07.01.2018, 3916 Zeichen
Herzlich willkommen im neuen (Börsen-)Jahr 2018, das praktischerweise auch schon wieder ein paar Tage alt ist, sodass es immerhin bereits das ein oder andere zu erzählen gibt. Wobei ich eigentlich gerne mit dem großen Ganzen beginnen würde, denn die hochgeschätzten Kollegen vom Handelsblatt haben ihre alljährliche Umfrage zur Kapitalmarktprognose 2018 durchgeführt, und darüber sprechen wir am Jahresanfang ja immer mal ganz gerne. Ist ja auch durchaus interessant, welche Erwartungen die 32 befragten Analysten und Volkswirte von in- und ausländischen Bankhäusern für den DAX (WKN: 846900 / ISIN: DE0008469008) hegen. In diesem Jahr lautet der Konsens: weiterhin positiv, wenngleich im Endergebnis „nur“ rund 8,4% Performance auf einen Mittelwert von 14.009 Punkten erwartet werden. Am pessimistischsten ist die Helaba mit einem Endstand von lediglich 12.300 Punkten, die den deutschen Leitindex dabei in einer Spanne zwischen 10.500 und 13.500 Zählern verortet. Die schweizerische Privatbank J. Safra Sarasin sieht den DAX hingegen bei glatten 15.000 Punkten am kommenden Jahresende und weist damit die höchste bzw. optimistischste Prognose für das Börsenjahr 2018 aus. Interessante Notiz am Rande – im vergangenen Jahr hatten die Analysten den Index im Schnitt bei 11.724 Punkten erwartet, auf die diesjährige Abweichung darf man also schon jetzt gespannt sein! Wem die Warterei bis zum nächsten Jahreswechsel zu lang ist, der kann sich mit der beliebten „Die ersten fünf Handelstage entscheiden den Kursverlauf des Jahres“-Regel behelfen. Auf den DAX traf dies zumindest in rund 80% der zurückliegenden Jahre zu, so auch 2017 (+1%) und 2015 (+0,4%) wohingegen 2016 mit einem Minus von 8,6% zunächst wenig Gutes erwarten ließ (was sich letztlich nicht bestätigte, denn mit einem Endergebnis von +6,9% kam der Index dann doch ganz ordentlich übers Jahr). So, und was sagt uns das jetzt?
Mit voller Kraft voraus
Nun, vor allem, dass der DAX bislang ganz gut im Rennen liegt. Denn seit dem Auftaktdebakel vom Dienstag – im Tief schmierte der Index auf 12.745 Zähler ab und hielt sich damit nur ganz knapp oberhalb der Volumenspitze bei 12.730 Punkten – haben die deutschen Blue Chips wieder Boden gut gemacht. Und zwar jede Menge. Dabei war es vor allem der fulminante Hausse-Schub an der Wall Street (neue Rekordstände bei den drei wichtigsten Indizes Dow Jones (WKN: 969420 / ISIN: US2605661048), S&P 500 (WKN: A0AET0 / ISIN: US78378X1072) sowie Nasdaq 100 (WKN: A0AE1X / ISIN: US6311011026), Dow Jones zudem zum ersten Mal in seiner Geschichte über der 25.000er-Schallmauer!), der die Kurse auch hierzulande nach oben trieb. Die bisherige Bilanz im DAX geht daher völlig in Ordnung, wenngleich der Rücksetzer vom Dienstag zumindest als Warnsignal im Hinterkopf behalten werden sollte. Vor diesem Hintergrund ist insbesondere auf die Entwicklung des Währungspaares EUR/USD zu achten, denn der überaus starke Euro (der kurz davor steht, eine dreijährige Seitwärtsbewegung nach oben zu durchbrechen) brachte den DAX zum Wochenbeginn doch einigermaßen in die Bredouille. Bleibt als Fazit: es wird spannend, dieses neue Börsenjahr! Wie spannend, das werden wir in den kommenden Wochen und Monaten sehen…und selbstverständlich darüber berichten.
Ein Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants
Prime Quants verfasst und veröffentlicht Finanzpublikationen für institutionelle und private Anleger, die ihre Börsengeschäfte selbst in die Hand nehmen möchten. Das angebotene Spektrum erstreckt sich von kostenfreien Markt- und Einzelwertanalysen über komplexe Research-Studien bis hin zu täglichen Prognosen und realen Trades. Weitere Informationen unter www.prime-quants.de. Dort erhalten Sie auch den kostenlosen Newsletter Market Mover.
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