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DAX unentschlossen; Ausbruch in der KW9 erwartet (Andreas Mueller, Christoph Scherbaum)

Autor:
Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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25.02.2018, 8912 Zeichen

Original abrufbar unter Trading-Treff.de bezieht sich auf den DAX (ISIN DE0008469008 | WKN 846900).

DAX und Dow Jones legten in der Vorwoche jeweils rund 0,3 Prozent auf Wochensicht zu. Dies ist nicht viel, aber heizt den Optimismus nach dem schwachen Februarauftakt wieder etwas an. Kurze Verwerfungen noch dem FOCM-Protokoll und zur EZB-Sitzung spielten hierbei keine nachhaltige Rolle. Doch was liest man als Charttechniker daraus und ist der Range-Handel womöglich eine gute Möglichkeit der Überbrückung bis zum Ausbruch?

 

Vorwoche im DAX ohne Ausbruch

 

Die Handelswoche des DAX lässt sich sehr gut in einer Range zusammenfassen. Denn auch wenn die Schwankungen der einzelnen Tage um die 100 Punkte betrugen, am volatilsten Tag sogar 214 Punkte, gelang doch kein richtungsweisender Ausbruch. Kurze Dips unter 13.350 und Ausbruchsversuche über 12.500 Punkte wurden immer wieder eingefangen. Darauf verwies ich zur Wochenmitte im Forum wie folgt:

DAX Range Handelswoche: Screen Mittwoch
DAX Range Handelswoche: Screen Mittwoch

Somit lag es nahe, das Trading auf diese Range hin auszurichten. Konkret war ein Einstieg an der unteren Range-Kante in Long genau so sinnvoll, wie ein Shorten der oberen Range-Kante.

Dies sollte jedoch mit einem entsprechenden Risikomanagement geschehen. Klar definierte und enge Stopps sind ein Mittel, der Einstieg NACH einem vermeintlichen Fehlausbruch eine weitere Methode. Diese stelle ich im nächsten Abschnitt kurz vor.

An dieser Stelle jedoch noch die Übersicht der einzelnen Handelstage. Man kann daran sofort erkennen, dass wir uns zwischen der Eröffnung am Montag und dem Schlusskurs auf XETRA am Freitag fast nicht bewegt haben.

 

Dax Handelswoche im Überblick
Dax Handelswoche im Überblick

 

Nach einem Montag mit US-Feiertag und demzufolge geringen Impulsen war der volatilste Tag der Donnerstag. Hier stand auch die Sitzung der Europäischen Notenbank EZB an. Entschieden wurde nichts, aber hier war auch nichts erwartet worden. Doch wie kann man eine Handelswoche ohne große Impulse handeln? Schauen wir uns dazu die Methodik im Range-Trading genauer an.

 

Alternative ist hierbei das Range-Trading

 

Eine Range und damit Handelsspanne ist nicht immer mit klaren Linien abzubilden. Doch die Bereiche, an denen der Markt immer wieder dreht, sind spätestens nach einigen Tagen für jeden Trader gut sichtbar. Trotzdem versuchen natürlich eine Menge Marktakteure, den Ausbruch vorwegzunehmen. Sie spekulieren somit auf einen Kursausbruch aus dieser Range. Zweifelsohne kommt dieser irgendwann, sonst würden die Aktienmärkte schließlich nur seitwärts laufen. Doch BIS zu diesem Zeitpunkt können diese Versuche, einen Ausbruch zu traden, sehr teuer werden.

Auf der anderen Seite setzen natürlich auch Range-Trader auf die Fortsetzung dieser Seitwärtsphase. Je länger sie anhält, desto lauter tickt hierbei die Uhr. Soll heißen: Ein Ausbruch wird wahrscheinlicher und heftiger. Für diese Range-Trader ist es somit um so gefährlicher, je länger die Kurse in der gleichen Bandbreite trendlos schwanken.

 

Wie im Schaubild 1 gezeigt, sind die Kanten hierfür nie ganz sauber zu ziehen. Sonst wäre es auch zu einfach und elektronisch automatisiert zu handeln. Range-Trading verlangt vielmehr nach Intuition! Die Methodik des „Stopp Buy“ auf der Oberseite knapp über der Range oder des „Stopp Sell“ knapp unter der Range (mehr zu den Orderarten erfahren Sie in diesem Artikel) ist weit verbreitet. Sie bewirkt jedoch genau das geschilderte Ergebnis: Oftmals viele Versuche mit frustrierendem Ergebnis.

