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Mavoco: Telco-Amazon aus dem Burgenland fällt im Börseumfeld auf (Christian Drastil)

Bild: © Martina Draper/photaq, Helmut Lehner (Mavoco)

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(mit historischen Bildtexten)

Josef Chladek (BSN), Helmut Lehner (Mavoco), Christian Drastil (BSN)

Bild: © Martina Draper/photaq, Josef Chladek (BSN), Helmut Lehner (Mavoco), Christian Drastil (BSN)

Helmut Lehner (Mavoco)

Bild: © Martina Draper/photaq, Helmut Lehner (Mavoco)

Autor:
Christian Drastil

Der Namensgeber des Blogs. Ich funktioniere nach dem Motto "Trial, Error & Learning". Mehrjährige Business Pläne passen einfach nicht zu mir. Zu schnell (ver)ändert sich die Welt, in der wir leben. Damit bin ich wohl nicht konzernkompatibel sondern lieber ein alter Jungunternehmer. Ein lupenreiner Digital Immigrant ohne auch nur einen Funken Programmier-Know-How, aber - wie manche sagen - vielleicht mit einem ausgeprägten Gespür für Geschäftsmodelle, die funktionieren. Der Versuch, Finanzmedien mit Sport, Musik und schrägen Ideen positiv aufzuladen, um Financial Literacy für ein grosses Publikum spannend zu machen, steht im Mittelpunkt. Diese Dinge sind mein Berufsleben und ich arbeite gerne. Der Blog soll u.a. zeigen, wie alles zusammenhängt und welches Bigger Picture angestrebt wird.
Christian Drastil

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09.11.2015, 8145 Zeichen
Mavoco wurde in den USA vom CIO-Review unter die 20 wichtigsten M2M-Player gereiht, ist daheim im Burgenland für den Innovationspreis nominiert. Verleihung morgen. Gründer Helmut Lehner im Fachheft-Talk (Das Fachheft 38 im Fast Forward Modus ), die Fragen kamen von Josef Chladek und mir gemixt.
 
 
Good Luck beim Burgenländischen Innovationspreis 2015, dieser wird ja in den kommenden Tagen entschieden. Bitte um eine kurze Vorstellung.
 
Helmut Lehner: Ich bin ein Mattersburger und nach Wien-Stationen mit Mavoco wieder im Burgenland tätig. Im Grunde bin ich seit ewig im Computergeschäft tätig, vieles habe ich in meiner Zeit bei Wang Computer gelernt. Wir hatten uns u.a. mit Militärsoftware beschäftigt, das Unternehmen wurde dann gekauft und gehört heute EADS. Da ging es u.a. um Projekte von einer Mrd. Schilling. Da bauten wir u.a. für die NATO.
 
Jetzt darf man ja wohl schon wieder drüber reden …
 
Ja, das sind sogar auch aus heutiger Sicht ganz aktuelle Dinge: Radarsysteme für Griechenland und die Türkei. In der Folge war ich bei Nokia Networks Leiter der Systemintegration, irgendwann dann für ganz Europa und EMEA. Dort lernte ich, wie ein Netzbetreiber aufgebaut ist und was der macht bzw. am Wichtigsten: Ich konnte die ganzen Netzbetreiber kennenlernen. Telekommunikationsanforderungen sind komplex, weil alles über Verträge und Tarife läuft. Die Branche funktioniert ähnlich wie die Buchbranche: 90 Prozent Mainstream und ein paar Raritäten mit geringen Stückzahlen. Mein Co. Anton Cabrespina und ich sind als Berater in diesen tricky Lösungen seit 2010 selbstständig. Wie kann ich ein stark segmentieres Produkt in den Markt bringen? Als Netzbetreiber einerseits oder auch als Unternehmen wie z.B. Hofer, man sieht ja, dass das stark kommt und von Michael Krammer gut gemacht wird. Wir sind da noch spezialisierter. 
 
Ein Beispiel bitte. 
 
