23.08.2017, 6014 Zeichen
Die Bullen trauten sich gestern an den europäischen Börsen wieder aus der Deckung. In einer marktbreiten Erholung ging es aufwärts mit den Kursen, auch weil nun wieder vermehrt von anhaltend niedrigen Zinsen ausgegangen wird. Gestützt wurde die Stimmung vom Euro, der seine kräftigen Vortagesgewinne zum Dollar wieder einbüte. Dramatisch abwärts ging es in London mit der Aktie des Kreditverleihers Provident Financial. Der Kurs stürzte in der Spitze um 70 Prozent ab. Anstelle eines Jahresgewinns von rund 60 Millionen Pfund wird nun ein Verlust von 80 bis 120 Millionen Pfund erwartet. Außerdem hat der CEO seinen Hut genommen. Nach dem angekündigten Verkauf der US-Öl- und Gassparte und der Vorlage von Geschäftszahlen inklusive einer Dividendenerhöhung ging es für BHP Billiton um über 2 Prozent nach oben. Rohstoffaktien waren mit einem Indexplus von 1,7 Prozent gemeinsam mit Chemiewerten Tagessieger, auch wegen weiter steigender Eisenerzpreise. An der Wiener Börse fiel das Plus mit 0,7 Prozent moderat aus. Zumtobel gaben um 8,5 Prozent nach. Die Analysten der UBS hatten die Aktien des Beleuchtungsspezialisten wegen skeptischer Zukunftsaussichten zum Verkauf gestellt. Flughafen Wien stiegen um 3,8 Prozent, nachdem das Unternehmen die Prognose angehoben hatte. Ansonsten wurden Wienerberger (+2,7%) und RBI (+1,4%) gekauft.
Das am Donnerstag beginnende Notenbanker-Treffen in Jackson Hole verdrängte weitgehend die zuletzt eher belastenden politischen Themen und erhöhte die Risikofreude bei den Investoren auch bei den amerikanischen Börsen. Vor allem Aktien aus dem Einzelhandels- und Technologiesektor waren gesucht. Der Dow verzeichnete das größte Tagesplus seit rund vier Monaten. Für Macy's ging es 4,6 Prozent hoch. Das Unternehmen hat eine Führungskraft von Ebay angeheuert und plant zudem eine Verschlankung des Vorstands. Unerwartet schwache Geschäftszahlen zum vierten Quartal schickten die Papiere des Kosmetik-Konzerns Coty um 9,4 Prozent nach unten. Für Chevron ging es um 0,5 Prozent nach oben. Der US-Ölkonzern steht angeblich vor einem Führungswechsel. CEO John Watson plane seinen Rückzug, so mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Die US-Supermarktkette Wal-Mart - der größte Einzelhändler der Welt - kooperiert künftig mit dem IT-Konzern Google , um seine Produkte online zu verkaufen. Das gaben beide Unternehmen gestern Abend (Ortszeit) bekannt. Die Allianz soll eine Konkurrenz zur bisherigen Nummer eins im Internethandel, Amazon , darstellen.
„Ab Ende September werden wir mit Google zusammenarbeiten, um Hunderttausende Artikel anzubieten, die man verbal-akustisch via Google Assistant bestellen kann“, schrieb der für den Onlinehandel bei Wal-Mart zuständige Manager Marc Lore in einem Blog-Eintrag. Wal-Mart hatte zuletzt viel Geld in den Ausbau seines Onlinegeschäfts investiert.
Vorbörslich sind die europäischen Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Märkte schließen uneinheitlich. Von der Makroseite werden heute PMIs aus der Eurozone und US-Immobiliendaten veröffentlicht. Von der Unternehmensseite melden in Österreich Uniqa und Lenzing Zahlen (Details siehe unten).
Unternehmensnachrichten
Lenzing AG
Der heimische Faserhersteller veröffentlichte heute Morgen die Ergebnisse für das erste Halbjahr 2017, in dem wie erwartet ein neues Rekordergebnis erzielt werden konnte. Der Umsatz lag mit €1,1Mrd. um 11% über dem Vorjahreswert, während sich das EBITDA um 38,8% verbesserte auf €270,7Mio. Neben positiven Mixeffekten profitierte das Unternehmen dabei vor allem von höheren Viskosepreisen im Vergleich zum Vorjahr sowie einer guten Nachfragesituation. Dementsprechend konnte das EBIT um 57,4% verbessert werden auf €204,2Mio. während das Nettoergebnis bei €150,3Mio. lag nach €40,6Mio. im Vorjahr. Für das Gesamtjahr geht das Unternehmen von einer guten Nachfragesituation sein, weswegen die Ergebnisse weiterhin deutlich über den Vorjahreswerten gesehen werden.