Ich gehe daher zu der Methodik über, erst einen Rücklauf eines Ausbruchversuchs für das Range-Trading zu nutzen. In der vergangenen Woche war für mich (wie man im Schaubild 1 sieht) die 12.500 die grobe obere Begrenzung. Kurse darüber implizierten für das Range-Trading also immer eine latente Gefahr, Verluste zu erleiden. Daher warte ich diese Phase ab und spekuliere erst wieder auf die Fortsetzung der Range, wenn der Kurs unter die obere Begrenzung der letzten Handelstage taucht.

So geschehen am Freitag bei dem Versuch am frühen Nachmittag. Darauf reagierte ich nicht, sondern wartet auf den Rücklauf zur 12.500 und tieferen Hochpunkten im Chart, um dann in Richtung der Range mit einer Short-Order aktiv zu werden. Sie konnten es beispielsweise auf meinem Facebook-Kanal mitverfolgen:

Methodik im Range-Trading mit Order
Methodik im Range-Trading mit Order

 

So verlief der Trade

Die „Gefahr“ eines Ausbruchs ist dabei nicht gebannt, aber es besteht zumindest eine sehr gute Chance, alle auf dem falschen Fuß erwischten „Stopp Buy“-Akteure damit zu bedienen. Denn diese müssen bei einem gescheiterten Ausbruch zeitnah reagieren und somit ihre Positionen wieder veräußern. Einen solchen kurzen Verkaufsdruck mache ich mir mit dieser Methodik des Range-Handels zunutze.

Wohlbemerkt ist dies eine kurzfristige Strategie. Sie koppelt sich immer an die Charttechnik und orientiert sich dabei an fallende Hochpunkte und einer zur Visualisierung genutzten Trendlinie.

Da auch ich nicht wissen kann, ob die Range noch einmal komplett durchlaufen wird, ziehe ich hier den Stopp entsprechend dem aktuellen Kurslevel nach und lasse umgangssprachlich gesagt „nichts anbrennen“. Als Broker nutze ich JFD Brokers (für mehr Informationen). Es kam dabei nicht zu einer Durchwanderung der Range. Durch meine Reaktion nah am Markt habe ich dann die Position mit rund 50 Punkten Gewinn veräußert:

Gewinn der Methodik im Range-Trading
Gewinn der Methodik im Range-Trading

 

Damit war ich zufrieden, denn die Schwankungsbreite des Handelstages (siehe Schaubild 2 / Tabelle) betrug lediglich 81 Punkte.

Zurück von diesem kleinen Exkurs zum Range-Trading zum DAX-Ausblick auf die kommende Handelswoche.

 

DAX-Wochenausblick

 

Negativ formuliert, oder für mittelfristige Anleger ausgedrückt, hat uns die Handelswoche gelähmt. Aus der Vorwochenanalyse war dies schon als Vermutung zu entnehmen, denn sie titelte „DAX vor schwerer Aufgabe“ und skizzierte folgendes Chartbild (Rückblick):

DAX Kampfzone der Bullen 12600
DAX Kampfzone der Bullen 12600

 

Die Dominanz dieses Bereichs fand sich in der Begrenzung der Wochenrange somit wieder. Aktualisiert ist dieses Chartbild nun auch weiterhin eine gute Grundlage für Ausbruchstrader. Hierbei hat sich lediglich die Trendlinie weiter nach unten verschoben und notiert aktuell am Schlusskurs des XETRA-DAX:

 

DAX vor Entscheidung an Trendlinie
DAX vor Entscheidung an Trendlinie

 

Es könnten an dieser Stelle also gleich zwei wichtige Barrieren gebrochen werden:

  1. Die Überwindung der Zone bis 12.600 Punkte (hellrot)
  2. Die gezeigte Abwärtstrendline ab dem Allzeithoch (dunkelrot)

 

Mögliche Dynamik auf der Oberseite sähe folglich so aus:

 

DAX bullishes Szenario
DAX bullishes Szenario

 

Kursziele auf der Oberseite

Darüber wird natürlich heiß diskutiert. Während der Dow Jones vom Allzeithoch TROTZ des „Scharzen Montag 2018“ (hierzu ein ausführlicher Artikel) nur 4,9 Prozent entfernt ist, verbucht der Deutsche Aktienindex einen Abschlag von mehr als 8 Prozent. Es ist daher durchaus Potenzial vorhanden, eine Aufholjagd zu starten. Das Erholungspotenzial im Tageschart sehe ich dann bis 12.800 / 12.900 Punkte:

 

DAX Erholungspotenzial Tageschart
DAX Erholungspotenzial Tageschart

 

Bärisches Szenario

Dieser Fall tritt für mich in den Vordergrund, wenn wir die gezeigte Range im DAX aus der vergangenen Woche auf der Unterseite per Tagesschlusskurs verlassen. Im Stundenchart ist die Range weiterhin gut zu sehen, das Bärenlager ist dann unter 12.300 respektive 12.250 wieder „IN“:

 

DAX Bärenlager ab hier aktiv
DAX Bärenlager ab hier aktiv

Dann würde mein Kursziel direkt die runde 12.000 bedeuten, welche wir schon vor dem Valentinstag einmal fast „geküsst“ hatten. Ob diese halten wird…darüber mache ich mir zu gegebener Zeit Gedanken.

