Ich stimme der Verwendung von Cookies zu. Auch wenn ich diese Website weiter nutze, gilt dies als Zustimmung.

Bitte lesen und akzeptieren Sie die Datenschutzinformation und Cookie-Informationen, damit Sie unser Angebot weiter nutzen können. Natürlich können Sie diese Einwilligung jederzeit widerrufen.





Öl – Warten auf bessere Zeiten (Marc Schmidt)

Autor:
Marc Schmidt

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

>> Website


>> zur Startseite mit allen Blogs

04.11.2016, 7337 Zeichen

Niemand hatte es kommen sehen. Weder Rohstoffanalysten noch die großen Öl- und Gaskonzerne dieser Welt. Sämtliche Marktteilnehmer wurden Mitte 2014 auf dem falschen Fuß erwischt, als die Ölnotierungen regelrecht abstürzten. Seitdem versuchen sie sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen, aber vor allem auf eine bessere Zeit, in der die Ölpreise wieder dreistellig sind.

Dabei gibt es ganz verschiedene Herangehensweisen. Einige Unternehmen aus dem Öl- und Gassektor streichen rigoros Kosten sowie Investitionen zusammen, entlassen Mitarbeiter und fahren die Produktionskapazitäten nach unten. Andere nutzen wiederum die Gelegenheit, günstig Übernahmen zu stemmen. Die gefallenen Rohölpreise haben die Gewinne und letztlich auch die Aktienkurse von Energiekonzernen schrumpfen lassen. Während auf der einen Seite damit interessante Kaufgelegenheiten warten, sorgt das Niedrigzinsumfeld für günstige Finanzierungsbedingungen. Allerdings geht es nicht nur um günstige Übernahmen und attraktive Finanzierungsbedingungen. Es geht vor allem darum, sich auf ganz neue Marktbedingungen einzustellen. Dies hatte auch der britisch-niederländischen Ölkonzern Royal Dutch Shell (WKN: A0D94M / ISIN: GB00B03MLX29) im Sinn, als er den britischen Gasspezialisten BG Group für 35 Mrd. Britische Pfund (GBP) (umgerechnet 42 Mrd. Euro) übernahm.

SHELL & CO HOFFEN AUF HÖHERE PREISE

Neben Synergieeffekten hatte Shell mit der BG Group-Übernahme vor allem den Ausbau seiner führenden Position im Geschäft mit Flüssiggas im Sinn. Das Thema Flüssiggas wird in Europa besonders heiß diskutiert. Damit kann man sich hierzulande vom bisher dominierenden Anbieter Russland unabhängiger machen. Allerdings birgt der Zusammenschluss auch ein großes Risiko. BG ist kräftig im Bereich Tiefseebohrungen aktiv. Diese sind, wie wir 2010 im Zuge der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko sehen konnten, sehr gefährlich. Außerdem sind sie aufgrund des hohen Aufwands nur ab einem Bestimmten Ölpreis rentabel. Darüber hinaus hat sich Shell mit der Übernahme selbst zusätzliche Arbeit aufgehalst. Um die enorme Schuldenlast abzutragen, sollen mit dem Verkauf von Unternehmensanteilen bis Ende 2018 rund 30 Mrd. US-Dollar eingenommen werden. Damit will Shell auch die Dividenden weiterhin hochhalten. Es ist jedoch nicht ganz einfach Ölquellen loszuschlagen, wenn sich der Ölpreis nicht nachhaltig erholt.

SCHOELLER-BLECKMANN MISCHT KRÄFTIG MIT

An die Übernahme der BG Group durch Shell kommt die Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG (SBO ) (WKN: 907391 / ISIN: AT0000946652) nicht ganz heran. Allerdings ist auch der österreichische Ölfeldausrüster mit dabei, wenn es darum geht, sich mithilfe passender Übernahmen, eine vorteilhafte Marktposition zu erarbeiten. Nach der Akquisition des kanadischen Oilfield-Service-Unternehmens Resource Well Completion Technologies im November 2014 hat SBO sein Geschäft im Produktbereich Well Completion (Komplettieren von Öl- und Gasbohrungen) in diesem Jahr mit der Übernahme von Downhole Technology aus Texas, USA erweitert. Während die Ölgesellschaften weiter massiv bei den Investitionen sparen und sie die Ausgaben für Exploration und Produktion inzwischen deutlich gesenkt haben, muss man bei SBO bereits an die Zukunft denken. So ist es der Glaube an eine nachhaltige Preiserholung, der Unternehmen wie SBO weitermachen lässt. Warum auch nicht? In der Vergangenheit hat sich der Rohölpreis von jedem Abschwung erholen können. Daher kann das SBO-Management auch immer wieder betonen, dass man durch die gezielte Investition in den Ausbau des Geschäftsfeldes Completion und durch die Umsetzung der laufenden Restrukturierungsmaßnahmen gut aufgestellt sein wird, um als Technologie- und Marktführer den nächsten Aufschwung optimal nutzen zu können.

