickte mein erstes Kind das Licht der Welt, womit das Datum 22. Januar von nun an auch für mich mit einem ganz persönlichen besonderen Ereignis verbunden sein wird. Nur einen Tag später schwang sich dann der DAX (WKN: 846900 / ISIN: DE0008469008) in neue, historische Höhen und markierte bei 13.597 Zählern das neue Allzeithoch. In die Lüfte schwang sich tags drauf US-Präsident Trump, der zum Weltwirtschaftsforum nach Davos eilte, um dort seine ganz eigene Interpretation der historischen Bedeutung seiner Abschottungspolitik zu erläutern. Während Trump in Zürich landete, sprang der ifo-Geschäftsklimaindex ebenfalls auf eine neues Rekordhoch, zumindest in Sachen Klima und Lage. An der Wall Street fallen ohnehin täglich neue Rekorde, und auch Gold, der Euro sowie der Ölpreis setzten zu neuerlichen Höhenflügen an. Dazu der erste EZB-Leitzinsentscheid im neuen Jahr mit einem enttäuschenden Auftritt Mario Draghis, viel mehr Spektakel geht kaum. Versuchen wir daher, die Vorkommnisse einzuordnen:
Alle in der Eurofalle
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass ein Großteil der aktuellen Kursbewegungen dem starken Euro bzw. schwachen Dollar geschuldet sind. So gilt ein schwächelnder Greenback als preistreibend bei Gold und Öl, die in dieser Woche beide auf neue Mehrjahreshochs ausgebrochen sind und nun mit der 1.400-Dollar-Marke (Gold) bzw. mit der 70-Dollar-Marke (WTI Rohöl) wichtige Widerstände ansteuern. Ein schwacher Dollar wirkt jedoch auch ausgesprochen stimulierend auf die Indizes der Wall Street, schließlich verbilligen sich die US-Waren damit für die Käufer außerhalb der USA. Entsprechend deutlich kommentierte US-Finanzminister Mnuchin (übrigens, wie Draghi auch, ein Ehemaliger von Goldman Sachs) gerade erst in Davos, wie gut solch ein schwacher Dollar doch für den US-amerikanischen Handel sei. Demgegenüber beeinträchtigt ein starker Euro die hiesigen Märkte, denn deren Erzeugnisse werden jenseits der europäischen Union teurer. So weit, so logisch. Warum der Euro ausgerechnet jetzt, erstmals seit Dezember 2014, die 1,25er-Barriere übersprungen hat und damit bereits Kurs auf die runde 1,30er-Hürde nimmt – das lässt sich beispielsweise mit der überaus robusten Konjunktur in der Eurozone erklären. (Denken Sie in diesem Zusammenhang nur mal an den ifo-Geschäftsklimaindex auf Rekordniveau!) Oder eben mit der merkwürdigen Zurückhaltung, die EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag an den Tag legte. Hinweise auf ein baldiges Ende der umstrittenen Anleihekäufe? Ach woher! Einen oder gar mehrere behutsame Zinserhöhungen wenigstens in Aussicht stellen? Nicht mit dem Mann aus der Ewigen Stadt, der sich wieder einmal mit dem ewigen Dilemma konfrontiert sah, zwischen einer klaren Kante (bzw. Haltung) und den üblichen Notenbanker-Phrasen den richtigen Ton zu treffen. Gestern gelang ihm dies jedenfalls nicht, aber der Mann wird eine zweite Chance kriegen. Der DAX übrigens auch.
Ein Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants
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