Ein Beispiel ist Machine to Machine z.B. in Lkw-Rädern, manchmal kommt auch Voice dazu, das war die Grundlage für den Namen Mavoco. Normalerweise ist ja bei M2M Voice tabu, bei uns ist Voice dabei. Wir bieten Kommunikation für Maschinen an, das klassische Internet der Dinge, dazu Sprache, wenn es passt. Man muss ein Insider sein. Wir brauchen Technologie und ein Go-To-Market-­Modell, mit dem wir auch eine Chance haben, in den Markt zu kommen. Dazu braucht es Partner. Wir schauen, wer die grossen Player sind und wer die Challenger. Wir orientieren uns am Challenger und sind so auf Transporeon, eine digitale Marktbörse, gestossen. Gemeinsam haben wir Freeeway, das erste europäische Telekommunikationsunternehmen mit Spezialisierung auf die Transportbranche, gegründet. Der Kunde erhält mit unserem Truck Communicator ein Tablet mit Aktivhalterung, auf dem bereits die Telematik-Software von Transporeon installiert ist. Außerdem inklusive ist eine Daten-SIM für die Nutzung von Telematik und dem immer aktueller werdenden MOM (Mobile Order Management), in allen Netzen in der ganzen EU, Schweiz, dem Balkan und der Türkei. Speziell kleinere Unternehmer wünschen sich eine kos­tengünstige Plug-and-Play-Lösung, ebenso wie der Nahverteilerverkehr und Fuhrparkbetreiber, die für große Speditionen ihre Dienste anbieten. Freeeway verbindet also Lkw, Auflieger, Container, Fracht, Disponenten, Fahrer, Spediteure und Kunden roamingfrei, überall und jederzeit. Mittlerweile verkaufen wir in mehr als 40 Länder. 
 
Ist die Spedition für die erzeugte Datenmenge überhaupt bereit?
 
Nach und nach. Ein Lkw hat rund 1.500 Daten, Öltemperatur, Sprit, Reifendruck, Scheibenwischer, Tempomat, wie oft hat der Fahrer geschlafen? Hat er Erwachsenenvideos geschaut? Bitte nicht lachen, bei einer Spedition mit mehreren Hundert Fahrern können da im Ausland Terabyte an Gebühren anfallen. Viele technische Sperren können ja umgangen werden. Wir können hingegen ganz einfach einstellen, was mit der SIM-Card geht und was nicht. Da gibt es White Lists oder Black Lists. Oder man will Diesel sparen und CO2 sparen. Und man sieht letztendlich auch, wie ein Fahrer fährt. Da gibt es beinhart Nachschulungen.
 
Womit verdient Ihr Geld?
 
Wir kaufen von den Netzwerkbetreibern grosse Kapazitäten ein, wir sehen uns als ­europäisches Unternehmen, nicht als österreichisches. Wir bieten einen Europapreis, wenn man z.B. mit einem Lkw in die Türkei unterwegs ist. Wir haben auch alle Netze offen und man ist immer mit der besten Lösung verbunden. Die SIM kommt von einem Carrier, aber wir haben die Vereinbarung. Wenn ein Netz vorhanden ist, findet er es und springt um. Wir haben ein sichere Lösung, wir erlauben mehr, billigere Mixtarife. Unser Investor Thomas Streimelweger verwendet das in London am Tablet, es springt dauernd um. Die Kunden können zudem Features addieren, kaufen mehr MBs. Wir machen aus Kosten eine Business Opportunity. Wir drehen das um.
 
Ein zweites Anwendungsbeispiel?
 
Wildkameras, also Fotos, wenn z.B. ein Reh vorbeikommt. Der Jäger sitzt zu Hause, den Count macht die Kamera. Das Problem ist, die Kamera kommt aus China, man kauft z.B. über Amazon mit einer SIM-Card, als normaler Mensch kann man das nicht konfigurieren. Cool wäre also, wenn man eine SIM-Card mit 6.000 Bildern im Jahr mitkauft. Oft weiss man nicht, welches Netz im Wald ist. Wir lösen das alles, incl. Rechnungen. 
 
Das ist wohl beratungsintensiv. Begrenzt das nicht das mögliche Wachstum?
 
Nein, denn man braucht zwar zu Beginn Beratung und ein Konzept, aber hat man es einmal, verkauft es sich 5.000-mal, indem z.B. unsere SIM-Karten bereits im Werk des Herstellers eingebaut werden. Das zweite ist eine Billing-Software. Man kann sich sowas über Lizenzen kaufen, aber die Software gehört dann nie Dir. Wir haben daher die Rechte an einer Billing-Software erworben, diese haben wir übernommen und weiterentwickelt. Ein Jahr wurde in die Veränderung der Software investiert, wir sind stolz auf den Code. Wir machen das gemeinsam mit einer Firma aus Polen. Unser USP ist also nicht der Preis, es ist das Konzept. Ich vergleiche es mit Amazon, dort ist es auch der Weg, anderen einen Marktplatz zu schaffen. Wir machen für den, der die Wildkameras verkauft, einen Markt auf. Wir wollen aber in der Wertschöpfungskette nach oben. Wir verkaufen SIM-Cards, die Daten übertragen. Nun wollen wir Software dazugeben, die z.B. Temperaturmessungen fünf Mal am Tag übertragen. Oder aus einer Schuhsohle Daten. Wir wollen langfristig nicht MB übertragen, sondern Daten übertragen.
 