Was passiert jedoch, wenn sich die Ölpreise dieses Mal nicht wie gewünscht erholen sollten. Schließlich war es insbesondere der US-Fracking-Industrie zu verdanken, dass die Ölpreise Mitte 2014 regelrecht abstürzten. Neue Fördermethoden haben zu einer enormen Produktionsausweitung geführt und das Angebot damit deutlich über die weltweite Nachfrage steigen lassen. Gleichzeitig hat das schwächere Wirtschaftswachstum in China und einigen anderen wichtigen Schwellenländern dafür gesorgt, dass die Rohölnachfrage nicht in dem gleichen Maße wie das Angebot angekurbelt werden konnte.

Während die US-Fracking-Industrie also dafür gesorgt hat, dass man relativ günstig Öl und Gas aus der Erde befördern kann, scheinen die ganz großen Bohrvorhaben der Ölmultis auf hoher See weder notwendig noch rentabel zu sein. Es bleibt abzuwarten, ob sich dies jemals ändern wird. Einen Hoffnungsschimmer gibt es für Shell, BP, ExxonMobil & Co dann aber doch. Schließlich ist das „Schwarze Gold “ nur in begrenzten Mengen vorhanden, so dass der Ruf nach der Erschließung schwer zugänglicher Quellen lauter werden und die Preise damit wieder steigen sollten. So lange es den Erneuerbaren Energien nicht doch noch gelingt, die fossilen Energieträger überflüssig werden zu lassen. Bis zu diesem Tag dürfte es jedoch noch eine ganze Weile dauern.

NEUE WEGE

Sollten die Öl- und Gaspreise dauerhaft niedrig bleiben, ist es nur gut, dass die großen Öl- und Gaskonzern auch für diesen Fall vorsorgen. Nicht umsonst hatte die österreichische OMV ein Spar- und Restrukturierungsprogramm mit dem hübschen Namen „Fit4Fifty“ aufgelegt. Das heißt, dass die Wiener in Zukunft selbst bei einem Rohölpreis von 50 US-Dollar pro Fass keine Probleme haben wollen. Besonders erfreulich: Bei dem in diesem Jahr begonnenen Kostensenkungsprogramm kam man zuletzt so gut voran, so dass die Einsparziele gleich erhöht wurden. Dazu wurde das Kostensenkungsziel gegenüber 2015 um 50 Mio. Euro auf 150 Mio. Euro nach oben geschraubt.

Sparen ist jedoch nicht die einzige Antwort, die Unternehmen wie OMV (WKN: 874341 / ISIN: AT0000743059) auf ein sich veränderndes Marktumfeld geben. So hat man sich mit VERBUND (WKN: 877738 / ISIN: AT0000746409), Österreichs größtem Stromerzeuger, zusammengetan, um langfristige Kooperationen für die Energiezukunft zu prüfen. Im Zentrum der Zusammenarbeit sollen neben Stromlieferungen, innovative Energiedienstleistungen wie Flexibilisierungskonzepte für Stromerzeugung und –bedarf sowie gemeinsame Aktivitäten zum Thema Wasserstoff stehen. Dabei sehen sich europäische Energieunternehmen gegenwärtig mit großen energiepolitischen Herausforderungen konfrontiert. Dieser Transformationsprozess am Energiemarkt macht laut OMV und VERBUND auch langfristige, innovative Partnerschaften immer wichtiger.

Hintergrund
In den Boom-Jahren vor der Finanzkrise 2007/08 waren die Ölpreise regelrecht in die Höhe geschossen, um kurz darauf wieder abzustürzen. Zwischen 2010 und 2014 hatte sich der Ölpreis relativ stabil gezeigt. Die US-Sorte WTI notierte konstant im Bereich von 100 US-Dollar pro Barrel, während das Fass der Nordseesorte Brent rund 10 bis 20 US-Dollar mehr kostete. Ölförderer auf der ganzen Welt können derzeit allerdings von Preisen von mehr als 100 US-Dollar pro Barrel träumen.