H1/17: Umsatz: €1,1Mrd. (1,1e); EBITDA: €270,7Mio. (267,7e); EBIT: €204,2Mio. 201,1e) Nettoergebnis: €150,3Mio. (147,6e)
UNIQA Insurance Group
legte heute Morgen die Ergebnisse für das erste Halbjahr 2017 vor. Das Prämienvolumen konnte dabei um 6,6% zulegen auf €2,8Mrd., während das wiederkehrende Prämienvolumen um 4,2% angehoben werden konnte. Alle drei Segmente konnten Wachstum erzielen, während sich die Zuwächse geographisch eher auf das internationale Geschäft konzentrierten. Da jedoch das Investmentergebnis um 7,5% zurückging lag das operative Ergebnis mit €125,3Mio. auf dem Niveau des Vorjahres. Aufgrund negativer Einmaleffekte in Zusammenhang mit dem Verkauf des Italiengeschäftes halbierte sich das Nettoergebnis auf €41,3Mio. nach €90,3Mio. im Vorjahr. Die Combined Ratio konnte auf 96,8% verbessert werden nach 97,1% im Vorjahr. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen trotz der jüngsten Naturkatastrophen weiterhin mit einer Combined Ratio von 97,5%. Beim Prämienvolumen wird auf Gruppenebene mit einem Wachstum von mindestens 3% gerechnet, was einer leichten Anhebung der Guidance ggü. den Q1/17 Zahlen entspricht.
H1/17: Prämienvolumen: €2,8Mrd. (Vj.: 2,6); Operatives Ergebnis:125,3Mio. (Vj.: 125,3); Nettoergebnis: €41,3Mio. (Vj.: 90,3)
PORR AG
veröffentlichte gestern nachbörslich eine Gewinnwarnung. Zwar konnte die Produktionsleistung nach den vorläufigen Zahlen im H1/17 um 21% gesteigert werden auf €2Mrd., das EBITDA dürfte jedoch mit €55,4Mio. deutlich unter dem Vorjahreswert liegen. Dies ist vor allem auf höhere Kosten in Katar zurückzuführen, wo die aktuellen politischen Turbulenzen auf die Margen drücken. Daneben muss das Unternehmen nach den jüngsten Übernahmen verstärkt in den Ausbau der Marktpräsenz in Deutschland investieren. Dementsprechend dürfte das Vorsteuerergebnis mit €2,5Mio. deutlich unter dem Vorjahreswert von €18,9Mio. liegen. Für das Gesamtjahr geht das Unternehmen demnach trotz einer stark wachsenden Produktionsleistung von einem Ergebnis unter dem Niveau des Vorjahres aus. Bisher war das Unternehmen von einer Steigerung des Gewinns ausgegangen.
kapitalmarkt-stimme.at daily voice: Zahlen & Fakten nach Woche 50, damit man bzgl. Wiener Börse mitreden und sie einreihen kann
Allianz
Uhrzeit: 13:04:04
Veränderung zu letztem SK: 0.28%
Letzter SK: 380.40 ( -0.94%)
Amazon
Uhrzeit: 13:02:40
Veränderung zu letztem SK: -0.57%
Letzter SK: 193.62 ( -1.78%)
Chevron
Uhrzeit: 13:04:01
Veränderung zu letztem SK: 0.31%
Letzter SK: 127.52 ( -0.48%)
Dow Jones Letzter SK: 127.52 ( -0.51%)
Flughafen Wien
Uhrzeit: 13:04:00
Veränderung zu letztem SK: 1.12%
Letzter SK: 53.60 ( 1.90%)
Lenzing
Uhrzeit: 13:04:00
Veränderung zu letztem SK: -0.11%
Letzter SK: 22.50 ( 0.00%)
Porr
Uhrzeit: 09:42:18
Veränderung zu letztem SK: -0.33%
Letzter SK: 30.45 ( -0.33%)
RBI
Uhrzeit: 13:03:27
Veränderung zu letztem SK: 0.00%
Letzter SK: 37.10 ( -1.64%)
UBS
Uhrzeit: 13:03:59
Veränderung zu letztem SK: 0.22%
Letzter SK: 36.69 ( 2.51%)
Uniqa
Uhrzeit: 13:02:47
Veränderung zu letztem SK: 0.54%
Letzter SK: 14.84 ( -0.40%)
Wal-Mart
Uhrzeit: 13:02:40
Veränderung zu letztem SK: 0.36%
Letzter SK: 99.04 ( 1.02%)
Wienerberger
Uhrzeit: 13:04:06
Veränderung zu letztem SK: 0.68%
Letzter SK: 29.48 ( -0.07%)
Zumtobel
Uhrzeit: 13:04:00
Veränderung zu letztem SK: -1.33%
Letzter SK: 3.58 ( 2.87%)
Bildnachweis
1.
Aktien auf dem Radar:VIG, UBM, FACC, Pierer Mobility, EuroTeleSites AG, RHI Magnesita, Frequentis, AT&S, Porr, Amag, Uniqa, DO&CO, Erste Group, VAS AG, Wolftank-Adisa, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, EVN, Flughafen Wien, CPI Europe AG, Kapsch TrafficCom, Lenzing, Österreichische Post, Rosenbauer, Strabag, Telekom Austria, Continental, Münchener Rück, Hannover Rück, Fresenius Medical Care, adidas.
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Gegründet 1819 als die „Erste österreichische Spar-Casse“, ging die Erste Group 1997 mit der Strategie, ihr Retailgeschäft in die Wachstumsmärkte Zentral- und Osteuropas (CEE) auszuweiten, an die Wiener Börse. Durch zahlreiche Übernahmen und organisches Wachstum hat sich die Erste Group zu einem der größten Finanzdienstleister im östlichen Teil der EU entwickelt.
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