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Wem gehört die Milliarden-Wallet? (Gastautor, Christoph Scherbaum)

Autor:
Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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04.11.2017, 3656 Zeichen

Der Bitcoin-Boom hat eine neue Klasse von superreichen Nerds geschaffen. In einer einzigen Bitcoin-Adresse stecken ganze 1,1 Mrd. Dollar in Bitcoins. Wem gehören die ganzen Coins?

Ein großer Vorteil (oder auch Nachteil) der fantastischen neuen Welt der Kryptowährung Bitcoin ist, dass alle Transaktionen öffentlich aufgezeichnet werden. In der sogenannten Blockchain sind alle Transaktionen vermerkt – und für jeden einsehbar.

Bekannt sind jeweils die Adressen des Absenders, des Empfängers, und der Betrag. Allerdings können die Adressen von Absender und Empfänger – wenn gewisse Vorsichtsmaßnahmen beachtet wurden – in der Regel keiner natürlichen Person oder einem Unternehmen zugeordnet werden. Dies wird als „Pseudonymität“ bezeichnet.

Das sind die reichsten Bitcoin-Adressen

Die Pseudonymität des Bitcoins ermöglich auch den Blick in fremde Wallets. Einige Seiten im Internet zeigen sogar eine Liste der „reichsten“ Bitcoin-Adressen in Echtzeit.

Eine Zeitlang gehörte die größte Bitcoin-Wallet der US-Bundespolizei FBI. Sie hatte Bitcoin-Beträge des verbotenen Internetmarktplatzes „Silk Road“, auf dem mit Waffen und Drogen gehandelt wurde, beschlagnahmt. Aber die beschlagnahmten Bitcoins befinden sich nicht mehr im Besitz des FBIs, sondern wurden zwischenzeitlich versteigert.

Die aktuell reichste Bitcoin-Adresse lautet 3D2oetdNuZUqQHPJmcMDDHYoqkyNVsFk9r. Auf diesem „Konto“ befinden sich aktuell rund 157.300 Bitcoins, was mehr als 1,1 Mrd. Dollar entspricht. Wer steckt nun hinter dieser Bitcoin-Adresse? Der Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto? Die Mafia?

Die Antwort ist weit weniger aufregend: Die Wallet gehört offenbar Bitfinex, der weltweit größten Bitcoin-Börse. In der Adresse befinden sich also wohl Gelder von Bitfinex-Kunden in Verwahrung. Auch zahlreiche andere Bitcoin-Adressen in den Top 100 dürften Unternehmen gehören, die Bitcoin für ihre Kunden verwalten.

Die folgende Grafik zeigt die zehn reichsten Bitcoin-Adressen (Quelle: bitinfocharts.com).

Satoshi Nakamoto bleibt der reichste Bitcoin-Besitzer

Der wohl mit Abstand reichste Bitcoin-Besitzer ist aber sehr wohl bekannt. Es dürfte sich dabei um den Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto handeln. Wer sich hinter Nakamoto verbirgt, ist bis heute unbekannt. Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich um ein Psedonym. Nakamoto nutzte in der Anfangszeit des Bitcoins nicht eine einzige Adresse, sondern zahlreiche. Die Zahl der Bitcoins, die sich heute im Besitz von Nakamoto befinden, ist deshalb nicht genau bekannt und wird auf 1,1 Mio. geschätzt. Das würde den Bitcoin-Erfinder heute ganze 7,7 Mrd. Dollar schwer machen. Allerdings hat Nakamoto zumindest den Großteil seiner Bitcoins nie angetastet und weder in Dollar umgewandelt noch für sonstige Zwecke verwendet. Er hat also gewissermaßen nichts von seinem Reichtum.

Eine der Adressen, die Nakamoto gehört, lautet 1A1zP1eP5QGefi2DMPTfTL5SLmv7DivfNa. Es handelt sich um die allererste jemals erzeugte Bitcoin-Adresse. Zahlreiche Menschen haben bereits kleinere oder auch größere Beträge an diese Adresse überwiesen – um gegenüber Nakamoto Dankbarkeit für seine Erfindung zu bekunden.

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Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die CASMOS Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
 
 

(04.11.2017)

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