Dieser Beitrag ist ein Stück aus EINBLICKE – dem neuen Magazin von dieboersenblogger.de. Unter markteinblicke.de finden Sie das gesamte Magazin. Dort können Sie in der Ausgabe blättern oder Sie laden es sich als PDF herunter. Künftig wird EINBLICKE einmal im Quartal erscheinen.

Bildquellen: dieboersenblogger.de


(04.11.2016)

BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Börsepeople im Podcast S22/18: Christian Mattasits




Exxon
Akt. Indikation:  101.28 / 101.50
Uhrzeit:  23:00:00
Veränderung zu letztem SK:  0.97%
Letzter SK:  100.42 ( -0.17%)

Gold Letzter SK:  100.42 ( 0.75%)
OMV
Akt. Indikation:  47.04 / 47.08
Uhrzeit:  23:00:02
Veränderung zu letztem SK:  0.34%
Letzter SK:  46.90 ( -0.38%)

Royal Dutch Shell
Akt. Indikation:  22.80 / 22.92
Uhrzeit:  22:00:01
Veränderung zu letztem SK:  0.34%
Letzter SK:  0.00 ( 0.00%)

SBO
Akt. Indikation:  26.80 / 27.00
Uhrzeit:  23:00:17
Veränderung zu letztem SK:  0.00%
Letzter SK:  26.90 ( -0.19%)

Verbund
Akt. Indikation:  61.60 / 61.75
Uhrzeit:  23:00:02
Veränderung zu letztem SK:  0.04%
Letzter SK:  61.65 ( 0.08%)



 

Bildnachweis

1. Uhr, Armbanduhr, Zeit, spät, früh, warten, Geduld, Ungeduld, http://www.shutterstock.com/de/pic-188732657/stock-photo-relaxed-businessman-waiting-to-the-end-of-work.html (Bild: shutterstock.com)   >> Öffnen auf photaq.com

Aktien auf dem Radar:VIG, Kapsch TrafficCom, UBM, EuroTeleSites AG, Flughafen Wien, Palfinger, ATX, ATX Prime, ATX TR, ATX NTR, Bawag, Andritz, Mayr-Melnhof, Telekom Austria, RBI, voestalpine, SBO, Frequentis, Pierer Mobility, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Warimpex, Amag, EVN, CPI Europe AG, Lenzing, Österreichische Post, RHI Magnesita, Deutsche Telekom, Allianz, Fresenius.


Random Partner

Schwabe, Ley & Greiner (SLG)
Das Unternehmen SLG wurde 1988 gegründet und ist spezialisiert auf die Beratung im Bereich Finanz- und Treasury-Management. Wir sind Marktführer im gesamten deutschsprachigen Raum und verfügen über einen soliden Partnerkreis. Diesen haben wir zur Stärkung des Unternehmens kontinuierlich erweitert.

>> Besuchen Sie 62 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


 Latest Blogs

» Börsepeople im Podcast S22/18: Christian Mattasits

» Börse-Inputs auf Spotify zur Weihnachtssingle für die Kapitalmarktcommun...

» Börsepeople im Podcast S22/17: Thomas Hahn

» Wiener Börse Party #1061: Noch ein ATX-High vor X-Mas, Banken top, Lob f...

» Österreich-Depots: Vorweihnachts-Bilanz (Depot Kommentar)

» Börsegeschichte 23.12: Pierer Mobility (Börse Geschichte) (BörseGeschichte)

» Nachlese: Ritschy Dobetsberger und die IR-Abteilungen von Rheinmetall un...

» PIR-News: Porr, Agrana, Pierer Mobility (Christine Petzwinkler)

» Und hier ist unserer Weihnachtssingle in der Deconstructed Variante (Chr...

» Wiener Börse zu Mittag leichter: Austriacard, Telekom Austria und Flugha...


Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten


Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    Monkeyboy zu VIG
    #gabb #2007

    Featured Partner Video

    Private Investor Relations Podcast #17: Mit Robert Gillinger und den Mitmachinfos zu unserem Finanzfilm-Award Golden Finance Cut

    Robert Gillinger vom Börse Express ist natürlich wieder unser 50:50-Partner beim 2. Österreichischen Aktientag (http://www.boersentag.at) am 1...