 

Wie Sie hier entnehmen konnten, ist das Verlassen der Range aus meiner Sicht nur eine Frage der Zeit. Vielleicht schon mit den Reden des neuen FED-Präsidenten Powell am Dienstag 14.30 Uhr oder Mittwoch 16 Uhr? Weitere Termine gibt es übrigens im Wirtschaftskalender.

Ich kann noch einmal betonen, dass die Dynamik eines Ausbruchs zunimmt, je länger eine Seitwärtsphase anhält. Stellen Sie sich daher bitte nicht in den ersten 30 Punkten stur gegen einen Ausbruch, falls Sie mental die Range weiterhin favorisieren. Ihr Konto wird es danken.

 

Bis dahin beste Grüße und einen erfolgreichen Wochenstart.

Ihr Andreas Mueller (Bernecker1977)

Andreas Mueller ist unter dem Pseudonym „Bernecker1977“ als Trader, Referent und Coach seit 2001 aktiv. Er handelt seit rund 20 Jahren Indizes, Devisen und Rohstoffe an der Börse mit Futures, Derivaten und CFDs. Dabei basiert sein Trading auf Sentimentdaten und Charttechnik. Als studierter Diplom-Kaufmann streut Andreas Mueller seine Erfahrungen u.a. auf wallstreet-online seit dem Jahr 2005 in den „Tages-Trading-Chancen“ ein und ist dort Ansprechpartner für alle börsenrelevanten Fragen. Auf markteinblicke.de analysiert er den DAX mit Hilfe der Charttechnik. Weitere Informationen erhalten Sie in seinem Facebook-Kanal und auf seinem Blog www.bernecker1977.de

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die CASMOS Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.


(25.02.2018)


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    Dies sollte jedoch mit einem entsprechenden Risikomanagement geschehen. Klar definierte und enge Stopps sind ein Mittel, der Einstieg NACH einem vermeintlichen Fehlausbruch eine weitere Methode. Diese stelle ich im nächsten Abschnitt kurz vor.

    An dieser Stelle jedoch noch die Übersicht der einzelnen Handelstage. Man kann daran sofort erkennen, dass wir uns zwischen der Eröffnung am Montag und dem Schlusskurs auf XETRA am Freitag fast nicht bewegt haben.

     

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    Nach einem Montag mit US-Feiertag und demzufolge geringen Impulsen war der volatilste Tag der Donnerstag. Hier stand auch die Sitzung der Europäischen Notenbank EZB an. Entschieden wurde nichts, aber hier war auch nichts erwartet worden. Doch wie kann man eine Handelswoche ohne große Impulse handeln? Schauen wir uns dazu die Methodik im Range-Trading genauer an.

     

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    Eine Range und damit Handelsspanne ist nicht immer mit klaren Linien abzubilden. Doch die Bereiche, an denen der Markt immer wieder dreht, sind spätestens nach einigen Tagen für jeden Trader gut sichtbar. Trotzdem versuchen natürlich eine Menge Marktakteure, den Ausbruch vorwegzunehmen. Sie spekulieren somit auf einen Kursausbruch aus dieser Range. Zweifelsohne kommt dieser irgendwann, sonst würden die Aktienmärkte schließlich nur seitwärts laufen. Doch BIS zu diesem Zeitpunkt können diese Versuche, einen Ausbruch zu traden, sehr teuer werden.

    Auf der anderen Seite setzen natürlich auch Range-Trader auf die Fortsetzung dieser Seitwärtsphase. Je länger sie anhält, desto lauter tickt hierbei die Uhr. Soll heißen: Ein Ausbruch wird wahrscheinlicher und heftiger. Für diese Range-Trader ist es somit um so gefährlicher, je länger die Kurse in der gleichen Bandbreite trendlos schwanken.

