13.03.2018, 2732 Zeichen
Um zu Beginn noch einmal auf den Vergleich der vergangenen Woche zurückzukommen, bei dem wir gemäß André Kostolany den Aktienmarkt mit dem Herr und seinem Hund verglichen hatten, folgt nun eine weitere Erklärung, warum diese Analogie doch sehr gut gewählt ist.
Börsen handeln die Zukunft?
Läuft ein Kurs in eine bestimmte Richtung, wird gerne damit argumentiert, dass an den Börsen eben nicht die Gegenwart, sondern vielmehr die Zukunft gehandelt wird. Das mag in vielen Fällen stimmen. Manchmal erscheint es aber, als ob die Akteure blind für die Zukunft sind und dann den einen oder anderen Faktor nicht vorausschauend einpreisen, sondern diesen Schritt eilig nachholen. Hierbei liegt der Hund weit hinter dem Herr und rennt dann weit an ihm vorbei. Genau solche Zeitabschnitte sind besonders interessant, da sie sich als sehr lukrativ erweisen können, wenn man sie rechtzeitig erkennt. Allerdings sind sie als Timinginstrument sehr schlecht geeignet, da es in Einzelfällen auch einmal Monate dauern kann, bis diese Punkte nachträglich eilig eingepreist werden. Dies war prinzipiell vor jedem Crash der Fall, so dass man die Überbewertungen im Zuge der „Dot-com-Blase“ bereits 1998 erkennen konnte.
Handelskrieg?
Das Geschehen der letzten Woche stand ganz im Zeichen des US-Präsidenten, der einmal mehr mit Strafzöllen auf sich aufmerksam machte. Diese wurden zum Wochenschluss tatsächlich per Dekret beschlossen, womit er die vielen Kritiker klar umgehen konnte. Man darf gespannt sein, ob sich aus der Aktion nun eine Reaktion usw. ergibt, da auch China im Vorfeld bemerkte, man wolle „angemessen“ auf eine derartige Handelsbeschränkung reagieren. Würde der Weg des Handelskrieges weiter fortgesetzt werden, erhöhen sich auch für die USA die Kosten, die sich dann in einer steigenden Inflationsrate widerspiegeln werden. Damit nimmt dann auch der Druck auf die US-Notenbank zu, die Zinsen noch schneller anzuheben, was sich neben dem Einfluss auf den US-Dollar auch beim T-Bond-Future bemerkbar machen wird.
Steigende Zinsen auch hierzulande?
Man darf gespannt sein, wann dies geschehen wird, denn mit seiner Niedrigzinspolitik hat EZB-Chef Draghi das eigentliche Problem fehlender Reformen in diversen Ländern nicht gelöst. Hebt die Europäische Zentralbank nun tatsächlich die Zinsen an, werden die Schulden von Italien oder Spanien unerträglich und es käme voraussichtlich zu einer weiteren Finanzkrise.
Ist man also ein kluger Herr, weiß man, wann der Hund weit hinter oder vor einem läuft. An der Börse wird das manchmal nicht rechtzeitig erkannt, womit sich eben immer wieder attraktive Möglichkeiten ergeben.
Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen
Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
http://www.hebelzertifikate-trader.de
Börsepeople im Podcast S22/15: Peter Bösenberg
Bildnachweis
Aktien auf dem Radar:VIG, Austriacard Holdings AG, Amag, Palfinger, Pierer Mobility, EuroTeleSites AG, CPI Europe AG, ATX, ATX Prime, ATX TR, ATX NTR, DO&CO, Erste Group, Rosgix, CA Immo, voestalpine, Warimpex, Frequentis, Heid AG, Wolford, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, AT&S, EVN, FACC, Österreichische Post, RHI Magnesita, Semperit, E.ON , Zalando, Fresenius Medical Care.
Random Partner
Frequentis
Frequentis mit Firmensitz in Wien ist ein internationaler Anbieter von Kommunikations- und Informationssystemen für Kontrollzentralen mit sicherheitskritischen Aufgaben. Solche „Control Center Solutions" entwickelt und vertreibt Frequentis in den Segmenten Air Traffic Management (zivile und militärische Flugsicherung, Luftverteidigung) und Public Safety & Transport (Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, Schifffahrt, Bahn).
>> Besuchen Sie 62 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Latest Blogs
» Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Andreas Babler vs. Xavier Milei, Gunter...
» ATX-Trends: Erste Group, RBI, EVN, VIG, AT&S ...
» Österreich-Depots: Immer wieder am All-time-High gescheitert (Depot Komm...
» Börsegeschichte 18.12.: ams, voestalpine, Semperit, CA Immo (Börse Gesch...
» Nachlese: Wolfgang Matejka, Gunter Deuber und Christian Drastil werden a...
» PIR-News: EVN, RBI, Strabag, Erste Group, Research zu Uniqa (Christine P...
» Wiener Börse Party #1058: ATX vor dem Dezember-Verfall etwas schwächer, ...
» Wiener Börse zu Mittag leichter: EVN, Porr, Pierer Mobility gesucht
» Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Vienna Calling am 29.12., Lars Reichel ...
» ATX-Trends: VIG, RBI, Bawag, AT&S ...
Useletter
Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab.
Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.
Newsletter abonnieren
Runplugged
Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)
per Newsletter erhalten
- Research-Fazits zu DHL, ThyssenKrupp, Sanofi, Vin...
- Guten Morgen mit Adidas, Puma, Kering, DHL, RWE ...
- Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Andreas Babler v...
- wikifolio whispers a.m. Berkshire Hathaway, Klöck...
- ATX-Trends: Erste Group, RBI, EVN, VIG, AT&S ...
- Wie Grammer, Noratis, Ibiden Co.Ltd, Verbio, Pant...
Featured Partner Video
Wiener Börse Party #1044: Wieder ATX-Hoch, auch das Verlaufshoch aus 2007 ist nun übertroffen, Frankfurt bringt das Xetra Retail Service
Die Wiener Börse Party ist ein Podcastprojekt für Audio-CD.at von Christian Drastil Comm.. Unter dem Motto „Market & Me“ berichtet Christian Drastil über das Tagesgeschehen an der Wiener Börse. Inh...
Books josefchladek.com
Regina Anzenberger
The Australian Journey
2025
AnzenbergerEdition
Claudia Andujar
Genocídio do Yanomami
2025
Void