    Books josefchladek.com

    Elizabeth Alderliesten
    Remember Who You Once Were
    2024
    Self published

    Nikola Mihov
    The Last Gift
    2025
    Self published

    Wassili und Hans Luckhardt
    Zur neuen Wohnform
    1930
    Bauwelt-Verlag

    Erich Einhorn
    Im Flug nach Moskau
    1959
    Artia

    Bernhard Fuchs
    Heustock
    2025
    Verlag der Buchhandlung Walther König


    04.11.2016, 7337 Zeichen

    Niemand hatte es kommen sehen. Weder Rohstoffanalysten noch die großen Öl- und Gaskonzerne dieser Welt. Sämtliche Marktteilnehmer wurden Mitte 2014 auf dem falschen Fuß erwischt, als die Ölnotierungen regelrecht abstürzten. Seitdem versuchen sie sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen, aber vor allem auf eine bessere Zeit, in der die Ölpreise wieder dreistellig sind.

    Dabei gibt es ganz verschiedene Herangehensweisen. Einige Unternehmen aus dem Öl- und Gassektor streichen rigoros Kosten sowie Investitionen zusammen, entlassen Mitarbeiter und fahren die Produktionskapazitäten nach unten. Andere nutzen wiederum die Gelegenheit, günstig Übernahmen zu stemmen. Die gefallenen Rohölpreise haben die Gewinne und letztlich auch die Aktienkurse von Energiekonzernen schrumpfen lassen. Während auf der einen Seite damit interessante Kaufgelegenheiten warten, sorgt das Niedrigzinsumfeld für günstige Finanzierungsbedingungen. Allerdings geht es nicht nur um günstige Übernahmen und attraktive Finanzierungsbedingungen. Es geht vor allem darum, sich auf ganz neue Marktbedingungen einzustellen. Dies hatte auch der britisch-niederländischen Ölkonzern Royal Dutch Shell (WKN: A0D94M / ISIN: GB00B03MLX29) im Sinn, als er den britischen Gasspezialisten BG Group für 35 Mrd. Britische Pfund (GBP) (umgerechnet 42 Mrd. Euro) übernahm.

    SHELL & CO HOFFEN AUF HÖHERE PREISE

    Neben Synergieeffekten hatte Shell mit der BG Group-Übernahme vor allem den Ausbau seiner führenden Position im Geschäft mit Flüssiggas im Sinn. Das Thema Flüssiggas wird in Europa besonders heiß diskutiert. Damit kann man sich hierzulande vom bisher dominierenden Anbieter Russland unabhängiger machen. Allerdings birgt der Zusammenschluss auch ein großes Risiko. BG ist kräftig im Bereich Tiefseebohrungen aktiv. Diese sind, wie wir 2010 im Zuge der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko sehen konnten, sehr gefährlich. Außerdem sind sie aufgrund des hohen Aufwands nur ab einem Bestimmten Ölpreis rentabel. Darüber hinaus hat sich Shell mit der Übernahme selbst zusätzliche Arbeit aufgehalst. Um die enorme Schuldenlast abzutragen, sollen mit dem Verkauf von Unternehmensanteilen bis Ende 2018 rund 30 Mrd. US-Dollar eingenommen werden. Damit will Shell auch die Dividenden weiterhin hochhalten. Es ist jedoch nicht ganz einfach Ölquellen loszuschlagen, wenn sich der Ölpreis nicht nachhaltig erholt.

    SCHOELLER-BLECKMANN MISCHT KRÄFTIG MIT

    An die Übernahme der BG Group durch Shell kommt die Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG (SBO ) (WKN: 907391 / ISIN: AT0000946652) nicht ganz heran. Allerdings ist auch der österreichische Ölfeldausrüster mit dabei, wenn es darum geht, sich mithilfe passender Übernahmen, eine vorteilhafte Marktposition zu erarbeiten. Nach der Akquisition des kanadischen Oilfield-Service-Unternehmens Resource Well Completion Technologies im November 2014 hat SBO sein Geschäft im Produktbereich Well Completion (Komplettieren von Öl- und Gasbohrungen) in diesem Jahr mit der Übernahme von Downhole Technology aus Texas, USA erweitert. Während die Ölgesellschaften weiter massiv bei den Investitionen sparen und sie die Ausgaben für Exploration und Produktion inzwischen deutlich gesenkt haben, muss man bei SBO bereits an die Zukunft denken. So ist es der Glaube an eine nachhaltige Preiserholung, der Unternehmen wie SBO weitermachen lässt. Warum auch nicht? In der Vergangenheit hat sich der Rohölpreis von jedem Abschwung erholen können. Daher kann das SBO-Management auch immer wieder betonen, dass man durch die gezielte Investition in den Ausbau des Geschäftsfeldes Completion und durch die Umsetzung der laufenden Restrukturierungsmaßnahmen gut aufgestellt sein wird, um als Technologie- und Marktführer den nächsten Aufschwung optimal nutzen zu können.