     

    Wie im Schaubild 1 gezeigt, sind die Kanten hierfür nie ganz sauber zu ziehen. Sonst wäre es auch zu einfach und elektronisch automatisiert zu handeln. Range-Trading verlangt vielmehr nach Intuition! Die Methodik des „Stopp Buy“ auf der Oberseite knapp über der Range oder des „Stopp Sell“ knapp unter der Range (mehr zu den Orderarten erfahren Sie in diesem Artikel) ist weit verbreitet. Sie bewirkt jedoch genau das geschilderte Ergebnis: Oftmals viele Versuche mit frustrierendem Ergebnis.

    Ich gehe daher zu der Methodik über, erst einen Rücklauf eines Ausbruchversuchs für das Range-Trading zu nutzen. In der vergangenen Woche war für mich (wie man im Schaubild 1 sieht) die 12.500 die grobe obere Begrenzung. Kurse darüber implizierten für das Range-Trading also immer eine latente Gefahr, Verluste zu erleiden. Daher warte ich diese Phase ab und spekuliere erst wieder auf die Fortsetzung der Range, wenn der Kurs unter die obere Begrenzung der letzten Handelstage taucht.

    So geschehen am Freitag bei dem Versuch am frühen Nachmittag. Darauf reagierte ich nicht, sondern wartet auf den Rücklauf zur 12.500 und tieferen Hochpunkten im Chart, um dann in Richtung der Range mit einer Short-Order aktiv zu werden. Sie konnten es beispielsweise auf meinem Facebook-Kanal mitverfolgen:

    Methodik im Range-Trading mit Order
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    So verlief der Trade

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    Wohlbemerkt ist dies eine kurzfristige Strategie. Sie koppelt sich immer an die Charttechnik und orientiert sich dabei an fallende Hochpunkte und einer zur Visualisierung genutzten Trendlinie.

    Da auch ich nicht wissen kann, ob die Range noch einmal komplett durchlaufen wird, ziehe ich hier den Stopp entsprechend dem aktuellen Kurslevel nach und lasse umgangssprachlich gesagt „nichts anbrennen“. Als Broker nutze ich JFD Brokers (für mehr Informationen). Es kam dabei nicht zu einer Durchwanderung der Range. Durch meine Reaktion nah am Markt habe ich dann die Position mit rund 50 Punkten Gewinn veräußert:

    Gewinn der Methodik im Range-Trading
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    Damit war ich zufrieden, denn die Schwankungsbreite des Handelstages (siehe Schaubild 2 / Tabelle) betrug lediglich 81 Punkte.

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    Negativ formuliert, oder für mittelfristige Anleger ausgedrückt, hat uns die Handelswoche gelähmt. Aus der Vorwochenanalyse war dies schon als Vermutung zu entnehmen, denn sie titelte „DAX vor schwerer Aufgabe“ und skizzierte folgendes Chartbild (Rückblick):

    DAX Kampfzone der Bullen 12600
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    Die Dominanz dieses Bereichs fand sich in der Begrenzung der Wochenrange somit wieder. Aktualisiert ist dieses Chartbild nun auch weiterhin eine gute Grundlage für Ausbruchstrader. Hierbei hat sich lediglich die Trendlinie weiter nach unten verschoben und notiert aktuell am Schlusskurs des XETRA-DAX:

     

    DAX vor Entscheidung an Trendlinie
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    Es könnten an dieser Stelle also gleich zwei wichtige Barrieren gebrochen werden:

    1. Die Überwindung der Zone bis 12.600 Punkte (hellrot)
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    Mögliche Dynamik auf der Oberseite sähe folglich so aus:

     

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    DAX Erholungspotenzial Tageschart
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    Dieser Fall tritt für mich in den Vordergrund, wenn wir die gezeigte Range im DAX aus der vergangenen Woche auf der Unterseite per Tagesschlusskurs verlassen. Im Stundenchart ist die Range weiterhin gut zu sehen, das Bärenlager ist dann unter 12.300 respektive 12.250 wieder „IN“:

     

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    Wie Sie hier entnehmen konnten, ist das Verlassen der Range aus meiner Sicht nur eine Frage der Zeit. Vielleicht schon mit den Reden des neuen FED-Präsidenten Powell am Dienstag 14.30 Uhr oder Mittwoch 16 Uhr? Weitere Termine gibt es übrigens im Wirtschaftskalender.

    Ich kann noch einmal betonen, dass die Dynamik eines Ausbruchs zunimmt, je länger eine Seitwärtsphase anhält. Stellen Sie sich daher bitte nicht in den ersten 30 Punkten stur gegen einen Ausbruch, falls Sie mental die Range weiterhin favorisieren. Ihr Konto wird es danken.

     

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