Wearables sind ja auch ein Megamarkt …
 
Definitiv, jeden Tag poppt etwas Neues auf, nicht nur Wearables. Z.B. ein Mistkübel, der sich meldet, wenn er voll ist. Klingt komisch, macht aber bei gutem Preis Sinn. Blutdruckmessung, die Schultasche, die weiss, wo das Kind ist – die Anzahl der Connected Devices erhöht sich laufend.
 
Gibt es einen technologischen Trend, der Euren Plänen entgegenlaufen könnte?
 
Die SIM-Karte wird nicht mehr physisch sein, die SIM wird over the air kommen. Und das wäre sogar gut für uns.
 
Und WLAN? 
 
Ist ein ganz andere Technologie, eine gute. Aber WLAN hat keine Mobilitätskomponente, man kann nicht von einer Zelle in die nächste hüpfen.
 
Wie steht es um Eure Umsatzentwicklung?
 
Wir sehen jetzt einen Takeoff. Es wird kontinuierlich mehr.
 
Break-even ist für wann geplant?
 
Ende 2016, Anfang 2017.
 
Thomas Streimelweger ist mit red-stars.com investiert. Er ist einer, der sicher auch Exit-Ziele mitbringt …
 
Da sind wir kompatibel. Wenn der richtige Zeitpunkt kommt, machen wir einen Exit. Das kann etwa gegen 2020 sein. Interessenten können Unternehmen sein, die z.B. aus der Telekombranche kommen, weil wir den europäischen Ansatz haben. Netzbetreiber, die keine M2M-Abteilungen haben oder die einen Footprint im Ausland suchen.
 
Ein Exit über die Börse ist ebenso denkbar? 
 
Wir sind für alles offen, ich glaube, es gibt auch grosse Unternehmen, die mehr und mehr in die Technologie investieren wollen oder müssen, es geht um Investitionen in Connectivity. Ein vergleichbares US-Unternehmen ist Nasdaq-notiert, und auch wir waren im CIO-Review in den USA unter 20 Innovatoren unter den M2M-Anbietern 2015 gelistet. Keine Ahnung, wie die auf uns gekommen sind. Wir sprechen mit vielen Weltmarktführern, vielleicht wurden wir da empfohlen. 
 

(09.11.2015)

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Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

SportWoche Podcast #106: Persönliches Fail-Fazit VCM und Staatsmeisterin Carola Bendl-Tschiedel über Rekordlerin Julia Mayer




 

Bildnachweis

1. Helmut Lehner (Mavoco) , (© Martina Draper/photaq)   >> Öffnen auf photaq.com

2. Josef Chladek (BSN), Helmut Lehner (Mavoco), Christian Drastil (BSN) , (© Martina Draper/photaq)   >> Öffnen auf photaq.com

3. Helmut Lehner (Mavoco) , (© Martina Draper/photaq)   >> Öffnen auf photaq.com

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Josef Chladek (BSN), Helmut Lehner (Mavoco), Christian Drastil (BSN), (© Martina Draper/photaq)


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    09.11.2015, 8145 Zeichen
    Mavoco wurde in den USA vom CIO-Review unter die 20 wichtigsten M2M-Player gereiht, ist daheim im Burgenland für den Innovationspreis nominiert. Verleihung morgen. Gründer Helmut Lehner im Fachheft-Talk (Das Fachheft 38 im Fast Forward Modus ), die Fragen kamen von Josef Chladek und mir gemixt.
     
     
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    Helmut Lehner: Ich bin ein Mattersburger und nach Wien-Stationen mit Mavoco wieder im Burgenland tätig. Im Grunde bin ich seit ewig im Computergeschäft tätig, vieles habe ich in meiner Zeit bei Wang Computer gelernt. Wir hatten uns u.a. mit Militärsoftware beschäftigt, das Unternehmen wurde dann gekauft und gehört heute EADS. Da ging es u.a. um Projekte von einer Mrd. Schilling. Da bauten wir u.a. für die NATO.
     
