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Markt-Ausblick: Raiffeisen-Experten erwarten deutlich holprigeren Verlauf über die Sommermonate

Magazine aktuell


#gabb aktuell



13.06.2021, 4261 Zeichen

Aus dem wöchentlichen Marktausblick von Raiffeisen Research: "Nachdem es im Mai zeitweise noch recht holprig zuging, so schipperten die internationalen Aktienmärkte im Juni bislang in recht ruhigen Gewässern. Unterm Strich vermochten sie im Vergleich zu Ende Mai leicht zuzulegen und notieren zumeist nur marginal unter ihren Allzeithöchstständen – eine Ausnahme stellt hier der S&P 500 dar, der am Donnerstag ein neues Rekordhoch erklommen hat. Auch wenn es zuletzt recht wenig neue Impulse gab, so ließ doch eine Meldung die Investoren recht überrascht aufhorchen. Die reichen G7-Staaten haben sich auf eine Mindestbesteuerung in Höhe von 15 % verständigt, um den internationalen Steuer-Limbo zu unterbinden. Was sich auf den ersten Blick nach einem Paradigmenwechsel in der Steuerpolitik anhört, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen aber nicht als das neue Schreckgespenst am Aktienhimmel. Nein, dazu ist der Weg noch viel zu weit und zudem auch viel zu steinig. Es ist zwar schön, dass sich die G7-Staaten geeinigt haben, aber als nächster Schritt müssten auch die G20-Staaten auf Linie gebracht werden. Und hier beginnt schon das Problem, da z.B. Irland als Mitglied der EU wohl mit einem Unternehmenssteuersatz von 12,5 % wohl keine große Freude mit diesem Unterfangen haben dürfte. Aber auch wenn diese Hürde ausgeräumt sein sollte, so müssten auch die mehr als 125 anderen Nationen der OECD zustimmen. Und selbst bei einem tatsächlichen Zustandekommen würde dies aufgrund der höheren Steuerquoten in den Wirtschafträumen USA oder Europa wohl kaum reale Auswirkungen haben.

Das marktbeherrschende Thema bleibt aber nach wie vor das Inflations-/Zinsgespenst. Dementsprechend fieberten die Investoren mit Spannung den US-Inflationsdaten für Mai entgegen, wobei man im europäischen Handel zudem auch noch gespannt auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank blickte. Beide Events standen am Donnerstag am Tapet, wodurch die bis dahin vornehme Zurückhaltung der Investoren wohl kaum zu überraschen vermochte. Dreh- und Angelpunkt war und ist natürlich wie die Zentralbanken in Europa und in der kommenden Woche auch in den USA auf den spürbaren Inflationsdruck reagieren. Im Falle der EZB fiel das Ergebnis bzw. die Wortwahl der EZB-Präsidentin Christine Lagarde aber wie erwartet aus. Zwar mussten die Währungshüter angesichts des Wirtschaftsaufschwunges und der anziehenden Preissteigerung ihre Prognosen (Inflation: von 1,5 % auf 1,9 % und Wirtschaftswachstum: von 4,0 % auf 4,6 %) anheben, allerdings bezeichnete sie im selben Atemzug den zugrundeliegenden Preisdruck als verhalten und bestätigte die aktuelle Geldpolitik. Betont wurde auch, dass jegliche Diskussion zum PEPP-Ausstieg zu früh wäre, was offensichtlich die Marktteilnehmer beruhigte.

Wie auch im Chart der Woche ersichtlich ist, fielen die US-Inflationsdaten weniger erfreulich aus: Mit einem Anstieg im Mai auf 5,0 % fiel der Preisdruck im Jahresvergleich klar höher als die erwarteten 4,7 % aus, was die Gefahr einer gegen den bisher erklärten Willen der US-Notenbank schnelleren Abkehr der ultralockeren Geldpolitik wohl wieder etwas schüren dürfte. Der Markt reagierte aber unerwartet tiefenentspannt auf den Preisschub, was wohl auch am sich zwar stetig verbessernden aber nach wie vor etwas hinterherhinkenden US-Arbeitsmarkt liegen dürfte. Dementsprechend bleibt es höchst interessant wie die Fed in der kommenden Woche das Spannungsfeld zwischen dem aktuellen Inflationsdruck und dem noch nicht in Schwung gekommenen US-Arbeitsmarkt auflösen wird.

Unter dem Strich fühlen wir uns aufgrund der Datenlage mit unserer Halten-Empfehlung für Q3 sehr wohl. Da die USA im Konjunkturzyklus klar vor Europa liegt, wird dort die Rücknahme der Wertpapierkäufe (Tapering) mit großer Wahrscheinlichkeit auch früher stattfinden. Da der US-Preisdruck nicht nur auf die Corona bedingten Verwerfungen der Logistikketten zurückzuführen ist, sondern auch eine eigene Inflationsdynamik zugrunde liegt, gehen wir davon aus, dass die Tapering-Diskussionen bereits im Spätsommer/Herbst einsetzen dürften. Dies dürfte wohl die positive Kombination aus Gewinnwachstumsdynamik, Konjunkturoptimismus und Wiederöffnungsfantasie überlagern und zu einem deutlich holprigeren Verlauf über die Sommermonate führen."



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Autor
Christine Petzwinkler
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