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Wie beeinflusst mediale Berichterstattung den Aktienmarkt? (C MK Merz via Facebook)


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Gast Facebook

Gastbeiträge von Facebook mit freundlicher Genehmigung der AutorInnen.

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03.11.2016, 4890 Zeichen

Die Medien haben ohne Zweifel einen grossen Einfluss auf unser Leben und unsere Weltanschauung. Doch wie gross ist der Einfluss auf den Aktienmarkt? Wie steht es um die Wirkung der Medien und Social Media auf die Aktionäre?

Als im Jahr 2001 das World Trade Centre zerstört wurde und die Medien aus der ganzen Welt darüber berichteten, reagierten nicht nur die Menschen heftig; der London Stock Exchange erlebte den grössten Crash in seiner Geschichte. Auch der DAX ist wie noch nie zuvor an einem einzigen Tag gesunken und der Preis für Rohöl und Gold ging steil nach oben.

Meldungen die Kurse beeinflussen
Doch wie oft kommt es vor, dass Ereignisse den Markt beeinflussen? Börsen relevante Artikel aus den Archiven von Associated Press Newswire, Down Jones News Service, Wall Street Journal und der New York Times wurden in einer Studie innerhalb eines Zeitraums von 17 Jahren nach aussergewöhnlichen Schwankungen von mehr als 0,75 Prozent innerhalb von fünf Minuten untersucht. Aus insgesamt 4417 Handelstagen, darunter 179 Tage mit Steigungen, waren nur 58 Tage darunter an denen Meldungen die Steigung möglicherweise ausgelöst haben.

Schlagzeilen
Läuft es für ein Unternehmen gut, so ist die Medienresonanz ebenfalls positiv und wenn der Umsatz eines Unternehmens steigt, nimmt die Berichterstattung zu. Bei einem Rücktritt eines Vorstandsvorsitzenden kann dies zum Beispiel zur Steigerung des Handelsvolumens führen. Unter den Aktionären kann die Stimmung durch Negativschlagzeilen wie Managementfehlern langfristig beeinflusst werden, doch ein negativer Trend kann von den Medien auch positiv dargestellt werden. Es muss auch zwischen einzelnen Aktien unterschieden werden, Kurse mit hoher Volatilität sind beeinflussbarer als stabile. Insgesamt bringen negative Informationen eine grössere Schwankung mit sich, aber positive Meldungen werden schneller sichtbar (Woodruff/Senchack).

Verschiedene Ebenen
Im Bereich der Kommunikationswissenschaften wird dieses Thema nicht ausreichend behandelt, die meisten Studien stammen aus der Disziplin der Wirtschaftswissenschaften. Die Wirkung der Medien auf Realität und Urteile der Menschen wurde durch erstere nachgewiesen. Geforscht wurde auf der Makro- und Meso-Ebene, sprich die Wirkung auf einzelne Aktionäre beziehungsweise auf ganze Unternehmen. Die Erforschung der Makro-Ebene stellt sich dabei als schwierig heraus und konnte bis anhin nicht zu genüge Untersucht werden. Auch wenn die Resultate ebenfalls miteinbezogen werden, liegt der Schwerpunkt bei den meisten Studien auf der Meso-Ebene.

Social Media nimmt an Bedeutung zu
Wenn es um Meinungsbildung geht sind die sozialen Medien ein wichtiger Bestandteil unseres Alltags und beeinflussen auch unsere Kaufentscheide. Laut einer Studie haben 24 Prozent der Nutzer von sozialen Medien in Deutschland etwas gekauft, weil es auf einer Online-Plattform beworben wurde. In einer Online-Befragung mit knapp 500 Analysten in Europa, Asien und den USA hat die Brunswick Group herausgefunden, dass die sozialen Medien Investoren zunehmend beeinflussen. Ausserdem gaben 27 Prozent der Befragten an, dass sie Entscheidungen auf Grund von Blogbeiträgen getroffen haben und 70 Prozent sind der Überzeugung, dass Social Media eine immer grössere Rolle bei Anlageentscheidungen spielen wird. Weil immer mehr Kleinanleger ihr Smartphone oder das Tablet für den Handel benutzen, wird sich die Anzahl vermutlich noch rapider steigern. Ende 2014 wurden (Binäre)-Optionen noch zu 98 Prozent über einen Desktopcomputer gehandelt und bereits im Juni des Folgejahres war der Anteil der Smartphone Benutzer auf 42 Prozent gestiegen.

Twitter verwirrt
Der Blogger Dan Mirvish aus den USA hat entdeckt, dass der Aktienkurs Berkshire Hathaway von Warren Buffets Investmentfirma steigt, wenn die Schauspielerin Anne Hathaway einen neuen Film herausbringt. Wieso das? Wegen des automatisierten Börsenhandels. Wenn Computerprogramme den Begriff „Hathaway“ wahrnehmen, glauben diese fälschlicherweise, dass es um die Firma geht. Als von der Schauspielerin 2009 ein Film herausgekommen ist, stieg der Kurs von der Investmentfirma um 2,6 Prozent und dies obwohl die Beiden nichts miteinander zu tun haben. Mirvish hat dieses Phänomen den Hathaway-Effekt getauft.

Algorithmen der Zukunft
Allgemeinbetrachtet ist nicht immer ersichtlich wodurch Schwankungen am Markt ausgelöst werden. Globale Ereignisse spiegeln sich aber sicher am deutlichsten wieder. Nur sind die Ergebnisse an der Börse nicht vorhersehbar, denn auch wenn Meldungen positiv sind können die Kurse ansteigen oder sinken. Und wie sieht es in der Zukunft aus? Heute wandeln Automatisierte Handelsalgorithmen Schlagzeilen in Befehle zum Kauf um. Es wird auch immer mehr Nachrichtenanbieter geben, die mit Algorithmen automatisch Beiträge erstellen ohne das ein Journalist am Werk ist. Wird also vielleicht irgendwann ein Algorithmus den anderen beeinflussen?


(03.11.2016)

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1. Flickr, vimeo, Instagram, vine, Social Media Quka / Shutterstock.com

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    03.11.2016, 4890 Zeichen

    Die Medien haben ohne Zweifel einen grossen Einfluss auf unser Leben und unsere Weltanschauung. Doch wie gross ist der Einfluss auf den Aktienmarkt? Wie steht es um die Wirkung der Medien und Social Media auf die Aktionäre?

    Als im Jahr 2001 das World Trade Centre zerstört wurde und die Medien aus der ganzen Welt darüber berichteten, reagierten nicht nur die Menschen heftig; der London Stock Exchange erlebte den grössten Crash in seiner Geschichte. Auch der DAX ist wie noch nie zuvor an einem einzigen Tag gesunken und der Preis für Rohöl und Gold ging steil nach oben.

    Meldungen die Kurse beeinflussen
    Doch wie oft kommt es vor, dass Ereignisse den Markt beeinflussen? Börsen relevante Artikel aus den Archiven von Associated Press Newswire, Down Jones News Service, Wall Street Journal und der New York Times wurden in einer Studie innerhalb eines Zeitraums von 17 Jahren nach aussergewöhnlichen Schwankungen von mehr als 0,75 Prozent innerhalb von fünf Minuten untersucht. Aus insgesamt 4417 Handelstagen, darunter 179 Tage mit Steigungen, waren nur 58 Tage darunter an denen Meldungen die Steigung möglicherweise ausgelöst haben.

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