    Was passiert jedoch, wenn sich die Ölpreise dieses Mal nicht wie gewünscht erholen sollten. Schließlich war es insbesondere der US-Fracking-Industrie zu verdanken, dass die Ölpreise Mitte 2014 regelrecht abstürzten. Neue Fördermethoden haben zu einer enormen Produktionsausweitung geführt und das Angebot damit deutlich über die weltweite Nachfrage steigen lassen. Gleichzeitig hat das schwächere Wirtschaftswachstum in China und einigen anderen wichtigen Schwellenländern dafür gesorgt, dass die Rohölnachfrage nicht in dem gleichen Maße wie das Angebot angekurbelt werden konnte.

    Während die US-Fracking-Industrie also dafür gesorgt hat, dass man relativ günstig Öl und Gas aus der Erde befördern kann, scheinen die ganz großen Bohrvorhaben der Ölmultis auf hoher See weder notwendig noch rentabel zu sein. Es bleibt abzuwarten, ob sich dies jemals ändern wird. Einen Hoffnungsschimmer gibt es für Shell, BP, ExxonMobil & Co dann aber doch. Schließlich ist das „Schwarze Gold “ nur in begrenzten Mengen vorhanden, so dass der Ruf nach der Erschließung schwer zugänglicher Quellen lauter werden und die Preise damit wieder steigen sollten. So lange es den Erneuerbaren Energien nicht doch noch gelingt, die fossilen Energieträger überflüssig werden zu lassen. Bis zu diesem Tag dürfte es jedoch noch eine ganze Weile dauern.

    NEUE WEGE

    Sollten die Öl- und Gaspreise dauerhaft niedrig bleiben, ist es nur gut, dass die großen Öl- und Gaskonzern auch für diesen Fall vorsorgen. Nicht umsonst hatte die österreichische OMV ein Spar- und Restrukturierungsprogramm mit dem hübschen Namen „Fit4Fifty“ aufgelegt. Das heißt, dass die Wiener in Zukunft selbst bei einem Rohölpreis von 50 US-Dollar pro Fass keine Probleme haben wollen. Besonders erfreulich: Bei dem in diesem Jahr begonnenen Kostensenkungsprogramm kam man zuletzt so gut voran, so dass die Einsparziele gleich erhöht wurden. Dazu wurde das Kostensenkungsziel gegenüber 2015 um 50 Mio. Euro auf 150 Mio. Euro nach oben geschraubt.

    Sparen ist jedoch nicht die einzige Antwort, die Unternehmen wie OMV (WKN: 874341 / ISIN: AT0000743059) auf ein sich veränderndes Marktumfeld geben. So hat man sich mit VERBUND (WKN: 877738 / ISIN: AT0000746409), Österreichs größtem Stromerzeuger, zusammengetan, um langfristige Kooperationen für die Energiezukunft zu prüfen. Im Zentrum der Zusammenarbeit sollen neben Stromlieferungen, innovative Energiedienstleistungen wie Flexibilisierungskonzepte für Stromerzeugung und –bedarf sowie gemeinsame Aktivitäten zum Thema Wasserstoff stehen. Dabei sehen sich europäische Energieunternehmen gegenwärtig mit großen energiepolitischen Herausforderungen konfrontiert. Dieser Transformationsprozess am Energiemarkt macht laut OMV und VERBUND auch langfristige, innovative Partnerschaften immer wichtiger.

    Hintergrund
    In den Boom-Jahren vor der Finanzkrise 2007/08 waren die Ölpreise regelrecht in die Höhe geschossen, um kurz darauf wieder abzustürzen. Zwischen 2010 und 2014 hatte sich der Ölpreis relativ stabil gezeigt. Die US-Sorte WTI notierte konstant im Bereich von 100 US-Dollar pro Barrel, während das Fass der Nordseesorte Brent rund 10 bis 20 US-Dollar mehr kostete. Ölförderer auf der ganzen Welt können derzeit allerdings von Preisen von mehr als 100 US-Dollar pro Barrel träumen.

    Dieser Beitrag ist ein Stück aus EINBLICKE – dem neuen Magazin von dieboersenblogger.de. Unter markteinblicke.de finden Sie das gesamte Magazin. Dort können Sie in der Ausgabe blättern oder Sie laden es sich als PDF herunter. Künftig wird EINBLICKE einmal im Quartal erscheinen.