    Jetzt darf man ja wohl schon wieder drüber reden …
     
    Ja, das sind sogar auch aus heutiger Sicht ganz aktuelle Dinge: Radarsysteme für Griechenland und die Türkei. In der Folge war ich bei Nokia Networks Leiter der Systemintegration, irgendwann dann für ganz Europa und EMEA. Dort lernte ich, wie ein Netzbetreiber aufgebaut ist und was der macht bzw. am Wichtigsten: Ich konnte die ganzen Netzbetreiber kennenlernen. Telekommunikationsanforderungen sind komplex, weil alles über Verträge und Tarife läuft. Die Branche funktioniert ähnlich wie die Buchbranche: 90 Prozent Mainstream und ein paar Raritäten mit geringen Stückzahlen. Mein Co. Anton Cabrespina und ich sind als Berater in diesen tricky Lösungen seit 2010 selbstständig. Wie kann ich ein stark segmentieres Produkt in den Markt bringen? Als Netzbetreiber einerseits oder auch als Unternehmen wie z.B. Hofer, man sieht ja, dass das stark kommt und von Michael Krammer gut gemacht wird. Wir sind da noch spezialisierter. 
     
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    Nach und nach. Ein Lkw hat rund 1.500 Daten, Öltemperatur, Sprit, Reifendruck, Scheibenwischer, Tempomat, wie oft hat der Fahrer geschlafen? Hat er Erwachsenenvideos geschaut? Bitte nicht lachen, bei einer Spedition mit mehreren Hundert Fahrern können da im Ausland Terabyte an Gebühren anfallen. Viele technische Sperren können ja umgangen werden. Wir können hingegen ganz einfach einstellen, was mit der SIM-Card geht und was nicht. Da gibt es White Lists oder Black Lists. Oder man will Diesel sparen und CO2 sparen. Und man sieht letztendlich auch, wie ein Fahrer fährt. Da gibt es beinhart Nachschulungen.
     
    Womit verdient Ihr Geld?
     
    Wir kaufen von den Netzwerkbetreibern grosse Kapazitäten ein, wir sehen uns als ­europäisches Unternehmen, nicht als österreichisches. Wir bieten einen Europapreis, wenn man z.B. mit einem Lkw in die Türkei unterwegs ist. Wir haben auch alle Netze offen und man ist immer mit der besten Lösung verbunden. Die SIM kommt von einem Carrier, aber wir haben die Vereinbarung. Wenn ein Netz vorhanden ist, findet er es und springt um. Wir haben ein sichere Lösung, wir erlauben mehr, billigere Mixtarife. Unser Investor Thomas Streimelweger verwendet das in London am Tablet, es springt dauernd um. Die Kunden können zudem Features addieren, kaufen mehr MBs. Wir machen aus Kosten eine Business Opportunity. Wir drehen das um.
     
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    Das ist wohl beratungsintensiv. Begrenzt das nicht das mögliche Wachstum?
     
    Nein, denn man braucht zwar zu Beginn Beratung und ein Konzept, aber hat man es einmal, verkauft es sich 5.000-mal, indem z.B. unsere SIM-Karten bereits im Werk des Herstellers eingebaut werden. Das zweite ist eine Billing-Software. Man kann sich sowas über Lizenzen kaufen, aber die Software gehört dann nie Dir. Wir haben daher die Rechte an einer Billing-Software erworben, diese haben wir übernommen und weiterentwickelt. Ein Jahr wurde in die Veränderung der Software investiert, wir sind stolz auf den Code. Wir machen das gemeinsam mit einer Firma aus Polen. Unser USP ist also nicht der Preis, es ist das Konzept. Ich vergleiche es mit Amazon, dort ist es auch der Weg, anderen einen Marktplatz zu schaffen. Wir machen für den, der die Wildkameras verkauft, einen Markt auf. Wir wollen aber in der Wertschöpfungskette nach oben. Wir verkaufen SIM-Cards, die Daten übertragen. Nun wollen wir Software dazugeben, die z.B. Temperaturmessungen fünf Mal am Tag übertragen. Oder aus einer Schuhsohle Daten. Wir wollen langfristig nicht MB übertragen, sondern Daten übertragen.
     
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    Definitiv, jeden Tag poppt etwas Neues auf, nicht nur Wearables. Z.B. ein Mistkübel, der sich meldet, wenn er voll ist. Klingt komisch, macht aber bei gutem Preis Sinn. Blutdruckmessung, die Schultasche, die weiss, wo das Kind ist – die Anzahl der Connected Devices erhöht sich laufend.
     
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    Ein Exit über die Börse ist ebenso denkbar? 
     
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