25.06.2018, 2293 Zeichen
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten das eigene Depot abzusichern. Beispielsweise aufgrund eines Auslandsaufenthalts bzw. Urlaubs. Viele dieser Möglichkeiten sind ziemlich günstig zu haben. Aber es geht noch billiger.
Nämlich dann, wenn man ganz einfach auf die Absicherung verzichtet. Das spart (Transaktions-)Kosten. Doch Achtung: Das „Nichtabsichern“ muss man sich auch leisten können. Das geht am einfachsten indem man seinen Anlagehorizont im Bereich von „mehrere Jahrzehnte“ bis „ewig“ definiert.
Urlaub genießen
Urlaub ist zum Genießen da. Und nicht dazu, sich Sorgen um das Depot zu machen. Hört sich in der Theorie gut an, aber was ist mit der Praxis? Naja, die kann man sich ja schönrechnen. Während meines letzten Urlaubs (der gerade erst zu Ende gegangen ist) hat sich mein Depot tatsächlich negativ entwickelt.
Der gelernte Pessimist rechnet das Depot-Minus jetzt ganz einfach auf die Gesamturlaubskosten dazu. „Wow, das war der teuerste Urlaub meines Lebens“, kann man denken. Sollte man aber natürlich nicht. Denn das wäre Blödsinn. Und zwar zum einen, da man sich dadurch wunderbare Urlaubserinnerungen kaputtmacht und zum anderen, weil das ganze ja nur „Buchverluste“ sind.
Außerdem: Die nächste Sparplanausführung kommt bestimmt. Die perfekte Gelegenheit um die „günstigeren“ Kurse zu nutzen.
Ausnahmen
Natürlich gibt es auch Härtefälle. Wenn man beispielsweise eine spekulative Position im Depot hat, die man nur noch kurz laufen lassen will. Da gibt es jetzt ein paar Optionen:
a) die Position vor dem Urlaub schließen
b) mit Hebelprodukten absichern
c) die Position IM Urlaub im Auge behalten und gegebenenfalls schließen (geht dank Smartphone ja nahezu überall auf der Welt völlig problemlos)
Doch jede dieser Varianten hat Nachteile. Diese sind folgende:
a) Nur selten ist ein „erzwungener“ Zeitpunkt für das Schließen einer Position ein guter (vor allem emotional)
b) kostet (zwar wenig aber doch) Geld
c) man verzichtet dadurch darauf richtig loszulassen bzw. abzuschalten.
Fazit
Ein Depot ist nur dann langfristig gut aufgestellt, wenn es eine mehrwöchige (von mir aus sogar mehrmonatige) Abwesenheit völlig problemlos überstehen wird. Ist das nicht der Fall, liegt das Problem nicht beim Urlaub sondern beim Depot.
Im Original hier erschienen: Das Depot ist das Problem, nicht der Urlaub
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