    Bildquellen: dieboersenblogger.de


    (04.11.2016)

    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    Börsepeople im Podcast S22/18: Christian Mattasits




    Exxon
    Akt. Indikation:  101.28 / 101.50
    Uhrzeit:  23:00:00
    Veränderung zu letztem SK:  0.97%
    Letzter SK:  100.42 ( -0.17%)

    Gold Letzter SK:  100.42 ( 0.75%)
    OMV
    Akt. Indikation:  47.04 / 47.08
    Uhrzeit:  23:00:02
    Veränderung zu letztem SK:  0.34%
    Letzter SK:  46.90 ( -0.38%)

    Royal Dutch Shell
    Akt. Indikation:  22.80 / 22.92
    Uhrzeit:  22:00:01
    Veränderung zu letztem SK:  0.34%
    Letzter SK:  0.00 ( 0.00%)

    SBO
    Akt. Indikation:  26.80 / 27.00
    Uhrzeit:  23:00:17
    Veränderung zu letztem SK:  0.00%
    Letzter SK:  26.90 ( -0.19%)

    Verbund
    Akt. Indikation:  61.60 / 61.75
    Uhrzeit:  23:00:02
    Veränderung zu letztem SK:  0.04%
    Letzter SK:  61.65 ( 0.08%)



     

    Bildnachweis

    1. Uhr, Armbanduhr, Zeit, spät, früh, warten, Geduld, Ungeduld, http://www.shutterstock.com/de/pic-188732657/stock-photo-relaxed-businessman-waiting-to-the-end-of-work.html (Bild: shutterstock.com)   >> Öffnen auf photaq.com

    Aktien auf dem Radar:VIG, Kapsch TrafficCom, UBM, EuroTeleSites AG, Flughafen Wien, Palfinger, ATX, ATX Prime, ATX TR, ATX NTR, Bawag, Andritz, Mayr-Melnhof, Telekom Austria, RBI, voestalpine, SBO, Frequentis, Pierer Mobility, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Warimpex, Amag, EVN, CPI Europe AG, Lenzing, Österreichische Post, RHI Magnesita, Deutsche Telekom, Allianz, Fresenius.


    Random Partner

    Schwabe, Ley & Greiner (SLG)
    Das Unternehmen SLG wurde 1988 gegründet und ist spezialisiert auf die Beratung im Bereich Finanz- und Treasury-Management. Wir sind Marktführer im gesamten deutschsprachigen Raum und verfügen über einen soliden Partnerkreis. Diesen haben wir zur Stärkung des Unternehmens kontinuierlich erweitert.

    >> Besuchen Sie 62 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


     Latest Blogs

    » Börsepeople im Podcast S22/18: Christian Mattasits

    » Börse-Inputs auf Spotify zur Weihnachtssingle für die Kapitalmarktcommun...

    » Börsepeople im Podcast S22/17: Thomas Hahn

    » Wiener Börse Party #1061: Noch ein ATX-High vor X-Mas, Banken top, Lob f...

    » Österreich-Depots: Vorweihnachts-Bilanz (Depot Kommentar)

    » Börsegeschichte 23.12: Pierer Mobility (Börse Geschichte) (BörseGeschichte)

    » Nachlese: Ritschy Dobetsberger und die IR-Abteilungen von Rheinmetall un...

    » PIR-News: Porr, Agrana, Pierer Mobility (Christine Petzwinkler)

    » Und hier ist unserer Weihnachtssingle in der Deconstructed Variante (Chr...

    » Wiener Börse zu Mittag leichter: Austriacard, Telekom Austria und Flugha...


    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten


    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      Monkeyboy zu VIG
      #gabb #2007

      Featured Partner Video

      Private Investor Relations Podcast #17: Mit Robert Gillinger und den Mitmachinfos zu unserem Finanzfilm-Award Golden Finance Cut

      Robert Gillinger vom Börse Express ist natürlich wieder unser 50:50-Partner beim 2. Österreichischen Aktientag (http://www.boersentag.at) am 1...

      Books josefchladek.com

      Elizabeth Alderliesten
      Remember Who You Once Were
      2024
      Self published

      Adriano Zanni
      Estratti di giorni cupi
      2025
      Boring Machines

      Marjolein Martinot
      Riverland
      2025
      Stanley / Barker

      Dominique Lapierre, Jean-Pierre Pedrazzini, René Ramon
      So lebt man heute in Rußland
      1957
      Blüchert

      Paul Graham
      Beyond Caring
      1986
      Grey Editions